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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Markierungen. Ich frage mich, wer die sind und was die hier wollen.«
    »Wir sollten sie anfunken und sie darüber informieren, dass wir dieses System und alles, was darin zu finden ist, für die Busrai-Familie beanspruchen.« Padpool hatte den Mund voll und war nur schwer zu verstehen.
    »Das sind keine Prospektoren, du …«, begann Shinyan, hielt dann aber inne und schluckte die Beleidigung, die sie dem Akonen an den Kopf werfen wollte, im letzten Moment herunter. Jetzt war nicht die Zeit für sinnlose Streitereien.
    »Schiffe des Solaren Imperiums, der GCC oder einer registrierten Handelsorganisation würden eine automatische Kennung abstrahlen und sich damit identifizieren«, sagte sie stattdessen. »Unsere unbekannten Freunde legen dagegen viel Wert auf Anonymität.«
    »Und was tun wir jetzt?«, wollte Padpool wissen.
    »Warten«, antwortete Shinyan. »Warten und beobachten.«
    Damit schien sich ihr Begleiter zufrieden zu geben. Er ließ sich auf den Sessel neben der Pilotenkonsole fallen und widmete sich ganz seiner bis zum Rand gefüllten Vajat-Schale. Die Prospektorin schüttelte nur den Kopf.
    Die MORROK, ein altes Beiboot, das die Familie aus der Insolvenzmasse eines Springerpatriarchen ersteigert hatte, war nach wie vor auf einem knapp fünf Kilometer durchmessenden Asteroiden verankert. Bis auf einen einzigen Meiler waren alle Energieerzeuger abgeschaltet. Lediglich die Lebenserhaltungssysteme und die Ortungssensoren wurden mit Arbeitsstrom versorgt. Soweit Shinyan feststellen konnte, setzte das fremde Schiff nur die Passivortung ein. Die Gefahr, dass die dreißig Meter lange Prospektorenwalze entdeckt wurde, war somit vernachlässigbar gering.
    »Man könnte meinen, die wären hier zu Hause«, sagte Shinyan leise zu sich selbst.
    »Hm?«, machte Padpool und hörte für einen Augenblick damit auf, sich Vajat in den Mund zu schaufeln.
    »Nichts«, winkte die Akonin ungeduldig ab. »Iss weiter!«
    Je länger sie den Kurs der Korvette beobachtete, desto mehr war die Prospektorin davon überzeugt, dass im Zartiryt-System sehr seltsame Dinge vor sich gingen. Wenn sie die bisher gesammelten Informationen einer kritischen Prüfung unterzog, ließen sich ein paar bemerkenswerte Schlussfolgerungen ziehen. Die auf Zartiryt vorhandenen subplanetaren Anlagen bewiesen, dass dieses System einst intelligente Bewohner beherbergt hatte. Dann jedoch war die Sonne – wie und warum auch immer – zu einem Schwarzen Loch geworden und alles Leben erloschen.
    Der Trümmerring um das Black Hole war ein Indiz für die Existenz mindestens eines weiteren Planeten, der die zerstörte Sonne einst auf einer engen Bahn umlaufen hatte. Padpool und sie hatten die Bruchstücke direkt nach ihrer Ankunft vor zwei Tagen analysiert und neben den üblichen Silikatmineralien sowie diversen Eisen- und Nickelverbindungen einige hochwertige Kristallstrukturen entdeckt. Schließlich hatten sie ihre Untersuchungen auf Zartiryt selbst ausgedehnt. Die Trümmerwelt versprach reiche Vorkommen an hochwertigen 5-D-Quarzen, die für so gut wie alle Geräte auf hyperphysikalischer Basis benötigt wurden und sich nur unter immensem Aufwand und hohen Kosten synthetisch herstellen ließen. Für Prospektoren eine Goldgrube.
    Und schließlich war da noch die völlig überraschend aufgetauchte Korvette, die inzwischen die Akkretionsscheibe des Black Holes erreicht hatte und jetzt beschleunigte. Innerhalb weniger Minuten erreichte sie eine Geschwindigkeit von über 30.000 Sekundenkilometern. Im nächsten Moment war sie verschwunden.
    »Was …?«
    Entgeistert starrte Shinyan auf den Bildschirm der Ortungsanlage. Sie wollte einfach nicht glauben, was sie da las, doch die angezeigten Werte ließen keinen Raum für Zweifel: Die Korvette hatte eine extrem kurze Linearetappe in Richtung des Schwarzen Lochs eingeleitet! Das war glatter Selbstmord!
    Jeder, der sich nur oberflächlich mit der modernen Raumfahrt beschäftigte, wusste, dass der sichere Eintritt in den Linearraum ungefähr halbe Lichtgeschwindigkeit erforderte. Nur dann war gewährleistet, dass der Kalupsche Kompensationskonverter sein kugelförmiges Mantelfeld aufbauen und das zu transportierende Schiff vollständig umhüllen konnte. Auch wenn die dafür notwendige Technik in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder verfeinert worden war, wagte es kaum jemand, dieses Limit ohne triftigen Grund zu unterschreiten. Eine Geschwindigkeit von 45.000 Sekundenkilometern, also fünfzehn Prozent Licht, galt als

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