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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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viergeteilte Scheibenkonstruktion aus ihrer Halterung. Für einen Moment zerrte die Sogwirkung der Dekompression an mir und meinen Begleitern, doch die Gurte hielten uns in den Sitzen.
    »Raus hier!«, rief ich mit minimaler Sendeenergie. »Antigrav auf kleinstmögliche Leistungsabgabe schalten, Deflektorschirme und Ortungsschutz ein. Mit etwas Glück können wir unseren unbekannten Freunden weismachen, dass wir beim Aufprall ums Leben gekommen sind.«
    Noch während ich sprach, hatte ich den Verschluss der Sicherheitsgurte geöffnet und mich nach oben abgestoßen. Santjun folgte mir und zerrte dabei Iasana Weiland mit sich, die sich gleichfalls aus ihrem Sitz gelöst hatte. Der Zerstörer rutschte rasend schnell unter uns hinweg. Einen Atemzug später krachte er wenige hundert Meter von uns entfernt frontal in die ohnehin beschädigte Außenhülle des Monolithen.
    Der sich lautlos aufblähende Feuerball wurde vom herrschenden Vakuum schnell erstickt. Vermutlich waren die Magnetfelder des Notreaktors zusammengebrochen und hatten so indirekt die Detonation ausgelöst. Zwar gab es selbst für einen solchen Fall redundante Systeme, doch diese konnten nicht greifen, da durch die Havarie die Hauptenergieversorgung ausgefallen und die Speicher der Positronik beschädigt worden waren.
    Unsichtbar und mit aktiviertem Ortungsschutz drangen wir ins Innere eines Monolithen vor, der von Unbekannten in Besitz genommen worden war und von diesen offensichtlich als Eigentum betrachtet wurde. Insofern hatten wir unser Ziel vorläufig zwar erreicht, aber die geplante Rückkehr zur IMASO würde sich nach der Zerstörung der IM-Z-1 weitaus schwieriger gestalten als geplant.

 
    Kapitel 8
     
     
    Shinyan
     
    Shinyan erwachte mit heftigen Kopfschmerzen. Das war im Grunde nichts Neues, doch so schlimm wie diesmal hatte sich das Pochen in ihrem Schädel noch nie bemerkbar gemacht. Seit die rätselhaften Fremden Padpool und sie gefangen genommen und hierher gebracht hatten, schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Akonin hätte nicht zu sagen vermocht, ob seitdem zehn Stunden oder zehn Tage vergangen waren.
    Padpool schlief noch, wenn auch sehr unruhig. Immer wieder wälzte er sich auf der dünnen Matte, die man ihnen zur Verfügung gestellt hatte, hin und her und murmelte dabei Dinge, die Shinyan nicht verstand. Manchmal zuckte er regelrecht zusammen, stöhnte laut und schlug ein paar Mal mit den Armen um sich, so als müsse er sich im Traum eines Angriffs erwehren. Die Prospektorin weckte ihn dennoch nicht auf. Zum einen war es in dem Licht, das von einer nicht erkennbaren Quelle erzeugt wurde, schwer genug, überhaupt einzuschlafen, zum anderen würden sie ihre Kräfte womöglich noch brauchen.
    Padpool hatte es tatsächlich geschafft. Sein waghalsiges Manöver war gelungen, und die MORROK hatte die unsichtbare Grenze zur Ergosphäre durchstoßen. Zeit, diesen Erfolg zu feiern, war ihnen allerdings nicht geblieben, denn schon Minuten nach ihrer Ankunft in jener düsterroten, beklemmend irreal wirkenden Welt zwischen Normaluniversum und Ereignishorizont war der Angriff erfolgt. Die terranische Korvette war wie aus dem Nichts aufgetaucht und hatte die Prospektorenwalze in ein Fesselfeld gehüllt. Kurz darauf war aus den Lautsprechern der Funkanlage eine verzerrte, jedoch eindeutig männliche Stimme gedrungen, die Padpool und sie aufgefordert hatte, jede Gegenwehr zu unterlassen. Andernfalls, so der Unbekannte, würde man die MORROK auf der Stelle vernichten.
    Shinyan hatte Padpool mit einiger Mühe davon überzeugen können, zunächst einmal stillzuhalten. Das Schiff der beiden Akonen war ohnehin nur schwach bewaffnet, während die Korvette zumindest Thermo- und Desintegratorgeschütze aufweisen konnte. Die bei dieser Baureihe übliche Transformkanone in der oberen Polkuppel fehlte dagegen, was die Prospektorin als weiteren Hinweis darauf wertete, dass es sich bei den Fremden nicht um Angehörige des Solaren Imperiums handelte. Zwar verkauften die Terraner ausgediente Militärkorvetten nach einer Generalüberholung an Dritte weiter, doch Waffen und andere sensible technische Einrichtungen – insbesondere die heiß begehrten Transformkanonen – wurden selbstverständlich zuvor entfernt.
    Die Fremden hatten die MORROK zu einer kilometerlangen Konstruktion geschleppt, die aus zahlreichen silbergrauen, kristallin wirkenden Strängen bestand, und dort in einer Art Hangar verankert. Shinyan rätselte noch immer, ob es sich dabei um ein

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