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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Raumschiff, eine Station oder etwas völlig anderes handelte. Zumindest hatte sie etwas Ähnliches noch nie zuvor gesehen und war ziemlich sicher, dass das Objekt von keiner der bekannten großen Zivilisationen in der Galaxis gebaut worden war.
    Kurz danach war ein fünfköpfiges Enterkommando in der Zentrale aufgetaucht und hatte die beiden Akonen durch ein wahres Labyrinth aus kurzen, zwei Meter hohen Gängen und über einige Antigravschächte in einen gewaltigen Hohlraum geführt. Dabei hatte sich der Eindruck des absolut Exotischen einmal mehr bestätigt, denn auch die Innenarchitektur des Gebildes entsprach keinem Shinyan auch nur einigermaßen geläufigen Muster. Alles war aus dem gleichen silbrigen Material gefertigt, aus dem auch die Außenhülle bestand. Es gab kaum merklich nach, wenn man darauf entlangschritt, war ein wenig durchscheinend und an vielen Stellen von verschwommenen Abbildungen bedeckt, auf die sich die Akonin keinen Reim machen konnte. Manchmal hatte sie geglaubt, schlanke, elegant wirkende Wesen zu sehen, die undefinierbaren Tätigkeiten nachgingen, dann wieder hatte die Linien und Formen nur wirre, unverständliche Muster ergeben, die in den Augen geschmerzt hatten, wenn sie zu lange darauf gestarrt hatte.
    Im Zentrum des eher an einen Dom erinnernden Hohlraums ruhte ein großer, kubischer Block, dessen Seiten mindestens dreißig Meter lang waren. An seinem Fuß hatten die etwa vierzig Terraner – zumindest nahm Shinyan an, dass es sich um Terraner handelte, auch wenn ihnen irgendetwas anhaftete, das sie nicht einzuordnen vermochte – ein notdürftiges Lager errichtet. Mehrere Baracken aus vorgefertigten Plastikteilen flankierten drei große Container, aus denen die Männer ständig Ausrüstungsgegenstände, Vorräte und jede Menge Kisten mit undefinierbarem Inhalt holten, um damit in den Tiefen des Riesengebildes zu verschwinden.
    Der Kubus selbst bestand aus schlichtem, grauem Metallplastik und sah schon allein deshalb wie ein Fremdkörper aus. Aber auch sonst wollte er einfach nicht in diese merkwürdige Szenerie passen. Auf seiner Vorderseite, also der Seite, die dem Lager der Terraner zugewandt war, befand sich ein durch ein massives Schott verschlossenes Tor. Darüber erkannte Shinyan seltsame Schriftzeichen, die direkt in das Material des Würfels eingeätzt waren – lemurisch, wenn sie sich nicht irrte. Die Terraner jedenfalls ignorierten den Würfel geflissentlich, ja schienen seine Nähe sogar regelrecht zu meiden.
    Shinyan und Padpool waren ein Stück außerhalb des Lagers untergebracht worden. Die Terraner hatten einfach ein Areal von drei mal drei Metern mit einem Prallschirm abgegrenzt und die beiden Akonen dort eingesperrt. Eine Schlafmatte, ein paar Decken und ein großer Kanister mit Trinkwasser waren alles, was sie ihren Gefangenen zugestanden. Einmal hatte man ihnen etwas zu essen gebracht, einen dicken, für den Geschmack der Akonin viel zu süßen Brei, den Padpool mit wahrer Begeisterung in sich hineingeschlungen hatte.
    Zum Glück besaßen sie nach wie vor ihre Raumanzüge, auch wenn man diese gründlich durchsucht und die meisten technischen Geräte stillgelegt oder zerstört hatte. Immerhin bewahrte sie der Besitz der Monturen davor, ihre Notdurft im Freien verrichten zu müssen. Ihr Gefängnis war von allen Seiten her einsehbar, und so etwas wie sanitäre Anlagen schienen die Terraner nicht für notwendig zu erachten – zumindest nicht für die beiden Akonen.
    Die meiste Zeit hockte Shinyan im Schneidersitz auf dem Boden und beobachtete das bunte Treiben um sich herum. Dabei fiel ihr einer der Fremden ganz besonders auf. Es handelte sich um einen über zwei Meter großen, dünnen, geradezu ausgemergelten Mann mit schmalem, scharf geschnittenem Gesicht und einer hakenförmigen Nase. Er trug, wie seine Kameraden, eine schmucklose, dunkelblaue Uniform ohne jede Rangabzeichen oder andere Symbole, schwarze Stiefel, ein breites, silbernes Band um das rechte Handgelenk und mehrere Ringe an den Fingern beider Hände. Um seinen Hals lagen einige dünne, silberne Ketten. Die daran angebrachten Schmuckstücke zeichneten sich deutlich unter dem dünnen Stoff der Kleidung ab. Selbst die Haut des Terraners, den die anderen respektvoll mit Malcher anredeten, schimmerte silbern.
    Der Mann machte Shinyan selbst aus der Ferne noch Angst. Vielleicht war sie in dieser Hinsicht zu sensibel, doch sie konnte die düstere Aura, die ihn wie ein eisiger Hauch umwehte, körperlich

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