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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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zeitaufwendigen Umweg über das bewusste Denken. Ich riss den Steuerknüppel nach rechts. Gleichzeitig explodierte etwas im Heck des Zerstörers. Ein gewaltiger Ruck presste uns in die Sitze, und auf dem Instrumentenpaneel flammten reihenweise rote Lämpchen auf.
    Die IM-Z-1 geriet ins Trudeln. Offenbar waren auch die Andruckabsorber in Mitleidenschaft gezogen worden, denn ich hatte plötzlich das Gefühl, mein Körpergewicht hätte sich verdreifacht. Iasana Weiland stieß einen gurgelnden Schrei aus, wollte etwas sagen, brachte jedoch nur ein ersticktes Würgen hervor.
    Für einen Wimpernschlag sah ich den hinteren Teil des Zerstörers in wenigen Metern Entfernung am Cockpit vorbeidriften, ein Anblick, dem etwas erheiternd Surreales anhaftete. Was immer uns getroffen hatte – es hatte die IM-Z-1 fast genau in der Mitte erwischt und sauber in zwei Teile gespalten.
    Wir haben kleinen Antrieb mehr , stellte der Logiksektor unnötigerweise fest. Versuche den Zerstörer mit den Korrekturdüsen zu kontrollieren.
    Das war leichter gesagt als getan. Auch die Positronik hatte etwas abbekommen und tat nicht das, was sie tun sollte. Zwar konnte ich die rechts und links neben den seitlichen Stummelflügeln der IM-Z-1 angebrachten Impulsdüsen ansteuern, sie jedoch nicht miteinander synchronisieren.
    Noch bevor der Extrasinn einen entsprechenden Vorschlag formulieren konnte, hatte ich die Notsteckverbindung meiner Anzugpositronik freigelegt und das dünne Kabel mit dem Universaladapter aus der Halterung gezogen. Mit zwei Handgriffen war der intakte Rechner meiner Raummontur mit der defekten Positronik des Zerstörers vernetzt. Die Koordination der Steuerdüsen war eine vergleichsweise einfache Aufgabe. Innerhalb von Sekunden stabilisierte sich die Flugbahn der IM-Z-1.
    Schau nach links , forderte mich der Logiksektor auf. Es dauerte für meine Verhältnisse ungewöhnlich lange, bis ich den dünnen, weiß glühenden Lichtbalken als das erkannte, was er war.
    Ein Waffenstrahl! , dachte ich.
    Thermobeschuss , präzisierte der Extrasinn. Die Gravitation des Blacks Holes beeinflusst neben dem Raum auch die Zeit und erzeugt immer wieder Zonen, in denen ihr normaler Ablauf gestört wird.
    Der wie in einem Standbild festgefrorene Thermostrahl flackerte noch einmal kurz auf und erlosch, gerade so, als wolle jemand die Worte meines zweiten Ichs unterstreichen. Dann sah ich den Monolithen. Das in seiner Gesamtheit mehr als vier Kilometer hohe und etwa eineinhalb Kilometer breite Objekt schwebte inmitten einer Raumregion, die gänzlich trümmerfrei war. Wann immer sich einer der Gesteinsbrocken bis auf eine bestimmte Distanz genähert hatte, änderte er urplötzlich und ohne erkennbaren Anlass den Kurs und entfernte sich wieder.
    Der Monolith auf Thanaton war halb in einem Felsmassiv versunken und zudem von zahlreichen Plattformen, Leitern, Aufbauten und nicht zuletzt Vegetation bedeckt gewesen. Nun sah ich zum ersten Mal eines der geheimnisvollen Gebilde in seiner eigentlichen Form. Auf den ersten Blick wirkte es wie einer jener Wolkenkratzer, mit denen die Terraner im 20. und 21. Jahrhundert ihre Städte verschandelt hatten, eine klobige, aus verschieden breiten und hohen Quadern zusammengefügte Struktur, die langsam um ihre Längsachse rotierte. Dabei schoben sich immer wieder Bereiche in mein Sichtfeld, die deutliche Spuren von Beschädigung trugen. Dort war das ansonsten silbrig schimmernde Metall aufgerissen, glänzte nur noch matt oder fehlte ganz und hinterließ dadurch hässliche, gezackte Löcher.
    Bei näherem Hinsehen lösten sich die Quader in Tausende, bis zu hundert Meter lange Stränge auf, die antiken Orgelpfeifen nicht unähnlich waren. An seiner Basis, dem Ende, das auf Thanaton im Boden gesteckt hatte, wirkte der Monolith wie mit einem Messer abgeschnitten. Da die silbrigen Röhren unterschiedlich lang waren, ergab sich nach oben hin das Bild eines kaskadenartig gestuften Bündels, in dem die längeren Elemente innen und die kürzeren außen lagen.
    Nichtsdestotrotz wirkte der Monolith beeindruckend, ja sogar bedrohlich. In seiner schlichten Schwerfälligkeit strahlte er gleichzeitig so etwas wie Autorität aus. Es war schwer in Worte zu fassen, doch je länger ich den stummen Riesen anstarrte, desto überzeugter war ich, dass er Dinge verbarg, die besser verborgen blieben. Erneut musste ich Santjun recht geben, der dem Gebilde auf Thanaton trotz des orgelartigfiligranen Erscheinungsbildes mit der Bezeichnung Monolith

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