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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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»Standhaftigkeit im Angesicht der Todes. So etwas findet man nicht mehr oft.«
    Padpool schwieg. Normalerweise wäre Shinyan die Berührung des Akonen unangenehm gewesen, doch jetzt und hier gab ihr seine Nähe nicht nur das Gefühl, nicht allein zu sein, sondern auch so etwas wie Zuversicht. Vielleicht hatte sie Padpool tatsächlich falsch eingeschätzt, vielleicht war sie aber auch nur ein Opfer der emotionalen Spannung, die diese ganze aberwitzige Situation erzeugte. Im Endeffekt war ihr das egal, denn eines stand fest: Malcher würde keinen von ihnen einfach so gehen lassen, doch mit Padpool an ihrer Seite war das, was sie erwartete, nur halb so schlimm.
    »Ich werde Ihnen die einmalige Möglichkeit geben, Ihre hübsche Freundin zu retten, Padpool.« Malcher hatte wieder dieses schreckliche falsche Lächeln aufgesetzt.
    »Alles, was Sie dafür tun müssen, ist, den Platz Shinyans einnehmen. Sie gehen an ihrer Stelle zum Bunker und öffnen ihn für mich. Wenn Ihnen das gelingt, sind Sie beide frei. Ich werde Sie sogar persönlich an Bord der MORROK bringen. Sollte Ihnen dagegen etwas zustoßen, was ich, nebenbei bemerkt, ehrlich und aus tiefstem Herzen bedauern würde, ist für Sie das Spiel zwar zu Ende, aber zumindest Ihre Partnerin kann gehen. Ich bin sicher, sie wird Ihr Andenken für alle Zeiten in Ehren halten.«
    »Welche Garantie habe ich, dass Sie Ihre Zusagen einhalten?«, fragte der Akone.
    »Padpool!«, rief Shinyan und wollte sich aus seinem Griff befreien, doch er hielt sie eisern fest. »Du kannst sein Angebot doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen.«
    »Ich gebe Ihnen mein Wort, Mr. Padpool«, sagte Malcher. »Und bevor Sie sich über das gebotene Maß hinaus echauffieren: Das ist alles, was Sie von mir bekommen werden. Von Ihrer Warte aus mag ich Ihnen derzeit nicht unbedingt als besonders vertrauenswürdig erscheinen, und das verstehe ich sogar, aber ich darf Ihnen versichern, dass ich ein Mann bin, der sein Wort hält. Im Übrigen denke ich nicht, dass Sie eine Wahl haben, oder?«
    Padpool sah ihr tief in die Augen.
    »Er hat recht, Shinyan«, flüsterte er.
    Die Akonin unternahm einen weiteren Versuch, sich aus seiner Umarmung zu lösen, doch Padpool war zu stark. Schließlich entspannte sie sich, und der Prospektor ließ sie los und nahm stattdessen ihr Gesicht in beide Hände.
    »Hör mir zu«, sagte er leise. » Ich habe dich hierher gebracht und …«
    »Nein!«
    Shinyan schüttelte den Kopf und begann, blind auf ihn einzuschlagen, doch Padpool packte ihre Handgelenke und zog sie so eng an sich, dass sie kaum noch Luft bekam.
    »Hör mir zu«, wiederholte er scharf, »und unterbrich mich nicht. Du bist hier, weil ich dich dazu überredet habe. Ich hätte auf dich hören sollen. Du warst von Anfang an nicht nur die Hübschere, sondern auch die Klügere von uns beiden.«
    Er grinste verschmitzt, und für einen kurzen Augenblick war er wieder der waghalsige und unbedachte Padpool, den sie kannte, nur um so vieles gereifter, erwachsener.
    »Dieser Wahnsinnige hat keinerlei Skrupel«, sagte er bewusst so laut, dass Malcher ihn hören musste. »Wenn wir ihm einen Anlass geben, wird er uns beide umbringen. Ich weiß, dass sein Wort nichts wert ist, Shinyan, aber es ist alles, was wir noch haben. Selbst wenn er lügt, kann ich unsere einzige Chance nicht ignorieren. Lass mich in der Hoffnung gehen, dass ich wenigstens dich retten konnte – und bitte verzeih mir.«
    »Pad …«, brachte Shinyan heraus, dann versagte ihr die Stimme. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Warum erwachte sie nicht endlich aus diesem surrealen Traum? Sie spürte Padpools warmen Atem, der über ihre Wangen strich, seine Arme, die er um ihre Hüften gelegt hatte, und sie waren das Einzige, das sie in diesen Augenblicken als real akzeptierte. Alles andere mutete so unendlich entrückt an, nichts weiter als ein Produkt ihrer überschäumenden Phantasie, eine wirre Abfolge von Schreckensbildern, die einen irgendwann schweißgebadet erwachen ließen und von denen man nichts zurückbehielt als eine unangenehme, schnell verblassende Beklemmung.
    Fast zwangsläufig fanden ihre Lippen die seinen, schmeckten die feuchte, salzige Wärme, die er verströmte. Sie spürte, wie Padpool ihren Kuss erwiderte, nicht plump und fordernd, sondern sanft und zärtlich und auf eine Art, wie sie es niemals für möglich gehalten hätte. Als sie sich wieder voneinander lösten, hatte sich so vieles verändert, doch es blieb keine Zeit, sich

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