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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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schloss die Augen. Sie wollte nichts mehr sehen, nichts mehr hören, nichts mehr fühlen, und doch waren ihre Sinne auf das Äußerste angespannt.
    Das leise Singen des Waffenstrahls war kaum zu vernehmen. Zwei Stunden zuvor hatte sie gar nichts gehört, doch da war sie auch mehr als hundert Meter weiter weg gewesen. Kurz darauf folgte das dumpfe Geräusch eines Körpers, der schwer auf den Boden sackte. Danach war nur noch Stille – und sie fegte wie ein Orkan durch Shinyans Verstand, während ihr die Tränen über die Wangen rannen.

 
    Kapitel 21
     
     
    Naileth Simmers
     
    »Wir können die IMASO nicht evakuieren.«
    Milton Elks stand mit in die Hüften gestemmten Armen vor Naileth Simmers, und die schlechte Laune war ihm noch deutlicher anzusehen als sonst.
    »Die Mikroreaktoren der Kampfanzüge funktionieren genauso wenig wie ihre großen Brüder, und mit den Batterien überleben wir keine zehn Stunden. Wir kriegen die Positroniken nicht in Gang und haben inzwischen auch sämtliche Energieerzeuger an Bord der Jäger und Beiboote überprüft. Nichts. Nicht die Spur eines technischen Defekts. Nicht einmal eine beschissene Roststelle.«
    »Mit anderen Worten«, sagte Ramit Claudrin vom Pilotensessel aus, »wir sind erledigt!«
    »Schöner hätte ich es selbst nicht sagen können«, stimmte der Cheftechniker zu. »Allerdings hätte ich bei solcher Wortwahl im Gegensatz zu Ihnen einen scharfen Verweis durch unsere geschätzte Kommandantin und damit die Fortsetzung meiner steilen Karriere riskiert.«
    »Danke, meine Herren.« Naileth Simmers schloss für einen Moment die Augen. Sie hatte sich wenige Minuten zuvor das zweite Injektionspflaster auf den Unterarm geklebt, doch die Schmerzen, die inzwischen durch ihren gesamten Körper tobten, waren dadurch kaum erträglicher geworden. Die Prognose von Geriok Atair bewahrheitete sich. Medikamente halfen nicht mehr.
    »Sehen wir der bitteren Realität ins Auge«, stieß Milton Elks hervor. »Wir überlassen den Automaten das Regiment und machen die Äuglein zu. Das ist es doch, was unser Eierkopf vorschlägt, oder? Ab in den komatösen Heilschlaf und darauf vertrauen, dass irgendein Lordadmiral rechtzeitig merkt, dass etwas nicht stimmt und uns zu Hilfe eilt. Nichts gegen den verehrten Chef, aber wohl fühle ich mich dabei nicht.«
    »Ihre Beurteilung ist wie immer ebenso brillant wie sprachlich ausgefeilt, Oberleutnant«, erwiderte Naileth Simmers. »Allerdings würde uns das allenfalls zwei oder drei Stunden bringen. Spätestens dann bricht nämlich der Prallschirm zusammen, und die IMASO wird in der Trümmerzone zu Staub zerrieben.«
    »Was ist mit der Idee von Leutnant Moonk?«, erkundigte sich Terence Abigon. »Wir könnten es zumindest versuchen.«
    »Das haben wir doch schon bis zum Erbrechen diskutiert.« Wieder war es Milton Elks, der das Wort ergriff. »Selbst wenn wir alle verfügbaren Sprengsätze an Bord des Kreuzers zusammenpacken und irgendwie an eine Sonde koppeln, kriegen wir die verdammte Bombe nicht ins Ziel! Die Korrekturdüsen sind zu schwach, um eine ausreichende Beschleunigung zu garantieren. Außerdem wären die Kursberechnungen selbst von einer Großpositronik nicht in unter einem halben Tag zu schaffen. Es gibt zu viele Variable. Und schließlich ist es nicht einmal sicher, dass die Explosion stark genug wäre, um an der Oberfläche Jumpers auch nur zu kratzen. Ein Schuss aus einer funktionstüchtigen Transformkanone würde den Asteroiden innerhalb von Sekunden zu Staub zerbröseln. Alles andere ist Kinderkram. Wenn unser Gunner also keine anderen Vorschläge hat, soll er lieber weiter seine Kanonen polieren.«
    Tarber Moonk, der Waffenoffizier der IMASO, hatte darauf verzichtet, an der aktuellen Besprechung in der Zentrale des Kreuzers teilzunehmen. Da er ein Ertruser und somit von erheblicher Leibesfülle war, hätte seine Anwesenheit im dem vergleichsweise kleinen Raum die übrigen Offiziere über Gebühr eingeengt. Aus diesem Grund war er in der Waffenleitzentrale geblieben und lauschte der Debatte per Interkom.
    »Meine Kanonen sind wie üblich blitzblank, Chefingenieur Elks«, kam Moonks Stimme aus den Lautsprechern. »Sobald Sie mir die notwendige Energie zur Verfügung stellen, ist das Problem Jumper gelöst.«
    »Wir drehen uns hier im Kreis«, sagte Torben Santorin. Seine Augen lagen tief in den Höhlen. »Wir reden und reden und kommen zu keinem Ergebnis. Meiner Meinung nach sollten wir uns alle in die Raumanzüge werfen und unser

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