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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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unglaublich!«
    Ich hob beschwichtigend die Hand, warf einen letzten Blick auf die seltsame Spirale und trat dann durch den Torbogen.
    »Na?«, sagte die Plophoserin, als ich die dahinter liegende Halle betrat. »Habe ich zu viel versprochen?«
    »Nein«, sagte ich bloß. Zu mehr war ich erst einmal nicht fähig.

 
    Kapitel 20
     
     
    Shinyan
     
    Shinyan ahnte, dass Unheil drohte, und das schon lange bevor Arrik und Taraster zum zweiten Mal an diesem Tag zu ihr und Padpool herüberkamen. Wie bereits zuvor zog der dürre Arrik das schmale Kästchen aus seiner Hosentasche und schaltete eine Strukturlücke in den Prallschirm ihres Gefängnisses. Diesmal wurde nicht nur Shinyan, sondern auch Padpool aufgefordert mitzukommen.
    Shinyan warf dem jungen Mann einen besorgten Blick zu, doch Padpool machte keinerlei Anstalten, sich der Anweisung der beiden Terraner zu widersetzen. Wahrscheinlich fühlte er sich ebenso müde und zerschlagen wie sie selbst. Shinyans Kehle war ausgedörrt, und ihre Zunge lag schwer und trocken im Mund. Dennoch hatte sie in den vergangenen Stunden nicht einmal mehr die Energie aufgebracht, sich aufzuraffen und einen Schluck Wasser aus dem großen Kanister zu trinken. Ebenso wie Padpool hatte sie einfach nur dagelegen und ins Leere gestarrt. Sie konnte fast körperlich spüren, wie ihr irgendetwas langsam und unaufhaltsam sämtliche Kraft aus dem Körper saugte.
    Die Terraner hatten solche Probleme ganz offensichtlich nicht. Arrik packte Padpool und zog ihn auf die Beine; Taraster tat dasselbe mit ihr. Shinyans Knie fühlten sich an, als wären sie aus Gummi, und es kostete sie erhebliche Überwindung, überhaupt stehen zu bleiben.
    »Los, macht schon«, knurrte Taraster und trat Padpool kräftig ins Hinterteil. Der Prospektor stolperte nach vorn, zeigte sonst aber keine Reaktion.
    Malcher wartete bereits. Er stand breitbeinig und mit vor der Brust verschränkten Armen vor den Baracken und sah ihnen entgegen. Shinyan wäre am liebsten davongelaufen, doch selbst ohne Taraster an ihrer Seite, der sie am Arm gepackt hatte und mit sich zog, wäre sie dazu wohl nicht mehr in der Lage gewesen. Selten in ihrem Leben hatte sie sich so elend und antriebslos gefühlt.
    Sie versuchte, nicht zu den vier toten Männern aus Malchers Bande hinüber zu sehen, die nach wie vor dort lagen, wo sie von den Verteidigungsanlagen des Bunkers getötet worden waren.
    Außer Arrik, Taraster und Malcher befanden sich vielleicht noch ein halbes Dutzend Terraner im Lager. Alle anderen waren mit unbekannten Zielen in den Tiefen des Monolithen verschwunden.
    »Mrs. Shinyan«, begrüßte sie der über zwei Meter große Anführer mit der silbergrauen Haut. Zwischen den dünnen Lippen blitzte eine Reihe makellos weißer Zähne, doch das Lächeln, das der Mann zeigte, wirkte aufgesetzt und empfindungslos.
    »So schnell sieht man sich wieder«, fuhr er fort. »Sie haben unser kleines Experiment sicher mit Interesse verfolgt. Leider verlief es nicht ganz so vielversprechend wie erwartet, aber meine Leute sind zuversichtlich, dass Sie aus dem bedauerlichen Unfall gelernt und daraus die richtigen Schlüsse gezogen haben. Ich denke, wir sind jetzt so weit, dass wir einen neuen Versuch wagen können.«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis die Akonin begriff, worauf ihr Gegenüber hinauswollte, doch selbst als ihr träger Verstand endlich erfasste, warum Malcher Padpool und sie hatte holen lassen, war sie nicht mehr fähig, Abscheu oder Wut darüber zu empfinden. Die Lethargie hatte sie vollständig erfasst und sich wie ein dicker, schwerer Mantel über ihren Geist gelegt.
    »Was meinen Sie, Mrs. Shinyan«, hörte sie den ausgemergelten Terraner wie aus weiter Ferne sagen. »Möchten Sie den Anfang machen?«
    Shinyan hob den Kopf und zwang sich, Malcher ins Gesicht zu sehen. Seine unter dichten, buschigen Brauen funkelnden Augen schienen größer und größer zu werden, und sie hatte das Gefühl, in einen riesigen, grünen See zu fallen. Ihr schwindelte, und ohne Taraster, der sie noch immer stützte, wäre sie zu Boden gefallen. Warum ließ man sie nicht endlich schlafen?
    »Warum … tun Sie das?«, fragte die Akonin.
    »Ich könnte es Ihnen erklären, aber Sie würden es nicht verstehen, glauben Sie mir.«
    Malcher verzog das Gesicht zu einem verächtlichen Grinsen und fuhr sich mit der Rechten durch den dichten Haarschopf. Die hässlichen Hautwucherungen an Stirn, Wangen und Kinn schienen ein Eigenleben zu entwickeln, sich wie unter

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