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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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komplexe Zusammenhänge schnell zu durchschauen, war ihm dabei eine wertvolle Hilfe gewesen. Die meisten Vorlesungen hatte er sich deshalb auch geschenkt und stattdessen lieber die entsprechenden Bücher gelesen.
    Auf die Idee, sich bei der USO zu bewerben, war er sehr spät gekommen. Da hatte er bereits die Tretmühle von sechs verschiedenen Firmen respektive Dienstherren durchwandert, hatte einen Großteil seiner Illusionen eingebüßt und war hart auf dem Boden der Tatsachen aufgeschlagen.
    Arbeit muss Spaß machen; schließlich verbringt man einen Großteil seines Lebens damit – an diesen Lieblingssatz seines alten Studienfreunds Stanley Moskovich hatte er in den ersten Jahren seiner beruflichen Laufbahn oft denken müssen. Ab und an trafen sie sich auch heute noch, um eine Nacht zu durchzechen und Erinnerungen auszutauschen, die bei jedem Besäufnis ein klein wenig sentimentaler und ein klein wenig außergewöhnlicher wurden. Stanley, dessen technische Fertigkeiten irgendwo zwischen jämmerlich und nicht vorhanden rangierten, hatte inzwischen so ziemlich jeden Job in jeder nur denkbaren Branche ausprobiert, doch einer, der ihm Spaß machte, war wohl noch nicht dabei gewesen. Marcus grübelte bis heute darüber, warum sein Freund überhaupt einen technischen Studiengang gewählt hatte.
    Er selbst war auf jeden Fall überglücklich gewesen, als er gleich auf seine erste Bewerbung einen positiven Bescheid erhalten hatte. Ausgerechnet die Whistler Company , einer der größten und bekanntesten Konzerne nicht nur der Erde, sondern der bekannten Milchstraße, hatte ihn als Assistenzentwickler für ihre Roboterfertigung eingestellt. Leider war er in der Abteilung für Haus- und Freizeitmaschinen gelandet. Nach vier Monaten intensiver Beschäftigung mit der Optimierung des Volumenstroms von Sauggebläsen für Reinigungsroboter war seine Leidensfähigkeit erschöpft gewesen, und er hatte gekündigt.
    Die nächsten beiden Anstellungen waren nicht wesentlich glücklicher verlaufen. Für ein halbes Jahr hatte er die Transportbänder eines Logistikunternehmens auf einem der kleineren Frachtraumhäfen Terranias gewartet und es danach fast zwei Jahre bei einem Hersteller für industrielle Vakuumpumpen ausgehalten. In beiden Fällen waren es die nervtötende Routine und der eintönige Schichtdienst gewesen, die ihn am Ende zum Aufgeben gezwungen hatten. Immerhin hatte er in dieser Zeit Ylvie kennengelernt. Ylvie de la Martinez – schon der Name war ein Gedicht, und wenn die schlanke Terranerin aus Barcelona auch nicht unbedingt mit einem scharfen Verstand gesegnet war, so besaß sie doch Qualitäten, die kein Mann einfach ignorieren konnte.
    So schön die Zeit mit Ylvie zunächst gewesen war, so schwer war es bald geworden, ein Gesprächsthema zu finden, das sie nicht permanent überforderte. Letztlich gelangte man in jeder Partnerschaft früher oder später an einen Punkt, an dem Gespräche an Bedeutung gewannen und die rein körperlichen Aspekte an selbiger verloren. Marcus hatte schließlich einsehen müssen, dass Ylvie keine Frau war, die ein Mann wie er länger als unbedingt nötig beanspruchen durfte. Also hatte er die Konsequenzen gezogen und nicht nur sie, sondern auch gleich den Planeten verlassen.
    Das Schicksal – und eine nicht allzu üppige Barschaft – hatten ihn nach Ferrol im Wega-System geführt. Ohne viel Hoffnung hatte er sich auf eine Stelle als Positronikspezialist in der öffentlichen Verwaltung beworben und erstaunt festgestellt, dass er seinen Mitkonkurrenten trotz seiner eher beschränkten Kenntnisse in Sachen Computertechnik um Lichtjahre voraus war. Zudem genossen Terraner offenbar einen hervorragenden Ruf unter den ferronischen Arbeitgebern, und so hatte er es innerhalb kürzester Zeit und mit bestenfalls mittelmäßigem Engagement bis zum Stellvertretenden Abteilungsleiter der Melderegistratur Thorta-Süd geschafft. In dieser Zeit hatte er sich einen Großteil seines inzwischen beachtlichen Wissens um Positroniken angeeignet. Dabei hatte er freilich zu spät bemerkt, dass ihn sein Chef, ein unglaublich fetter Mann namens Tarax, lediglich mit seiner noch fetteren Tochter hatte verkuppeln wollen. Gerade noch rechtzeitig war Marcus eine überstürzte Flucht bei Nacht und Nebel geglückt.
    Tarax hatte sich ob des unerwarteten Verlusts seines sicher geglaubten Schwiegersohns wenig amüsiert gezeigt und erhebliche Anstrengungen unternommen, diesen zurückzuholen. Nach drei nicht gerade angenehmen

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