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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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lag die Achillesferse des mächtigsten Sternenreichs der Milchstraße. Ohne Rhodan würde innerhalb weniger Tage das totale Chaos ausbrechen. Sein Nimbus der Unbesiegbarkeit hielt den Großteil der Gegner des Imperiums von einer offenen Aggressionspolitik ab. Die meisten galaktischen Machtblöcke hatten schlichtweg Angst davor, dass der unsterbliche Terraner noch ein paar Trümpfe in der Hinterhand hielt, die er erst dann auszuspielen bereit war, wenn es hart auf hart kam. Natürlich würde das niemand offen zugeben, aber jeder wusste, dass es genauso war. Es war dieses Renommee, dieser Strahlenglanz der Unantastbarkeit, um den Malcher Perry Rhodan beneidete.
    Malchers Ziele waren bescheidener. Imperien, die die Jahrtausende überdauerten, entstanden nicht auf dem Reißbrett und wurden nicht in wenigen Jahren errichtet. Sie wuchsen und gediehen aus sich selbst heraus. Ein starker Führer war nur zu Beginn notwendig; danach bot er zu viel Reibungsfläche für jene, die in seinem Schatten groß geworden waren. Aus diesem Grund maß er der Loyalität auch so immense Bedeutung bei. Treue setzte den Glauben an ein gemeinsames Ziel voraus. Wer einem anderen folgte, war nicht notwendigerweise zu schwach, um selbst zu führen, sondern konsequent genug, um seine Fähigkeiten in den Dienst einer Sache zu stellen.
    Perry Rhodan hatte den Zeitpunkt zum Ausstieg verpasst und zahlte jetzt den Preis dafür. Er hielt seine kindliche Vision von Frieden und Wohlstand für stärker als die Gier, den Hass und den Neid seiner täglich anwachsenden Gegnerschar. Früher oder später würde er die Quittung dafür erhalten. Vielleicht nicht morgen oder übermorgen, aber das Lager derer, die danach trachteten, ihn in die Schranken zu weisen, würde größer und größer werden – bis die Zeit zum Losschlagen gekommen war.
    Malcher gab einem seiner beiden Begleiter Anweisung, die RONIN zu verständigen und zum Treffpunkt zu beordern. Die Wissenschaftler sollten sich unverzüglich dort einfinden. Es war abzusehen, dass er den Monolithen in Kürze verlassen musste. Wenn Atlan hier war, konnten dessen USO-Vasallen nicht weit sein, und auch wenn ihn die Nähe zum Schwarzen Loch vor einem direkten Angriff schützte, so konnten die Leute des Lordadmirals das Zartiryt-System dennoch großräumig abriegeln und ihn somit festsetzen. Aber noch besaß er einen gewaltigen Vorteil: Über die bereits kurz nach der Entdeckung des Zartiryt-Monolithen verlegten Kabelstrecken konnte er innerhalb des Gebildes relativ störungsfrei kommunizieren.
    »Ruft die Einsatzteams in den zentralen Hohlraum zurück«, erteilte er seine Befehle. »Sie sollen den Bunker angreifen. Unser Herr Lordadmiral wird weder seine Neugier zügeln können, noch seinen Agenten im Stich lassen und uns damit genau die Zeit verschaffen, die wir brauchen. Zartiryt ist verloren.«
    Atlan und er waren sich sehr ähnlich, auch wenn der unsterbliche Arkonide das in seiner sentimentalen Verklärung der wirklichen Verhältnisse vehement abgestritten hätte. Sie verfolgten ihre Ziele beide mit jener Konsequenz, wie sie sie nur große Persönlichkeiten besaßen. Der Lordadmiral würde nicht locker lassen. Er hatte die Fährte aufgenommen und würde ihr nun bis zum Ende nachspüren. Damit war klar, dass es früher oder später zur direkten Konfrontation zwischen ihnen beiden kommen musste, doch noch war es nicht so weit. Malcher hegte keinen Zweifel, dass er Atlan gewachsen war. Das war nicht etwa ein Zeichen von Überheblichkeit, sondern die Gewissheit eines Mannes, der wusste, was er wollte, und klare Vorstellungen davon besaß, wie er es bekam.
    Der Arkonide war ohne Frage ein immens starker, ja sogar überlegener Gegner, eine lebende Legende, für viele ein Mann mit beinahe magischen Fähigkeiten und einer Erfahrung, die in Jahrtausenden gereift und durch kein noch so ausgefeiltes Training zu ersetzen war. Doch er war nicht unbesiegbar. Niemand war das. Früher oder später tauchte stets jemand auf, der sich als besser oder klüger erwies als man selbst, und dann bestand die Kunst des Überlebens darin, das zu erkennen und das entscheidende Duell so lange hinauszuzögern, bis man wieder Chancengleichheit geschaffen hatte.
    »Noch nicht, Atlan«, flüsterte Malcher so leise, dass es außer ihm niemand hören konnte. »Noch nicht, aber bald.«
    Während er durch die kurzen Laufgänge eilte, überlegte er, was als Nächstes zu tun war. Die Ereignisse der letzten Tage waren lediglich ein paar

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