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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Kurve, zog steil nach oben und ließ den Bunker hinter sich zurück. Die drei verbliebenen Männer jagten ihm einige Salven hinterher, verfehlten ihn jedoch um mehrere Meter. Der USO-Agent schlug ein paar Haken und schoss seinerseits. Vielleicht gelang es ihm mit etwas Glück, einen oder zwei seiner Verfolger in die Nähe des Bunkers zu treiben. Die grünen Strahlen der Verteidigungsanlagen besaßen offenbar eine unglaubliche Durchschlagskraft. Flüchtig musste er daran denken, dass der Bunker im Monolithen auf Thanaton völlig ungeschützt gewesen war. Vielleicht waren die entsprechenden Systeme defekt gewesen, oder die Anwesenheit Atlans, der als Zugangsberechtigter galt, hatte ihre Aktivierung verhindert.
    Leider war der Gegner alles andere als dumm – und vor allem in der Überzahl. Innerhalb kürzester Zeit hatte sich das Trio neu formiert und rückte in breiter Front auf Santjun zu. Malcher und seine beiden Leibwächter hatten den zentralen Hohlraum dagegen längst verlassen. Sie hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihre beiden paralysierten Kameraden mitzunehmen.
    Zweimal schaffte es Santjun, einer Einkesselung durch die Männer zu entgehen. Seine stille Hoffnung, dabei einen Weg aus dem zentralen Hohlraum hinaus zu finden, erfüllte sich leider nicht. Der Gegner deckte die Ausgänge jedes Mal geschickt ab und verhinderte so eine Flucht, die der USO-Spezialist ohnehin nur widerwillig angetreten hätte. Er war fest entschlossen, die beiden Akonen nur dann im Stich zu lassen, wenn es keine andere Möglichkeit gab.
    Ein Mann wie Malcher glaubte, dass es eine Schwäche sei, wenn man Skrupel hatte, wenn man nicht bereit war, die Mittel über den Zweck zu stellen, doch Santjun wusste, dass der Silberherr im Irrtum war. Menschlichkeit und Anstand waren die Grundpfeiler jeder Zivilisation. Ohne sie gab es keinen gesellschaftlichen Konsens, und die Herausforderungen der Zukunft waren nun einmal nur mit der gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten zu meistern.
    Er schlug einen weiteren Haken und erhielt prompt einen Treffer, der ihn aus der Flugbahn warf Die Positronik griff blitzschnell ein und stabilisierte ihn wieder. Natürlich war Santjun klar, dass er dieses Spiel nicht ewig spielen konnte. Die Gegner stellten sich von Sekunde zu Sekunde besser auf ihn ein, versperrten ihm immer öfter den Weg und koordinierten ihre Angriffe mit wachsender Präzision. Lange würde er sie nicht mehr zum Narren halten können.
    Der Mann tauchte so unvermittelt vor ihm auf, dass Santjun gerade noch ausweichen konnte. Für einen Sekundenbruchteil berührten sich sein Schutzschirm und der seines Widersachers, dann waren sie aneinander vorbeigerast. Der Schreck, gepaart mit der anhaltenden Müdigkeit und der nachlassenden Wirkung der Aufputschmittel, hatten den USO-Agenten nachlässig werden lassen.
    Gleich mehrere Salven aus den Waffen der Angreifer trieben ihn in Richtung des Bunkers. Von neuem meldete die Positronik Überlastung. Zum wie vielten Mal eigentlich? Der Antigrav setzte für einen Lidschlag aus und fing den stürzenden Santjun erst kurz über dem Boden wieder ab – aber diesmal ließ ihm der Feind keine Zeit zum Verschnaufen.
    Drei weitere Treffer brachten seinen Energieschirm zum Erlöschen. Instinktiv verzichtete Santjun darauf, sofort wieder zu beschleunigen, um sich außer Reichweite des Gegners zu bringen. Vermutlich rettete er dadurch sein Leben; vorerst zumindest, denn Malchers Männer hatten augenscheinlich erwartet, dass ihr Opfer nach oben ausbrechen und ein Entkommen in voller Fahrt versuchen würde. Somit beschleunigten sie ihrerseits, um ihn abzufangen. Mehr als ein paar Sekunden gewann der USO-Spezialist dadurch allerdings nicht.
    Als ob seine Lage nicht schon heikel genug gewesen wäre, verweigerte nun auch das Flugaggregat seinen Dienst. Wahrscheinlich war es durch den Beschuss beschädigt worden. Die drei Männer hatten ihren Irrtum inzwischen natürlich bemerkt und kehrt gemacht.
    Unwillkürlich musste Santjun an einen uralten TriVid-Beitrag denken, den er sich vor einigen Jahren auf Empfehlung Ronald Tekeners angesehen hatte. Er und der Smiler waren damals während eines Großeinsatzes gegen eine topsidische Söldnerorganisation aufeinander getroffen und hatten sich von Anfang an gut verstanden. Der Unsterbliche bezeichnete den antiken zweidimensionalen Film als Western und behauptete, dass sich die Menschen der Erde um das 20. Jahrhundert herum so etwas zur Unterhaltung angesehen hätten.

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