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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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für einen selbst nicht relevant ist«, gab Partack zu, dabei versuchte er, verächtlich zu grinsen. »Was ich aber nicht vergesse, ist, dass das Unglück damit begann, als deine über alles geliebte Positronik ihre Arbeit aufgenommen hat.«
    »Wir waren lediglich dabei, einige Sätze in lemurischer Sprache zum Absenden vorzubereiten. Nicht mehr und nicht weniger«, antwortete Varinar auf den Vorwurf. »Dann brach schon gleich das Donnerwetter über uns herein.«
    »Apropos Donnerwetter«, meldete sich Lara Francowitsch zu Wort. »Geht es Ihnen noch nicht besser? Haben Sie noch nicht bemerkt, dass wir nicht mehr so stark mit den Beeinträchtigungen von vorhin zu kämpfen haben?«
    Kaara Tosin und Growan terNort blickten sich an und schüttelten die Köpfe. Sie spürten beide, dass die Assistentin des Lemurerforschers unter allen Umständen versuchen wollte, zurück zum Stollen zu gelangen.
    »Ich wurde darüber informiert, dass unsere Leute etwa fünfzig Kilometer entfernt und zehn Kilometer tiefer ein riesiges Gebilde geortet haben«, erläuterte Ender Partack, statt auf Francowitschs Worte einzugehen. »Das liegt dann in insgesamt etwas mehr als 300 Kilometer Tiefe.«
    »Das haben unsere Leute auch geortet«, bestätigte Bakath Stromer. »Aber wenn wir nicht mehr so stark mit den Beeinträchtigungen der unbekannten Strahlung zu kämpfen haben, können wir doch auch wieder in den Stollen zurück.« Dem Imarter schien es nicht gut zu gehen. Er schnaufte stark, was bei einem Volumenatmer außergewöhnlich war. Außerdem besaß seine sonst hellgrüne Haut einen Stich ins Blaue.
    »Wir haben durch Ortungen festgestellt, dass die Drokarnam-Kristalle auf diese fremde Strahlung einwirken.« Turk Varinar wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Oder dass sie von irgendetwas als Katalysator benutzt werden.«
    »Nichts Genaues weiß man also nicht.« Telton Kort versuchte ein Gähnen zu unterdrücken. »Ganz davon abgesehen, dass eine Verbesserung der Strahlungssituation höchstens auf den Ortungsgeräten und Scannern abgelesen werden kann. Beim menschlichen Körper ist das anders. Ich fühle mich nämlich noch genauso beschissen wie vor einer halben Stunde. Sie haben also unrecht, Doc Stromer.«
    Der Angesprochene verzog angewidert das Gesicht. Er hatte gehofft, die anderen überrumpeln zu können, um schneller an das unbekannte Gebilde zu gelangen.
    »Dazu müssten wir näher an den Unglücksort herankommen und dort erneute Messungen anstellen«, sagte Professor Varinar. »Darauf hat schon Kollege Stromer hingewiesen. Außerdem geht es zumindest mir schon sehr viel besser.«
    Das war gelogen, und alle wussten, dass Varinar insgeheim nur einen Gedanken hegte: Könnte das Phänomen in Verbindung mit den psionischen Bastionen stehen? Diese fixe Idee ließ er sich nicht mehr ausreden. Es schien geradezu, als würde sein Leben davon abhängen.
    »Ich habe noch keine Besserung verspürt. Alle anderen auch nicht. Wer etwas anderes verbreitet, handelt unverantwortlich. Wir fahren zurück ins Basiscamp«, befahl Partack. »Und zwar sofort. Macht euch bereit. Der Zug fährt, sobald wir eingestiegen sind, also jetzt gleich.«
    Die Züge, die in der Unterwelt von Ceres verkehrten, bewegten sich nicht auf Schienen vorwärts, sondern nach dem Luftkissenprinzip. Sie wurden durch eine Art Rückstrahltriebwerk angetrieben und fuhren leise surrend durch die dunklen Tunnels und Stollen zu den wenigen Bahnhöfen.
    Varinar stand auf und stützte sich auf der Tischplatte ab. Es sah aus, als müsse er ein übergroßes Gewicht mit sich herumschleppen.
    »Das kannst du nicht tun, Ender!«, zischte er. Sein Körper zitterte vor unterdrückter Wut. Seine Blicke schienen Partack durchdringen zu wollen. »Du sabotierst meine Arbeit der letzten vierzig Jahre!«
    »Turk, ich kann nicht nur, ich muss sogar. Und diese Aufgabe nehme ich verdammt ernst. Mir unterstehen Leben und Gesundheit von Eisgräbern und Forschern.«
    »Du meinst wohl Parasiten , oder? So hattest du uns doch genannt!«
    »Wir sind erwachsene Leute, Turk. Was soll die Polemik? Ich habe soeben einen Befehl erteilt, und daran hat sich ein jeder zu halten. Jeder – auch du!«
    »So einfach ist das?« Verbitterung klang aus den Worten des Lemurerforschers heraus. Er wollte nicht akzeptieren, dass sein Gegenüber das Sagen hatte.
    »So einfach ist das«, bestätigte Partack mit harter Stimme. »Außerdem gab es einige kleine Beben, vergiss das bitte nicht. Wir wären alle gefährdet, wenn

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