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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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Exardis/Nolan-Corporation sowie der Academia Terrania sowie den Kennungen ihrer Mehrzweckarmbänder ersichtlich.«
    Ich nickte, genau das war mir auch aufgefallen.
    »Aber die hier«, er deutete mit der Hand auf weitere Leichen neben den Forschern und Eisgräbern, »gehören eindeutig nicht dazu. Weder die Schutzanzüge noch die Kennungen sagen mir etwas.«
    Naileth untersuchte den GLADIATOR-Roboter, der einige Meter entfernt auf dem Boden lag. Der halbe Kopf fehlte, außerdem ein Waffenarm.
    »Schade, die Positronik wurde total zerstört«, sagte sie. »Vielleicht hätten wir einen Hinweis auf die Herkunft der Unbekannten gewinnen können.«
    »Das ist eher unwahrscheinlich«, widersprach ich ihr. »Der GLADIATOR hat bis zuletzt alle aufgefangenen Daten an seine Dienststelle gefunkt, das haben wir ja deutlich auf dem Film gesehen. Aus dieser Richtung dürften also keine neuen Erkenntnisse zu erwarten sein. Die Roboter sind Standardmodelle und die Schutzanzüge besitzen keine Identifikationsmöglichkeit. Bei den unseren Schutzanzügen und den Kampfrobotern kann man nachverfolgen, woher sie kommen, bei den anderen nicht.«
    Einer unserer beiden GLADIATOR-Roboter wandte uns sein Metallgesicht zu. Es sah aus, als würde er auf irgendetwas lauschen. Ich wusste, dass es nicht so sein konnte, denn seine inneren Programme liefen ständig, ohne dass wir etwas davon bemerkten, doch in diesem Augenblick machte er auf mich eben diesen Eindruck.
    »Meine Sensoren haben Individualschwingungen registriert, ebenso Wärmestrahlungen menschlicher Körper«, meldete er. Von einer Sekunde zur nächsten stieg die Spannung fühlbar an. Trotz all meiner Erfahrung konnte ich eine gewisse Nervosität nicht unterdrücken.
    »Das müssen nicht unter allen Umständen Feinde sein«, äußerte Naileth Simmers und schickte gleich eine Mutmaßung, eigentlich eher eine Hoffnung, hinterher: »Vielleicht handelt es sich um Überlebende dieses Kampfs?«
    »Kann sein, muss aber nicht«, antwortete ich. »Sehen wir erst einmal nach, wer das ist, dann können wir immer noch reagieren.«
    Ich hasste unnötiges Blutvergießen. Auch wenn ich als Mann der Tat, meinetwegen sogar als Draufgänger galt, war es mir doch die Haltung derer zutiefst zuwider, die alle Probleme mit der Waffe in der Hand lösen wollten. In dieser Hinsicht hielt ich mich an die Worte des terranischen Philosophen Muntus Klerikin, der im 24. Jahrhundert das vielleicht Wichtigste geschrieben hatte, was ich je gelesen hatte:
    »Nur ein verbrecherisch veranlagter Narr kann der Meinung sein, bedrohlich erscheinende Konflikte allein mit Waffengewalt lösen zu können … Die Waffe wird dem Wort aus verhandlungsbereitem Munde niemals überlegen sein …«
    Das würde auch immer so bleiben, dennoch konnten wir es uns nicht leisten, dem Gegner waffenlos entgegenzutreten. Es würde uns genauso ergehen wie den Verlorenen, die gegen die vielgestaltigen Horden mit ihrer wundervollen Kultur und vielen guten Worten keine Chance gehabt hatten.
    »Schutzschirme hochfahren!«, befahl Leutnant Hagen Taran.
    Unser zweiter Kampfroboter hielt am Eingang zu dem laut Navigationsgerät nur etwa zwanzig Meter langen Nebengang an. Feuerlohen schossen aus dem Stollen auf ihn zu und umhüllten seinen Schutzschirm, es handelte sich einwandfrei um einen Angriff mit Thermostrahlen. Tödliche Flammen leckten über den Maschinenmenschen hinweg.
    Wir reagierten sofort und beantworteten den Angriff mit unseren Desintegratoren. Alle Gedanken an eine friedliche Verständigung waren mit einem Mal unterdrückt.
    Ein Roboter und drei Humanoide rannten uns aus dem Gang entgegen und beschossen uns. Leutnant Taran und seine drei Untergebenen sowie der GLADIATOR feuerten zurück. Im Gegensatz zu den Angreifern besaßen sie starke Schutzschirme, die den Strahlenbeschuss abhielten. Aus dem Hauptgang kamen weitere Gegner und nahmen uns unter Beschuss. Unser zweiter GLADIATOR sowie Santjun und Naileth wandten sich gegen sie. Ich versuchte noch, eine Funkverbindung mit den Gegnern zustande zu bringen, doch außer einem wutverzerrten »Fahrt zur Hölle!« bekam ich nichts zu hören.
    Ich blickte mich um, aber außer den zerstörten Robotern und dem Riesenfräser bot diese Höhle kaum eine Deckung. Leutnant Taran und seine Leute hatten den Angriff an ihrer Seite zurückgeschlagen, der feindliche Kampfroboter war zerstört, zwei der Angreifer lagen tot am Boden. Sie waren erstickt, nachdem ihre Anzüge durch Streifschüsse undicht

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