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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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ist. Sollte es Misstöne geben, will ich unverzüglich darüber unterrichtet werden.«
    »Ja, Herr.« Thersus drehte sich um und ging den Korridor zurück bis zur Messe.
    Nachdenklich sah Malcher ihm nach. Vielleicht war die Zeit gekommen, seine Organisation grundlegend neu zu strukturieren. Monani Thersus hatte sich als Vertrauter bewährt und war, was seine Loyalität anging, über jeden Zweifel erhaben. Er kam für größere Aufgaben in Frage.

 
    Kapitel 16
     
     
    Santjun
     
    »Wie fühlst du dich?«
    »Besser als in den vergangenen Tagen.« Santjun betrachtete sein Spiegelbild in der Chromoberfläche eines medizinischen Geräts, das seine Vitalfunktionen maß. Es bereitete ihm Schwierigkeiten, das metallisch schimmernde Antlitz als sein eigenes zu identifizieren. Die Bewegungen der fraktalen Muster erinnerten ihn an die aufgewühlte Oberfläche eines stehenden Gewässers, in das man einen Stein geworfen hatte. An den wenigen Stellen seines Gesichts, an denen seine Haut noch nicht vom Metall überwuchert war, zeigte sie sich trocken und runzlig. Silberfäden liefen durch seine Haare. Er hob eine Hand und führte sie an die Lippen. Sie waren hart, doch seine Körpertemperatur hatte sich nicht verändert.
    »Bist du sicher, oder willst du mir etwas vormachen?« Naileth Simmers, die frühere Kommandantin der IMASO, saß an seiner Seite und sah ihn vorwurfsvoll an.
    Santjun schüttelte den Kopf. »Ich mache dir nichts vor. Uns bleibt keine Zeit mehr für Oberflächlichkeiten.« Er wollte nichts Unausgesprochenes zwischen ihnen hinterlassen. Dazu war Naileth ihm zu nahe, näher vielleicht als je eine Frau zuvor, für die er Zeit genug gehabt hätte. »Der Einsatz hat mich gestärkt. Das Adrenalin hat dem Vitalenergieabfluss entgegengewirkt. Vielleicht sollte ich mich auf einen Dauereinsatz begeben.«
    »Das ist Unsinn.«
    »Ich weiß, aber man wird doch noch träumen dürfen.«
    Die schlanke Frau beugte sich über ihn und drückte ihre Lippen auf die seinen. Die Berührung kitzelte und löste ein sanftes Vibrieren aus, das sich durch sämtliches Silbermetall in Santjuns Körper fortsetzte. Obwohl es sich angenehm anfühlte, machte es ihm seine Andersartigkeit bewusst. Seine Verwandlung schritt unaufhörlich voran, möglicherweise zu einem Unsterblichen, dem doch kein langes Leben mehr blieb, schon allein weil ihm Atlans Zellaktivator die Lebensenergie entzog.
    »Würdest du einen Roboter küssen?«, fragte er die Frau, von der er bedauerte, sie nicht früher kennen gelernt zu haben.
    »Lass das!« Simmers funkelte ihn an. Sie legte eine Hand auf seine Brust. »Was immer geschieht und in was du dich verwandelst, das da drin bist und bleibst du.«
    »Für wie lange noch?«
    »Solange wir zusammen sind, und darüber hinaus.«
    Darüber hinaus … Man sagte, dass eine Ewigkeit nicht ausreichte, um einer tiefen, innigen Liebe gerecht zu werden. Diesen Zustand genügend wertzuschätzen lernte man erst, wenn die verbleibende Frist begrenzt war und nicht nur das Leben, sondern vielmehr die Liebe, die man sich für die Ewigkeit wünschte, auf das Ende hinauslief. Santjun lächelte, und das Silbermetall machte die Bewegungen seiner Gesichtsmuskeln mit. Er genoss den sanften Druck von Naileths Hand. Er genoss jede ihrer Berührungen, weil er fürchtete, sie schon bald nicht mehr spüren zu können.
    Wir können nicht einmal mit Gewissheit annehmen, dass ich derjenige bleibe, der ich bin , dachte Santjun. Vielleicht folgte der physischen Umgestaltung eine Veränderung seines Wesens. Er hatte begonnen, nach psychischen Abweichungen in seinem Verhalten Ausschau zu halten, nach Hinweisen darauf, dass sich der Mensch in der körperlichen Hülle veränderte. Wenn er sterben würde, wollte er es als der USO-Major tun, der er bis heute gewesen war.
    »Letzten Endes werde ich tonnenschwer werden«, sagte er seufzend. »Meine Organe werden aushärten, und mein Blut wird sich zäh wie ein Quecksilberstrom durch meinen Körper bewegen, der dann längst mehr einem GLADIATOR als einem Menschen gleicht.«
    »Noch ist es nicht soweit.«
    »Nein.« Santjun war froh, dass Naileth ihm die bei Medikern üblichen Durchhalteparolen ersparte. Wunderheilungen im letzten Moment gab es nur in Geschichten, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatten. »Deshalb bin ich auch nicht zur Untätigkeit verurteilt.«
    »Was hast du vor?«
    »Wie wäre es mit einem Tanz im Mondlicht?« Santjun griff nach dem mit modernster medizinischer Technik

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