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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Konferenzmarathon nichts aus, derzeit erschöpfte er mich. Ich hatte für einige Stunden meinen Zellaktivator angelegt, um Kraft zu tanken, und mich während dieser Zeit so gut es eben ging von Santjun ferngehalten. Er und Naileth Simmers wurden immer unzertrennlicher. Gemeinsam versuchten sie sein drohendes Schicksal zu verarbeiten. Auch ich musste für den Fall der Fälle Vorbereitungen treffen und unternahm einen notwendigen Schritt, den ich bisher vor mir hergeschoben hatte. In einem Holo war mir Ronald Tekener in Quinto-Center zugeschaltet.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe«, sagte er.
    »Da gibt es nicht viel zu verstehen. Du bist eingeweiht, wie es um mich steht.«
    Tekener nickte.
    »Mein Zustand ist Erklärung genug. Er lässt nicht zu, dass ich mich meinen Aufgaben mit ganzer Kraft widme.« Ich hatte mir meinen Entschluss gut überlegt. »Außerdem muss ich mich um meine persönlichen Belange kümmern. Habe ich diesbezüglich keinen Erfolg, sind meine Tage als Lordadmiral der USO ohnehin gezählt. Daher lege ich die Leitung der United Stars Organisation in deine Hände, Tek.«
    Der Blick aus Tekeners hellblauen Augen schien mich durchbohren zu wollen. »Nur vorübergehend. Davon darf ich ausgehen?«
    Ich zuckte die Achseln. »Das steht in den Sternen. Du und ich wissen, dass es Entwicklungen gibt, auf die man keinen Einfluss hat, soviel Mühe man sich auch gibt. Lassen wir die Dinge also auf uns zukommen. Zunächst gibt es keine Alternative zu meiner Entscheidung. Das kann in ein paar Tagen schon wieder anders aussehen, oder in einem Monat. Vielleicht aber auch nie. Bis dahin jedenfalls führst du die USO-Geschäfte, Tek.«
    »Ich verstehe.«
    »Vermeide es, selbst an gefährlichen Kommandounternehmen teilzuhaben.« Ich deutete auf den Zellaktivator, der an einer Kette vor seiner Brust baumelte. »Dieses kleine Wunderwerk fängt weder einen Strahlerschuss ab, noch absorbiert es die Wirkung einer Thermitladung.«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du jemals davor zurückgeschreckt bist, persönlich in einen riskanten Kommandoeinsatz zu gehen.« Der Smiler zeigte sein berühmtes Lächeln.
    »Die USO kann den Verlust von uns beiden nicht verkraften, besonders nach dem Verrat General Dawsons nicht. Berücksichtige das bei deinen Entscheidungen.«
    »Atlan, ich …«
    »Was?«, unterbrach ich ihn. Tekener war nicht der Mann für Anflüge von Sentimentalität.
    Er straffte seine Gestalt. »Nichts.«
    »Viel Glück, Tek.«
    »Dir auch, Atlan.«
    Ich unterbrach die Verbindung und war mit meinen Gedanken allein. Seit tausend Jahren stand ich der USO nun als Regierender Lordadmiral vor. Eine solche Zeitspanne steckte man auch als Unsterblicher nicht so einfach weg. Die Aussicht, ihr Schicksal künftig nicht mehr maßgebend zu bestimmen, versetzte mir einen Stich. Mein einziger – und nicht kleiner – Trost war, dass kein fähigerer Mann als Ronald Tekener die USO hätte leiten können. Dennoch gelang es mir kaum, meine Organisation loszulassen.
    Dann beweg deinen Hintern und wirke darauf hin, Tekener bald wieder von seiner neuen Position entbinden zu können , meldete sich der Extrasinn. Er ist ohnehin nicht glücklich über diese Beförderung.
    Es gibt keine neuen Ansatzpunkte, um aktiv zu werden. Chonosso ging mir nicht aus dem Kopf. Der Monolith und ein möglicher Portaldurchgang. Die zweite Steuerzentrale, von deren Standort die Spezialisten keine Vorstellung hatten.
    Zumindest hat der Botschafter der Posbis Perry Rhodan und dich eingeladen, um euch die Antwort des Zentralplasmas zu übermitteln.
    Ich stieß einen derben Fluch auf Altgriechisch aus. Die nächste Besprechung stand in wenigen Minuten bevor, und ich hatte sie um ein Haar vergessen. Ich sprang so hastig von meinem Schreibtisch auf, dass der Stuhl umkippte. Ohne ihn aufzustellen, stürmte ich aus dem Büro und lief zum nächsten Antigravschacht. Das Feld trug mich zum Dach von Imperium-Alpha hinauf, wo ein Gleiter zu meiner Verfügung bereitstand.
    Ich warf mich in den Pilotensitz, startete den Antigravantrieb und drückte den Steuerhebel nach vorn. Für einen solchen Kavaliersstart hätten die auf Prallfeldern in den Straßenschluchten patrouillierenden Polizeiroboter jedem Normalsterblichen einen Strafzettel verpasst. Die von der Bordpositronik abgestrahlte Vorrangkennung verschonte mich vor derlei Ungemach.
    Der Gleiter schoss aus der Parkbucht, gewann an Höhe und ließ den Gebäudekomplex hinter sich. Unter mir

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