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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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sich nichts ändern. Ich würde keinen Tag länger leben, als er mir ohnehin zusteht.«
    »Eine gute Überlegung.« Schließlich kam alles auf den Standpunkt des Betrachters an. Ich taxierte mein Weinglas und sah davon ab, den letzten Schluck zu mir zu nehmen. Mir stand der Sinn nicht länger nach Erholung und Müßiggang. Mit dem Monolith-Splitter und ihren Andeutungen hatte Chrus mich geködert, ohne mir die ganze Wahrheit zu sagen. Das schloss ich aus ihren zurückhaltenden Antworten. Hatte Perry sie zum Schweigen vergattert? Sicherlich nicht. Doch offenbar hatte er ihr auch keine eindeutigen Direktiven gegeben, sondern ließ sie nach eigenem Gutdünken vorgehen.
    Wie, und das war die entscheidende Frage, passte der Splitter in die Geschichte mit den Hyperkokons? In welchem historischen Kontext standen die Kokons, die Monolithen und die Verlorenen?
    Einem Impuls folgend, ließ ich von der Positronik meines Domizils den Nordwest-Sektor der Milchstraße projizieren. Ein funkelndes Sternenmeer erschien über uns.
    »Thanaton hervorheben!«, wies ich die Positronik an. Ein Lichtpunkt begann rot zu blinken. »Zartiryt, Chonosso, Lumbagoo, Shenzen …« Nach und nach entstand das mir bekannte Muster der Monolithenwelten. »Ordhogan-Nebel markieren!«
    Ein grüner Punkt inmitten der roten Konstellation. Genau so hatte ich mir das gedacht.
    »Das Jenseits hinter dem Portal«, murmelte ich, gab mir einen Ruck und wandte mich wieder Deidre Chrus zu: »Der Ordhogan-Nebel ist von seinen Bewohnern geräumt?«
    »Die Schutzherren haben sämtliche in ihm lebenden Völker schon 1335 umgesiedelt«, bestätigte die Agentin. »Im darauffolgenden Jahr begann das KoKom zunächst mit der Sichtung und Katalogisierung der verwaisten Welten. Es folgte die militärische Sicherung, sodass wir die Erforschung heute ungestört vornehmen können.«
    »Bis zu diesem Punkt ergibt alles, was du mir erzählt hast, einen Sinn. Darüber hinaus aber nur bedingt.«
    »Was meinst du, Atlan?«
    »Du verschweigst mir etwas«, sagte ich. »Halte mich nicht für einfältig. Außer dem Kristallsplitter habt ihr noch etwas gefunden, das mich betrifft.«
    »Das …«, Deirdre zögerte, »ja, das kann ich bestätigen. Wir haben menschliche Spuren entdeckt …«
    »Santjuns Spuren«, entfuhr es mir.
    Die Agentin nickte. In meinem Kopf jagten sich die Erinnerungen an den Silbermann, der sich geopfert und mein Leben gerettet hatte. Ich trug keine Schuld an seinem Schicksal, und doch hatte es mich all die Jahre über wie ein dunkler Schatten begleitet. Wenn es nur die kleinste Spur auf eine Hinterlassenschaft von ihm gab, war ich es ihm schuldig, ihr nachzugehen.
    »Wenn ich dich richtig verstanden habe, möchte Perry Rhodan, dass ich dich begleite? Wann brechen wir auf?«

 
    Kapitel 21
     
    Malcher
     
     
    12. Mai 3112
     
    Nachdem Malcher aufgewacht war, stellte er fest, dass Silvia Croux seine Unterkunft verlassen hatte. Er hatte nicht mitbekommen, wie sie aufgestanden und gegangen war, und es war ihm gleichgültig. Reginald Bulls bevorstehende Ankunft ging ihm nicht aus dem Kopf. Der Staatsmarschall des Solaren Imperiums begab sich sicher nicht ohne Rückendeckung auf diese Mission.
    Zwar war allgemein bekannt, dass Perry Rhodan, Atlan, Bull und einige andere aus ihrem Umfeld sich lieber selbst in gefährliche Unternehmungen stürzten, statt ihre Aktionen aus einem sicheren Büro zu lenken, – eine Vorgehensweise, die aus der Frühzeit des Imperiums herrührte und die sie trotz aller Veränderungen offenbar nicht ablegen konnten –, doch auf ein Mindestmaß an Unterstützung griffen sie dabei immer zurück. Malcher musste daher davon ausgehen, dass sich terranische Agenten auf Chonosso aufhielten, die Bull mit Informationen versorgten und ihm mögliche Stolpersteine aus dem Weg räumten.
    Malcher spielte mit dem Gedanken, Kontakt zum Chanmeister aufzunehmen und Argumente gegen Bull vorzubringen, doch damit hätte er sich verdächtig gemacht und den Anschein erweckt, etwas zu verbergen. Was mehr als zutreffend war. Intrigen gegen seine Person und seinen Führungsanspruch trat Tro Schikel mit unerbittlicher Härte entgegen. In der Vergangenheit hatte die Deportation von Kritikern auf unwirtliche Minenplaneten der Tarey-Bruderschaft seine Position gefestigt, und hinter vorgehaltener Hand kolportierte man Gerüchte von Widersachern, die von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden und nie wieder aufgetaucht waren.
    Andererseits konnte Malcher die

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