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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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einen Anruf meldete. Er kam von Naileth Simmers und löste eine ungute Vorahnung in mir aus. Ich nahm das Gespräch entgegen und vernahm die Schreckensnachricht der Raumschiffskommandantin und Medikerin, die meine Pläne durchkreuzte.
    »Was ist los, Atlan?«, fragte Rhodan.
    »Santjun«, krächzte ich. »Er ist kollabiert.«
     
     
    Naileth Simmers hatte dafür gesorgt, dass Santjun im Medozentrum des Raumhafens untergebracht wurde, in dem Iasana Weiland gelegen hatte. Sie saß neben Santjuns Krankenbett und drehte kaum den Kopf, als Perry Rhodan und ich eintraten. Ich begrüßte sie mit gedämpfter Stimme und betrachtete den Silbermann. Seine Wangen waren eingefallen. Tiefe dunkle Ränder hatten sich unter seine geschlossenen Augen gegraben.
    »Was ist geschehen?«, fragte Rhodan.
    »Er ist bei einem Spaziergang umgekippt, ganz plötzlich und ohne Vorwarnung.« Simmers hielt die Hand ihres Freundes. Ihr ohnehin dunkler Teint war noch eine Spur düsterer geworden. »Es kam zu einem Ausfall sämtlicher Vitalfunktionen, obwohl er seinen Anzug mit den lebenserhaltenden Systemen trug. Wäre ich nicht bei ihm gewesen, wäre jede Hilfe zu spät gekommen.«
    »Seine Aussichten?«
    »Ich habe ihm eine Reihe stimulierender Mittel verabreicht, auf die sein Kreislauf anspricht. Sein kardiovaskuläres System arbeitet zufriedenstellend. Neuerliche Anzeichen körperlichen Verfalls gibt es ja seit einer Weile eh nicht mehr. Seine Organfunktionen sind stabil, dafür sorgt das Silbermetall in seinem Körper. Er ist erschöpft, aber bei Bewusstsein.«
    Ich bewunderte die ausgebildete Medizinerin, die scheinbar distanziert über das Schicksal eines x-beliebigen Patienten dozierte. Mit keiner Regung ließ sie sich anmerken, was sie für Santjun empfand. Ihre militärische Disziplin hielt sie davon ab, ihren Schmerz und ihre Angst um den Partner nach außen dringen zu lassen. Ich wusste, dass es in ihr ganz anders aussah.
    »Kann er mich hören?«, fragte ich.
    »Falls er nicht eingeschlafen ist – ja.«
    Santjun öffnete die Augen und stierte ins Leere. Die Oberflächenmuster in seinem Gesicht wechselten unablässig ihre Darstellung, schufen Gitter und bildeten Riefen aus. Das Geflecht semimetallischer Fasern erstreckte sich über seine Stirn bis unter den Haaransatz. Ich vermied es, mir vorzustellen, wie es in seinem Kopf aussah.
    »Erkennst du mich?«
    »Natürlich erkenne ich dich.« Santjun sprach leise. Seine Stimme schien vom Wind von weit hergetragen zu werden. »Du bist es, Gucky, nicht wahr?«
    Ich erschrak, und Naileth Simmers zuckte zusammen. Ein Lächeln huschte über diejenigen Gesichtspartien des Silbermannes, die der Verwandlung bisher nicht zum Opfer gefallen waren. Er zwinkerte mir zu.
    »Das ist nicht witzig, Major«, wies Rhodan ihn zurecht. »Wir sind in großer Sorge um Sie, besonders Major Simmers.«
    »Ja, ich weiß. Verzeihung, Sir. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen. Jeder Scherz könnte der letzte meines Lebens sein. Fragen Sie den Lordadmiral. Ich glaube, er versteht mich.«
    Ich spürte einen imaginären Kloß in meiner Kehle, weil ich ahnte, was Santjuns Zusammenbruch ausgelöst hatte. »Ich muss dir etwas gestehen.«
    »Nicht nötig.« Santjun versuchte eine Hand zu heben. »Du hast deinen Zellaktivator über mehrere Stunden getragen. Mein Pech, dass ich in deiner Nähe war und mir das kleine Mistding die Energie entzogen hat.« Er lächelte mich aufmunternd an. »Kein Grund zur Entschuldigung. Du kannst nicht anders. Die Schübe, in denen du auf den Aktivator angewiesen bist, werden jetzt in immer kürzeren Abständen auftreten.«
    Es stimmte. Die körperlichen Signale des Unwohlseins und der Schwäche nahmen zu. Mir blieb allenfalls noch eine Woche, bis ich es überhaupt nicht mehr riskieren konnte, den Aktivator abzunehmen. Das bedeutete für Santjun das endgültige Todesurteil, und das zu akzeptieren, war ich nicht bereit. Ich würde es niemals sein, denn das Verschulden an seinem langsamen Sterben trug ich allein. »Ich habe mir etwas überlegt.«
    »Daran habe ich nie gezweifelt. Ich habe meine kleinen grauen Zellen ebenfalls angestrengt. Wir zerschlagen die Tarey-Bruderschaft, räumen Malcher und die Silberherren aus dem Weg, gehen durch das Portal des Chonosso-Monolithen und versuchen unser Glück auf der anderen Seite. Darf ich annehmen, dass deine Überlegungen sich mit den meinen decken?«
    »Der erste Teil mit der Bruderschaft ist mir nicht eingefallen. Du gäbest einen verdammt

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