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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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perfekt sitzender Uniform und pflegeleichtem Kurzhaarschnitt, wölbte eine Augenbraue, was er immer tat, wenn er sich unerwünscht vorkam.
    »Offensichtlich schon«, antwortete der im Vergleich zu seinem Kommandanten unscheinbare Funkoffizier, Captain Larry Onnithal. »Die Aufforderung wird nämlich soeben wiederholt.«
    »Da will sich einer wichtig machen. Die Chanbrüder sind über unsere Ankunft informiert. Tro Schikel hat die diplomatische Mission des Vize-Großadministrators abgesegnet.«
    »Tun Sie dem Anrufer den Gefallen«, knurrte Reginald Bull mit vor der Brust verschränkten Armen. Übermäßiges Autoritätsgehabe war ihm ein Grauen, doch es galt, seinen Gastgeber nicht zu verärgern. Es hatte ihn überrascht, dass der Chanmeister, der jede sich bietende Gelegenheit nutzte, der galaktischen Völkergemeinschaft die Unabhängigkeit der Bruderschaft vom Solaren Imperium zu demonstrieren, seinem Besuch überhaupt zugestimmt hatte. In Bulls Augen war das ein Zeichen für ein gewisses Maß an Ratlosigkeit. Zwar war man sich des Chonosso-Monolithen als Machtfaktor bewusst, aber die hiesige Regierung war sich sichtlich unschlüssig, wie sie mit dem Artefakt umgehen sollte.
    »Die wollen uns zeigen, wer am längeren Hebel sitzt«, beschwerte sich Onnithal.
    Bull zeichnete die Narbe auf seiner Stirn mit dem Zeigefinger nach. »Sollen sie. Hunde, die bellen, beißen nicht. Wir spielen nach den Regeln der Bruderschaft.«
    »Das sind ungewöhnliche Worte aus Ihrem Mund, Staatsmarschall«, fand Kobyaleinen. Der Oberst, normalerweise einem Verband der Explorerflotte vorstehend und von deren Chef für die Chonosso-Mission als Kommandant abkommandiert, durfte sich eine solche Bemerkung erlauben. Die beiden Männer kannten und schätzten sich seit Jahren.
    Bull winkte ab. »Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden. Sollten die Regeln der Bruderschaft uns in ein zu starres Korsett zwingen, werden wir sie dehnen und beugen, allerdings jederzeit mit dem gebotenen diplomatischen Geschick. Denken Sie daran, meine Herren, wir kommen als Bittsteller.«
    Onnithal beantwortete die Anfrage der Raumhafenüberwachung. »Wir empfangen einen Peilstrahl.«
    In der taktischen Anzeige zeichneten sich die Umrisse des Raumhafens ab, der am Rand der Hauptstadt lag. Er war in einen zivilen und einen militärischen Bereich aufgeteilt. Holos lieferten Ausschnitte und Vergrößerungen der Start- und Landefelder. Trotz der Krise liefen die Geschäfte weiter. Bull beobachtete startende und landende Raumschiffe. Auf einem Parkfeld standen drei Walzenraumschiffe der Springer. Ein Heer von Robotern war mit dem Löschen der Ladung beschäftigt. Die galaktischen Händler schienen ein bevorzugter Handelspartner der Bruderschaft zu sein. Über den Planeten verteilt gab es weitere Raumhäfen, die meisten mit militärischem Charakter, denn auf Chonosso befand sich das Hauptquartier der Bruderschaftsflotte, des militärischen Arms der Bruderschaft.
    Die RASTATT senkte sich mit dem Antigravtriebwerk in einen abseits gelegenen Sektor, der von zwei schwer bewaffneten Kugelraumern flankiert wurde. Ein kaum spürbarer Ruck ging durch die Zentrale, als sie auf ihren Teleskopstützen aufsetzte.
    »Soeben haben sich zwei automatische Wachforts aus dem Boden an die Oberfläche geschoben«, meldete der Ortungschef. »Schwere Waffensysteme nehmen uns ins Visier.«
    »Das ist eine Falle«, stieß Onnithal aus. »Die Bruderschaft empfängt uns tatsächlich, aber mit Thermostrahlern.«
    »Ruhe bewahren«, ordnete Bull an. »Die planetare Regierung setzt lediglich auf Sicherheit. Die Herren wollen uns auf den Zahn fühlen. Es gab Phasen auf Terra, da haben wir nicht anders gehandelt.«
    »Cowboydiplomatie?«
    Bulls Mundwinkel zuckten. Auch daran hatte es Terra in der Frühphase seiner Expansion zuweilen nicht mangeln lassen.
    »Halten die uns etwa für eine Bedrohung?«, wunderte sich Kobyaleinen. »Unsere Waffensignaturen sind unverkennbar. Nicht einmal einem Blinden kann entgehen, dass die RASTATT für Kampfeinsätze ungeeignet ist.« Der Leichte Kreuzer der STAATEN-Klasse war eine mit Bedacht gewählte Kurier-Ausführung und besaß nur eine schwache Bewaffnung.
    »Sie setzen ein Zeichen, sonst nichts. Es liegt an uns, uns nicht provozieren zu lassen und unsere Karten verdeckt zu halten.«
    Die lauerten in wenigen Lichtjahren Entfernung in Form einer imperialen Schlachtflotte, bestehend aus einem Achthundert-Meter-Kugelraumer der STARDUST-Klasse, zwei fünfhundert Meter

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