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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Vermutlich fürchten sie, dass die Monolithen als Waffe gegen die Erde eingesetzt werden könnten.«
    Bull war überrascht, dass der Chanmeister gleich mit offenen Karten spielte, und sah keine Veranlassung, seinem Beispiel nicht zu folgen. »Wir sehen in den Monolithen keine Waffe, weil wir uns nicht vorstellen können, dass jemand so dumm ist, ihren Einsatz als solche in Erwägung zu ziehen. Wir wissen nämlich, dass sie eine Macht darstellen, die sich nicht kontrollieren lässt – von niemandem. Nur ein Dummkopf hat es auf Ceres im Solsystem versuchen können.«
    »In Ihrem Sonnensystem?« Die Überraschung in der Stimme des Chanmeisters klang aufrichtig. Er suchte Blickkontakt zu seinen Ministern und erntete allgemeines Kopfschütteln. Die Anwesenden waren nicht über die Geschehnisse auf Ceres unterrichtet.
    »Der Einsatz lief nicht so ab, wie vom Verursacher geplant.«
    »Muss ich befürchten, dass Sie Feinde im Inneren haben, Vize-Administrator?«
    »Durchaus nicht.« Die Narbe auf Bulls Wange zuckte. »Es war ein lächerlicher Versuch eines Eindringlings. Er aktivierte das Verbindungssystem der Monolithen und benutzte das Portal, um nach Ceres zu gelangen.«
    »Unmöglich!«, entfuhr es Schikel. Unglaube umschattete seine Augen, doch er hatte sich gleich wieder unter Kontrolle.
    »Wieso unmöglich? Im Solsystem haben wir die Anlage in Betrieb erlebt.«
    »Was wollen Sie uns vormachen? Wir wissen, dass das Verbindungssystem nicht funktioniert. Die Monolithen sind primär als Waffe einsetzbar, das hat mir unser Spezialist, der mit der Sicherungsmission betraut ist, versichert.«
    Bull horchte auf. Er konnte sich vorstellen, wer zu dieser Mission abgestellt war. Plötzlich ergaben die Dinge einen Sinn. Inzwischen war ja bekannt, dass sich Malcher auf Chonosso aufhielt und dem Kreis der Minister angehörte. »Mir fällt auf, dass einer Ihrer Brüder der Versammlung fernblieb.«
    Tro Schikel sah zu dem freien Platz hinüber. Er schien verwirrt. Bull war sicher, dass der Mann in dem Umhang ihm nichts vorspielte. Immer wieder verständigte er sich stumm mit seinen Ministern, die ebenfalls nicht begriffen, worauf das Gespräch hinauslief. Ihr Misstrauen war geweckt, denn für ihren Gast gab es keinen Grund, Aktivitäten des Ceres-Monolithen zu erwähnen, wenn sie nicht wirklich stattgefunden hatten.
    »Ist der Fragmentraumer der Posbis eingetroffen, dem Sie den Anflug gestattet haben?«
    »Er befindet sich in einem geostationären Orbit über einem einsamen Wüstenstreifen und wird in Kürze Landegenehmigung auf einem unserer Militärraumhäfen erhalten.« Tro Schikel sank in seiner Sitzgelegenheit nach hinten. »Weshalb legen Sie solchen Wert auf seine Präsenz?«
    »Weil ich Ihnen dringend empfehle, die Posbis zum Monolithen vordringen zu lassen. Legen Sie seine Sicherung in die Hände der positronisch-biologischen Roboter. Sie wissen so gut wie ich, dass die Posbis nicht versuchen werden, Vorteil daraus zu ziehen.«
    »Ich sagte Ihnen bereits, dass wir einen kompetenten Mann mit dieser Aufgabe betraut haben.«
    »Den selben Mann, der Sie vor mir gewarnt hat und der, davon gehe ich aus, Ihnen von einem Gespräch mit mir abgeraten hat?« Bull hob einen Arm und deutete auf den einzigen freien Platz am Tisch. Unter den Chanbrüdern brach Unruhe aus. »Dort sitzt er normalerweise. Das ist doch so? Er war es, der Ihnen weisgemacht hat, dass sein Fernbleiben von Vorteil sei.«
    Der Chanmeister kniff die Augen zusammen. »Ich gebe es zu. Woher wissen Sie davon, Vize-Administrator? Lassen Sie mich ausspionieren?«
    »Das ist nicht nötig, denn das macht ihr absenter Bruder Malcher. Er täuscht und hintergeht Sie. Er betrügt Sie.«
    Tro Schikel sprang von seinem Sitz auf. »Sie wissen von Malcher?«
    »Mehr als Ihnen und mir lieb sein kann.« Bisher war die Besprechung in einer weniger feindseligen Atmosphäre abgelaufen, als Bull es erwartet hatte. Er entschied, dass der richtige Moment gekommen sei, die Katze aus dem Sack zu lassen. »Malcher hat eine sogenannte Organisation der Silberherren aufgebaut, die nach Macht und Unsterblichkeit strebt. Er hat die Cardmanosch unterwandert und waltet und schaltet auf Chonosso, wie es ihm gefällt, weil er Sie mit systematischen Fehlinformationen versorgt hat.«
    »Nein, nein das kann nicht sein«, keuchte Tro Schikel. Kurzfristig verlor er seine Beherrschung. »Ich glaube Ihnen kein Wort, Vize-Administrator. Die Informationen, die Chanbruder Malcher mir hat zukommen lassen, auch

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