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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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die Warnung vor Ihnen und den Absichten Rhodans, den Monolithen in Ihre Gewalt zu bringen, stammen aus zuverlässiger Quelle, die über jeden Zweifel erhaben ist.«
    »Von dem Verräter General Dermit Dawson? Oder besser: von Khonnat, wie sein Tarnname gegenüber Malcher lautete?«
    Der Chanmeister ließ sich auf seinen Sitz fallen. »Malcher hat gestern Abend noch Nachricht von seinem Verbindungsmann erhalten.«
    »Khonnat ist seit drei Tagen tot. Er stand mit Malchers Organisation der Silberherren in Verbindung. Als er aufgeflogen ist, hat er offensichtlich den Kontakt zu anderen Agenten Malchers auf der Erde gesucht. Aber sie haben ihn getötet. Chanmeister, seien Sie klug! Malcher hat Ihnen erzählt, was Sie hören wollten und was seinen eigenen Plänen entgegenkam. In diesem Augenblick ist er irgendwo auf Chonosso unterwegs und mobilisiert die Anhänger in seinen Stützpunkten, die er schon seit langer Zeit unter Ihren Augen betreibt.«
    Die Chanbrüder tuschelten aufgeregt miteinander. Tro Schikel starrte kopfschüttelnd ins Leere.
    »Haben Sie Zugang zu dem Monolithen?«, fragte Bull ihn.
    »Nein, nur Chanbruder Malcher.«
    »Und er hat, darauf wette ich, ausschließlich seine eigenen Leute dorthin mitgenommen.«
    »Gehen Sie jetzt«, sagte Tro Schikel, ohne auf den Vorwurf einzugehen.
    »Alles, was ich Ihnen gesagt habe, entspricht der Wahrheit.« Bull erhob sich. Er konnte nicht begreifen, dass der Chanmeister sich dermaßen ausgeliefert hatte. »Nun, da Sie es wissen, können Sie die Augen nicht länger verschließen. Bestellen Sie Malcher zu sich und konfrontieren Sie ihn mit den Vorwürfen. Dann werden Sie erkennen, woran Sie mit ihm sind, Chanmeister.«
    »Ich sagte, Sie sollen gehen.«
    Bull drehte sich um, begab sich zum Ausgang und verließ die Halle. Tro Schikel wollte die Wahrheit nicht akzeptieren, weil er hätte zugeben müssen, dass es einem Betrüger gelungen war, ihn und seine gesamte Regierung zu hintergehen und für seine Zwecke auszunutzen. Es würde nicht lange dauern, bis der Chanmeister seine Einstellung revidierte, denn die Bedrohung durch den Monolithen wurde jeden Tag größer.
     
     
    »Ich dachte, die Jagd sei eröffnet«, beschwerte sich Santjun. »Stattdessen sitzen wir hier herum und unternehmen nichts. Irgendwo da draußen läuft der Chef der Silberherren herum. Marschieren wir los und greifen ihn uns.«
    In mir brannte es ebenfalls, endlich aktiv zu werden, doch ein paar grundlegende Vorbereitungen waren unerlässlich, sonst würden wir sofort auffliegen. Dann hätte der Chanmeister nicht nur uns ins Weltall hinausgejagt, sondern auch Reginald Bull und die RASTATT. Statt Santjun darauf hinzuweisen, warf ich ihm einen kurzen Blick zu. Er nickte kaum merklich. Seine Ungeduld wuchs mit jeder Stunde, die verstrich und ihn seinem Ende ein wenig näher brachte. Mir ging es kein bisschen anders.
    Wir hatten uns in dem USO-Stützpunkt häuslich eingerichtet. Niemand wusste von seiner Existenz, auch Malcher nicht, sonst hätte er versucht, die Insassen mit Silbermetall zu bestechen. Die beiden Spezialisten, die die Stammbesatzung bildeten, hatten erst gar nicht in Versuchung geraten können, so wie es Terry Ulcarach auf Thanaton ergangen war.
    Die SolAb-Agenten der Abteilung 27 waren in der Stadt unterwegs, um die Lage zu sondieren. In der auf Chonosso bevorzugten Zivilkleidung fielen sie als Menschen unter Menschen nicht auf und konnten unverdächtig klingende Fragen stellen. Wir hatten keine Ahnung, wo Malcher sich versteckte. Selbst wenn er sich in Sicherheit wähnte, würde er davon ausgehen, dass wir im Spiel um die Monolithen Agenten nach Chonosso entsandt hatten.
    »Du siehst schauderhaft aus«, machte mir Gucky ein wenig schmeichelhaftes Kompliment.
    »Findest du?«
    »Naja, im Moment geht es. Die Maske macht es halbwegs erträglich.« Der Ilt kicherte und kaute auf einer Mohrrübe, die er aus einer mir unergründlichen Quelle aufgetrieben hatte. Seine Findigkeit, selbst auf dem letzten Hinterwäldlerplaneten schmackhaftes Gemüse aufzutreiben, versetzte mich immer wieder in Erstaunen.
    Ich musterte mich im Spiegel. Kein Einheimischer wäre auf die Idee gekommen, in mir den Lordadmiral der USO zu sehen. Mit dem Einsatz einer geringen Menge Biomolplast waren meine Wangen voller und meine Stirn etwas breiter geworden. Ein Haarfarbemittel hatte meine arkonidisch weißen Haare in einen feuerroten Wasserfall verwandelt, und zur Abrundung trug ich getönte Kontaktlinsen. Wie oft hatte

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