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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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gar nicht mehr von seiner Seite. In regelmäßigen Abständen kontrollierte sie die lebenserhaltenden Systeme seines Spezialanzugs und verabreichte ihrem Gefährten, sobald sie es für nötig hielt, zusätzliche Injektionen.
    »Hoffentlich erweist sich der Dicke nicht als Spielverderber«, scherzte Gucky. »Ich traue ihm zu, dass er den Chanmeister um den Finger wickelt und eine Lösung erreicht.«
    »Das würde dir nicht gefallen?«, wunderte sich der Silbermann.
    »Ich fliege doch nicht durch die halbe Galaxis, um am Ziel herauszufinden, dass meine Anwesenheit überflüssig ist.« Der Ilt legte Santjun seine kleine Hand auf die Schulter. »Andererseits würde es mich freuen, wenn du und dein Chef gleich loslegen könntet, ohne weitere Zeit zu verlieren. Ich bin neugierig, wie es in diesem Jenseits aussieht.«
    Ich horchte auf. Zu keinem Zeitpunkt war die Rede davon gewesen, dass Gucky den Portaldurchgang mitmachte. »Deine Neugier wird nicht befriedigt werden«, machte ich ihm mit Nachdruck klar. »Denn du wirst uns nicht begleiten.«
    »Genau. Der Durchgang ist vermutlich eine lebensgefährliche Angelegenheit. Atlan und mir bleibt keine andere Wahl, als das Risiko einzugehen, doch du wirst dein Leben nicht sinnlos aufs Spiel setzen … Sonderoffizier. «
    »Befiehl deinem Untertan , dass er mich nicht dauernd so nennen soll, Atlan«, fiepte der Ilt mit gespielter Entrüstung.
    »Wieso denn nicht, Sonderoffizier Guck?«, fragte ich mit Unschuldsmiene.
    Gucky funkelte mich an. Ihn wurmte, dass er strikte Anweisung hatte, sich auf Chonosso im Hintergrund zu halten. Jeder Bewohner der Hauptstadt hätte den Mausbiber auf Anhieb erkannt, womit nicht nur unsere Mission von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen wäre, sondern sich auch Perry Rhodan auf geharnischte diplomatische Verwicklungen hätte einstellen müssen.
    Ich grinste, und sogar Naileth Simmers brachte ein Lächeln zustande. Die uns begleitenden Agenten der SolAb, Abteilung 27, zuständig für verdeckte militärische Einsätze, zeigten keine Regung. Obwohl sie routinebedingt mit Gelassenheit in den vor ihnen liegenden Einsatz gingen, waren sie höchst konzentriert. Ihr Verwendungszweck stand noch nicht fest. Im Grunde hatte ich sie für einen Notfall mitgenommen, von dem ich nicht einmal wusste, wie er aussehen konnte.
    »Achtung, Lordadmiral Atlan«, drang Oberstleutnant Brestens Stimme aus den Lautsprechern. »Verlassen des Halbraums steht unmittelbar bevor.«
    Eine Computerstimme zählte einen Countdown herunter. Ich schaltete den vorprogrammierten Transmitter vom Bereitschaftszustand in Aktivmodus, und das schwach flimmernde Feld baute sich unter einem Torbogen auf. Als der Countdown bei Null endete, fiel die NASSAU in den Normalraum. Mit Handzeichen gab ich das Zeichen zum Aufbruch. Santjun, dessen Körpersprache unbedingte Entschlossenheit ausdrückte, sprang zusammen mit Naileth Simmers in das Feld und wurde abgestrahlt. Ihnen folgten die Agenten und dann Gucky. Ich bildete den Abschluss.
    Im selben Moment rematerialisierte ich in dem geheimen USO-Stützpunkt in Chonosso-Chan.
     
     
    »Ich sehe, Sie legen genauso wenig Wert auf verlogene Äußerlichkeiten wie ich.« Chanmeister Tro Schikel empfing Reginald Bull in einem kargen Besprechungsraum, der den Charakter einer Wartehalle hatte. Dabei machte das festungsähnliche Anwesen von außen einen mondänen Eindruck.
    Entweder, dachte Bull, wurde Schikel von keinerlei Eitelkeit geplagt, was für einen Herrscher wie ihn ungewöhnlich war, oder er gestand einem Vertreter des Solaren Imperiums keine größeren Annehmlichkeiten zu.
    Der Chanmeister trug einen schlichten Umhang, wohingegen seine Minister, die Chanbrüder, in ordenbehangene Uniformen gekleidet waren. Sieben von Ihnen saßen um einen langen Tisch verteilt. Wie der Chanmeister erhoben sie sich, als ihr Gast in den Raum geführt wurde, und verneigten sich. Der Staatsmarschall erwiderte die traditionelle Geste der Bruderschaft.
    »Nehmen Sie Platz, Vize-Administrator.«
    Bull ließ sich in der Sitznische an der Stirnseite des Tisches nieder, die der Tür zugewandt war. Auch die Regierungsmitglieder nahmen wieder Platz. »Ich danke Ihnen, dass Sie mich empfangen, besonders in diesen Tagen, da wir alle mit anderen Dingen als diplomatischen Zusammenkünften befasst sind.«
    »Der Monolith führt Sie zu uns.« Tro Schikel zeigte ein Lächeln, das kalt und ausdruckslos war. »Die Terraner möchten sich die Macht dieser Artefakte sichern.

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