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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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was unübersehbar war.
    Erspare mir deinen Zynismus , wies ich ihn in die Schranken. Ich empfand eine moralische Verpflichtung, den Risiko-Spezialisten verteidigen zu müssen. Vielmehr erwarte ich konstruktive Vorschläge.
    Ich bezog mich nicht auf Santjun allein, sondern machte auf eine Tatsache aufmerksam, die uneingeschränkt auf euch beide zutrifft. Und konstruktive Vorschläge? Dank Gucky hast du die Option, Malchers Stützpunkt der Silberherren auszuheben und dabei Erkenntnisse über weitere seiner Einrichtungen in Chonosso-Chan zu erlangen. Gelingt das nicht, solltest du beten, dass der angeschossene Silberherr überlebt und Gucky ihm im Krankenhaus weitere Informationen abringen kann.
    Darauf war ich bereits ohne meinen Plagegeist gekommen.
    Santjun starrte mich mit finsterer Miene an. »Es hat den Anschein, als würden wir beide nicht mit unseren eigenen Gesichtern sterben.«
    »Wir werden nicht sterben, Major«, versicherte ich ihm eindringlich, obwohl nichts diese Zuversicht rechtfertigte. Ich berichtete von unserem Zusammentreffen mit Bully und dem anschließenden Zwischenfall mit den Silberherren.
    »Du hättest Malchers Aufenthaltsort aus dem Verletzten herausprügeln sollen«, sagte Santjun tonlos.
    Ja, dachte ich, das wäre eine Option gewesen. Wäre er nicht bewusstlos gewesen und keine Zeugen zugegen, hätte ich sie womöglich ergriffen. Meine Hemmschwelle in der Wahl der Methoden, unser beider Leben zu retten, sank, was sich nicht mit dem moralischen Kodex der USO vertrug, den ich maßgeblich mitgeprägt hatte. »Es war nicht die letzte Chance, Major«, tröstete ich meinen Untergebenen. »Beim nächsten Mal werde ich weniger rücksichtsvoll sein, das verspreche ich dir.«
    Naileth Simmers trat zwischen uns. Sie maß Santjun mit einem eindringlichen Blick, dann wandte sie sich mir zu. »Ich hoffe, ihr vergesst bei allem, was geschehen ist und noch geschieht, nicht eure moralischen Prinzipien, Santjun … Lordadmiral.«
    »Wir vergessen sie nicht«, versicherte der Silbermann. »Es geht lediglich um ihre Auslegung und die Notwendigkeit einer teilweisen Neudefinition.«
    Ich nickte ihm wortlos zu. Major Simmers zog die Stirn in Falten und setzte zu einer geharnischten Antwort an, wie das Beben ihrer Wangen ankündigte.
    Gucky räusperte sich. »Hat jemand die Mohrrüben gesehen, die ich in den Tiefkühlvorräten gefunden habe?«, kam er einem Ausbruch der Medikerin zuvor. »Ich habe sie hier irgendwo hingelegt, und nun finde ich sie nicht mehr.«
    Simmers presste die Lippen aufeinander. Ich erkannte, dass sie mit sich kämpfte. Abrupt trat sie beiseite und verließ den Raum.
    »Schlafen wir, und sammeln wir Kräfte«, hörte ich mich sagen. »Morgen heben wir dieses Rattennest der Silberherren aus.«

 
    Kapitel 30
     
    Erkaltete Liebe
     
     
    14. Mai 3112
     
    Die zwei toten Silberherren würden die Polizei nicht auf seine Spur führen. Da die offiziellen Stellen nichts von seiner Organisation wussten, ließ sich kein Zusammenhang zwischen ihnen und dem Chanbruder Malcher herstellen. Verdacht erregen konnte allenfalls sein Gleiter, der auch ohne Kennung und Insignien als dem Fuhrpark des Chanmeisters zugehörig erkennbar war. Das spezielle Modell war nicht im öffentlichen Handel erhältlich und wurde Privatpersonen nicht zugänglich gemacht. Dummerweise würden die Sicherheitskräfte den Gleiter routinemäßig überprüfen und seinen Standort ans Ministerium im Palast der Erhabenheit melden. Damit war das Fahrzeug für Malcher verbrannt.
    Ihm ging auf, dass er einem Denkfehler unterlag. Er durfte nicht davon ausgehen, dass Staatsmarschall Reginald Bull bei seinem Besuch beim Chanmeister sein Wissen über die Silberherren ausgespart hatte. Oder am Ende doch? Malcher traute Perry Rhodan eine Doppelstrategie zu. Auf der einen Seite der Staatsmarschall in offizieller Mission, auf der anderen Agenten und womöglich sogar Mutanten in verdecktem Einsatz. Was scherten Rhodan Vereinbarungen, solange es um die Belange des Imperiums und das Wohlergehen der Unsterblichen ging? Zur Durchsetzung ihrer Ziele waren diese Herren schon immer über Leichen gegangen. Anders war nicht zu erklären, dass fast ausschließlich Freunde und Vertraute des Großadministrators in den Besitz von Zellaktivatoren gelangt waren.
    Der oberste Silberherr tauchte im Gewirr der Gassen unter und hielt nach dem nächsten Transmitteranschluss Ausschau, über den er sich in sein Domizil absetzen konnte. Ihm wurde der Boden unter den

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