Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
Vom Netzwerk:
sich in seiner Glatze. Er warf rasche Blicke nach links und rechts und drängte seinen gedrungenen Körper an der Frau vorbei.
    »Was willst du?«, fragte sie, darauf bedacht, das automatische Zugleiten der Tür zu verhindern. »Ich kann mich nicht erinnern, dass Malcher dich eingeladen hat.«
    »Wie sollte er?« Thersus schnaufte. »Er ist ja nicht zu Hause.«
    »Das weißt du? Dann kannst du mir sagen, wo er sich aufhält?«
    »Das könnte ich, aber ich glaube nicht, dass er das will. Es sollte dir reichen zu wissen, dass er sich nicht in der TRAUM DER EWIGKEIT aufhält.« Thersus kicherte und stieß einen Schwall übel riechender Luft aus.
    »Puh!«, machte Croux. »Du stinkst. Hast du getrunken?«
    »Und wenn schon! Willst du nicht endlich diese verdammte Tür zumachen?«
    »Ja, sobald du wieder verschwunden bist.«
    »Werde ich, werde ich. In ein paar Stunden.« Der Glatzkopf schielte anzüglich zur Tür hinüber, die in den Schlafbereich führte. »Bis dahin, schlage ich vor, machen wir uns besser miteinander bekannt. Das ist schon lange fällig.«
    Auf einmal begriff Croux, worauf der unangekündigte Überfall hinauslief. Wie hatte sie so blind sein können? Von Anfang an war klar gewesen, worauf Thersus hinauswollte. Sie erinnerte sich an seine lüsternen Blicke, als sie ihn im Beisein Malchers eingelassen hatte. Dass sie eben nicht sofort richtig geschaltet hatte, lag daran, dass sie einen derartigen Vertrauensverstoß Thersus' niemals erwartet hätte. Malcher und er standen sich nahe, waren Chef und enger Vertrauter.
    »Du begehst einen schweren Fehler.« Der Glatzkopf kam ihr gerade recht, denn sie wollte ihren Zorn an jemandem auslassen. Bevor er wusste, wie ihm geschah, hatte sie ihm eine schallende Ohrfeige verpasst. »Und das ist erst der Anfang«, versprach sie. »Ich werde Malcher von deinem unverschämten Benehmen erzählen.«
    Sie erwartete, dass Thersus aufbrauste, aggressiv wurde oder aus Angst vor Konsequenzen aus ihrer Kabine stürmte. Bei Untreue oder Illoyalität seiner Untergebenen hatte Malcher sich zuweilen nicht mehr im Zaum. Man stand besser nicht im Fokus seines Zorns, wenn er einen seiner gefürchteten Wutausbrüche bekam. Der Glatzkopf schien sich deswegen keine Sorgen zu machen. Er fuhr sich beiläufig mit der Hand über die malträtierte Wange und brach in Gelächter aus, was Croux stärker erschreckte als sein nächtliches Eindringen.
    »Malcher wird mir nicht böse sein«, behauptete er forsch.
    »Du irrst dich, und das wird dir bald schmerzhaft klar werden. Es gab schon einmal einen Silberherrn mit deiner Dreistigkeit. Er hat die TRAUM DER EWIGKEIT durch eine Personenschleuse verlassen, ohne Schutzanzug.«
    Monani Thersus winkte ab. »Wenn ich sie verlasse, dann höchstens als Unsterblicher. Hat Malcher es dir noch nicht gesagt? Er hat kein Interesse mehr an dir. Er hat mir dich angeboten. Ich kann dich haben, wenn ich will.« Er kicherte vergnügt. »Aber will ich das jetzt überhaupt noch? Ich werde es dich wissen lassen. Ansonsten … verlässt womöglich du die TRAUM durch eine Personenschleuse.« Er warf ihr einen Kussmund zu und trat in den Korridor hinaus.
    Regungslos sah Silvia Croux ihm nach, als er sich, leise lachend, entfernte. Sie fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen und nahm kaum wahr, wie sich die Tür schloss. Thersus' Behauptung hallte als Echo durch ihren Kopf. Malcher hatte sie seinem Vertrauten angeboten. Nicht eine Sekunde zweifelte sie am Wahrheitsgehalt der Worte. Tränen schossen Croux in die Augen. Malcher, dieses Schwein, wollte sie weggeben wie ein Haustier, das ihm lästig wurde. In einem Augenblick verwandelte sich ihre Liebe in Hass, der ihren Körper und ihre Seele wie ein Eishauch von innen heraus zum Gefrieren brachte.
    Plötzlich wusste Silvia Croux mit selten gekannter Klarheit, was sie zu tun hatte.
    Malcher dachte, sie hätte sich nie für die Ereignisse in seinem Umfeld interessiert, doch sie hatte viel mehr mitbekommen, als er ahnte. Im Gegensatz zu ihm wusste sie seit einiger Zeit, dass es einen Doppelagenten in den Reihen der Cardmanosch gab, der dem Solaren Imperium der Terraner gelegentlich minder wichtige Informationen zukommen ließ. Sie hatte es Malcher verschwiegen, und das erwies sich nun als Glücksfall.
    Croux war gleichgültig, was aus ihr wurde. Sie hatte nur noch ein Ziel. Sie wollte sehen, wie Malcher unterging und seine Organisation zusammenbrach. Nichts würde ihn mehr treffen, als den verhassten Terranern in die Hände

Weitere Kostenlose Bücher