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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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seinen großen Traum vom ewigen Leben an der Seite seines Herrn zu zerstören.
    »Kompanie, aufstehen!«
    Mit einem Lächeln aktivierte der Silberherr die Roboter. Gleichzeitig vollführten sie die Bewegung, die er ihr »Aufwachen« nannte. Sie lösten sich aus ihrer zusammengesunkenen Stellung und richteten sich zu ganzer Größe auf.
    »Roboter, vortreten!«, befahl er.
    Simultan machten die Maschinen einen Schritt nach vorn, zunächst das linke Bein vorsetzend und dann das rechte nachziehend. Kiltrick grinste. Die Gehorsamkeit der Roboter gefiel ihm. Noch etwas anderes an ihnen faszinierte ihn. Sie waren extrem langlebig, und wie bei den Silberherren war Metall dafür ausschlaggebend.
    »Roboter, begebt euch an die Vorderfront. Haltet jeden auf, der versucht, sich Zutritt zum Domizil zu verschaffen.«
    Die Maschinen setzten sich in Bewegung und marschierten zum Eingangsbereich hinüber. Mit ihnen zwischen sich und möglichem Ungemach, das von draußen kam, fühlte er sich sicher.

 
    Kapitel 34
     
     
    Rendezvous am Mount Yakin
     
    Inzwischen hatte die Morgendämmerung eingesetzt, und am fernen Horizont kündigte stahlblauer Himmel den bevorstehenden Sonnenaufgang an. In den Hochstraßen und auf den Transportbändern von Chonosso-Chan hatte der Berufsverkehr noch nicht begonnen. Es hätte mich nicht gestört, denn wir besaßen die Einsatzerlaubnis des Chanmeisters und genossen, zumindest vorübergehend, sein Wohlwollen. Ich war mehr als erstaunt, dass er sich zu dieser Geste herabließ. Dass Tro Schikel dabei, wie Gucky mir mitgeteilt hatte, aus reinen Sachzwängen heraus handelte, tat dem keinen Abbruch. Zum Wohle Chonossos war er über seinen Schatten gesprungen.
    Ich raste mit Santjun, Naileth Simmers und den Agenten der Abteilung 27, die den Stützpunkt der Silberherren gesäubert hatten, dem Mount Yakin entgegen. Bis auf zwei Verwundete hatten wir keine Verluste zu beklagen. Weitere Einsatzkräfte standen im USO-Stützpunkt und in der RASTATT auf Abruf bereit und würden bei Bedarf von Bully abkommandiert werden.
    Wir näherten uns Malchers Domizil von der Rückseite des Berges, trennten uns und umflogen die Erhebung in zwei Gruppen auf Höhe unseres Ziels. Ich sah Santjun nach, der die zweite Gruppe anführte. Wir kannten uns erst kurz und verließen uns trotzdem blind aufeinander. Zwei vom nahen Tod Gekennzeichneten, die nur gemeinsam eine Rettung finden konnten, blieb nichts anderes übrig. Ich jagte um den Berg herum, an dessen Fuß die Anzahl der kleinen, funkelnden Lichter in diesen Minuten ständig größer wurde. Die Stadt und die in ihr lebenden Menschen erwachten.
    Ich rechnete nicht mit starken Abwehreinrichtungen, andererseits traute ich Malcher zu, genau das zu tun, was wir nicht erwarteten. Vielleicht hatte er Kenntnis davon erlangt, dass die ominöse Silvia Croux ihn an uns verraten hatte, und war auf unseren Besuch vorbereitet. Natürlich hatten wir vor unserem Abflug in Betracht gezogen, dass sich der Aufenthaltsort als Fehlmeldung erwies, doch sie bewusst zu lancieren und uns zuzuspielen hätte keinen Sinn ergeben.
    Zudem hatte der Chanmeister die uns übermittelten Koordinaten überprüfen lassen. Das sogenannte Domizil war vor Jahren von Zokata, dem Springer-Patriarchen der Lynszach-Sippe, angemietet worden, die Zahlungen erfolgten regelmäßig halbjährlich im Voraus, abgewickelt über ein anonymes Nummernkonto auf der Überschweren-Welt Obskon. Die Nachforschungen hatten schnell ergeben, dass es weder eine Lynszach-Sippe noch einen Patriarchen namens Zokata gab. Immerhin existierte der Planet Obskon als Nachbar der Freihandelswelt Paricza, war aber so unbedeutend, dass der Name nie in einem galaktopolitischen Zusammenhang aufgetaucht war und wahrscheinlich auch in den kommenden tausend Jahren nicht in einem solchen genannt werden würde.
    Ich passierte ein anderes in den Berg eingelassenes Domizil, abgedunkelt und scheinbar unbewohnt. Sofern die Bauweise der Habitate nicht gravierend voneinander abwich, erhielt ich einen Anhaltspunkt, wie man sich dem Zielobjekt am besten näherte. Nämlich von den Flanken einer großzügig angelegten Aussichtsplattform her, die der geschwungenen Glassitfront vorgelagert war. Die Räumlichkeiten waren vollständig im Innern des Berges angelegt.
    Ich stieg ein wenig höher und überflog einen Überhang, der gelblichen Vögeln als Brutplatz diente. Protestierendes Keckem schallte mir hinterher. Ich hatte das Gefühl, dass es einen Schwächeanfall in mir

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