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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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fiel Malcher Kiltrick ins Wort. »Ich habe sie erschossen und will ihre Namen nie wieder hören.«
    Kiltrick starrte ihn an, als habe er sich verhört.
    »Einer Ihrer Stützpunkte wurde überfallen, Herr«, platzte es aus Trecht heraus. »Ich habe eine kurze Meldung über die geheime Verbindung für solche Fälle erhalten, die nach wenigen Sekunden abbrach.«
    »Von offiziellen Polizeieinheiten oder den Elitetruppen des Chanmeisters?«
    »Das wissen wir nicht«, gestand Kiltrick, der sich rasch wieder gefangen hatte. »Aber da wir danach keine weiteren Nachrichten erhielten, dürfte die Erstürmung ein voller Erfolg gewesen sein. Die überlebenden Silberherren werden plaudern. Das heißt, dass auch hier bald Einsatzkräfte auftauchen.«
    Malcher winkte ab. »Nur die Ruhe bewahren. Wir sind hier sicher. Niemand in den Stützpunkten kennt meinen Aufenthaltsort.« Nicht einmal sein Vertrauter Monani Thersus wusste, wo Malchers Domizil in Chonosso-Chan versteckt lag.
    Wohl aber Silvia Croux , schoss es dem obersten Silberherrn durch den Kopf, und er hatte plötzlich ein ungutes Gefühl. Die Information war ihm in einer Liebesnacht herausgerutscht, als die Frau ihm noch etwas bedeutet hatte. Aber er durfte diesem Gedanken keine übermäßige Bedeutung zumessen. Silvia hielt sich in der TRAUM DER EWIGKEIT auf und konnte mit ihrem Wissen keinen Schaden anrichten. Malcher war sowieso auf dem Weg dorthin.
    In Kürze würde es gleichgültig sein, ob die ganze Welt über ihn und die Silberherren Bescheid wusste, weil er dann nämlich unerreichbar an einem anderen Ort des Universums weilte.
    »Mit dem Chanmeister im Nacken fühle ich mich trotzdem nicht wohl, Herr«, klagte Kiltrick. »Wie lange bleiben wir noch hier?«
    »Gar nicht mehr«, entschied Malcher. »Wir brechen unsere Zelte in Chonosso-Chan ab und wechseln in die TRAUM DER EWIGKEIT über. Trecht und ich gehen vor. Du, Rurna, vernichtest sämtliche Daten und Unterlagen.« Es gab ohnehin kaum lohnenswertes Material zu finden. »Danach folgst du uns durch den Transmitter und sprengst ihn.«
    »Ich, Herr?«
    »Ja, du. Dir kann nichts passieren. Sagte ich dir nicht gerade eben, dass niemand unseren Aufenthaltsort kennt?«
    »Ja, Herr, aber …«
    »Kein Aber«, schnitt Malcher ihm das Wort ab. »Befolge einfach meine Befehle und denke an die baldige Unsterblichkeit für meine loyalen Anhänger.«
    Kiltrick fügte sich in sein Schicksal. Wie Malcher selbst stand er kurz vor der Erfüllung seines Traums, da wollte er sich nicht durch eine unbedachte Äußerung alles zunichte machen. Malcher sah sich um und überlegte, ob er irgendetwas aus seinem Domizil mitnehmen sollte. Er schüttelte desinteressiert den Kopf. All das hier brauchte er bald nicht mehr. Er war froh, wenn es hinter ihm zurückblieb und ihn nichts mehr an die Zeit in Chonosso-Chan erinnerte.
    Er nickte Trecht auffordernd zu und wandte sich dem Transmitter zu. Ohne sich noch einmal umzudrehen, beendete er das Kapitel Chonosso-Chan.
     
     
    Mit gemischten Gefühlen beobachtete Rurna Kiltrick, wie Malcher und Trecht durch den Transmitter auf die TRAUM DER EWIGKEIT gingen. Am liebsten wäre er gleich hinter ihnen in das Transportfeld gesprungen, doch es war unklug, die ausdrücklichen Befehle Malchers zu missachten. Je früher er die Arbeit hinter sich brachte, desto eher konnte er das Domizil verlassen, den Weg in die Freiheit nehmen und zugleich zur Unsterblichkeit.
    Kiltrick schaute zur Eingangsfront und dachte über Malchers Behauptung nach, dass keine Gefahr drohe. Das mochte stimmen, doch er entschied, eine zusätzliche Maßnahme zu seinem Schutz zu ergreifen. Es durfte ihm nicht so ergehen wie Fleese und Phorimer, die den Tod gefunden hatten. Kiltrick hätte zu gern gewusst, aus welchem Grund Malcher sie erschossen hatte, doch solche Fragen verkniff man sich besser.
    Er eilte zum Depot und öffnete über eine Sammelsteuerung ein Dutzend Alkoven, hinter denen stählerne Gestalten zum Vorschein kamen. Er hatte einmal zugeschaut, wie Malcher sie in Betrieb genommen hatte. Es war ganz einfach. Wenige Handgriffe reichten dazu aus. Zwar hatte sein Herr ihn davor gewarnt, sie zum Spaß einzuschalten, doch darum ging es Kiltrick ja nicht. Sie sollten ihn beschützen, falls der Chanmeister und die Chanbrüder das Domizil ausfindig machten. Vor ihnen hatte er viel weniger Respekt als vor Malcher. Deshalb würde es ihm nichts ausmachen, sie von den Stählernen umbringen zu lassen, wenn sie ihm zu nahe kamen, um

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