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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Thanaton oder im Innern von Ceres den Eindruck eines drohenden, massiven Fremdkörpers, der nicht hierher gehörte – der eigentlich an keinen Ort im bekannten Teil des Universums gehörte. Das großflächige Licht, das ich jetzt als schwach pulsierend erkannte, relativierte den Eindruck von Fremdheit und Bedrohung nicht, sondern verstärkte ihn.
    Hatten die Silberherren seine Oberfläche künstlich beleuchtet? Zu welchen Zweck? Um die Umgebung um den Monolithen auf optische Weise überwachen zu können? Unwahrscheinlich, denn das ließ sich auf andere Weise müheloser und effektiver bewerkstelligen. Oder doch nicht? War es Malcher zwar gelungen, die Technik des Portals und seines Steuerungssystems zu entschlüsseln, die lemurischen Abwehrsysteme hingegen nicht?
    Mit einem raschen Blick vergewisserte ich mich, dass sich meine Leute in meiner Nähe hielten. Selbst Santjun sah von einem Alleingang ab.
    Noch hundert Meter trennten mich von dem Monolithen, und ich erwartete, dass etwas geschah. Irgendetwas.
    Ich stöhnte auf, als mein fotographisches Gedächtnis mir lange zurückliegende Bilder vor Augen führte. Ich hatte solche Leuchterscheinungen während der Zeit auf Larsaf III, da meine Tiefseekuppel mein Refugium gewesen war, mehrmals gesehen. Bakterien erzeugten künstliches Licht durch Biolumineszenz. Riesige Bakterienteppiche bedeckten weite Teile der Monolithenoberfläche. Mit nichts anderem hatten wir es hier zu tun.
    Plötzlich spie der Monolith Lichtblitze. Energiestrahlen verdampften Wasser und verloren in dem sie umgebenden Medium rasch an Kraft. Ein Todesschrei gellte aus meinem Helmempfänger.
    »Schutzschirme! Geschwindigkeit aufnehmen!«, schrie ich und regelte mein Antriebsaggregat auf Höchstleistung. »Deckung in den toten Winkeln zwischen den Strängen des Monolithen suchen!«
    Die Silberherren hatten uns entdeckt.

 
    Kapitel 37
     
     
    Malcher
     
    Noch war es zu früh, um sich dem Triumph hinzugeben, doch die halbe Strecke auf dem Weg dorthin hatte er bewältigt. Auf die Silberherren, die ihn von der TRAUM DER EWIGKEIT in den Monolithen begleitet hatten, konnte Malcher sich verlassen, weil sie immer noch glaubten, für ihre Dienste mit dem Silbermetall belohnt zu werden, das er in Sicherheit gebracht hatte. Alle anderen waren ihm gleichgültig. Er dachte gar nicht daran, weitere Silberherren aus dem Schiff in den Monolithen zu holen. Er hatte sich gedanklich längst von seiner Organisation gelöst.
    Letztendlich hatten Gier und Verderbtheit ihrer Angehörigen über deren Loyalität gesiegt. Dumm wie sie waren, leisteten sie ihm selbst jetzt noch wertvolle Dienste. Je länger sie sich bekämpften, desto größer wurde der Vorsprung, den sie ihm verschafften. Bedauerlich war nur, dass er keine Gelegenheit gefunden hatte, den Transmitter nach seinem Durchgang zu zerstören, um ihn für eventuelle Verfolger unbenutzbar zu machen. Doch damit hätte er Monani Thersus, der fest davon ausging, dass sein Herr Tenjikoffs Gruppe nachholte, Anlass zu Misstrauen gegeben.
    Puczarach hatte Malcher nicht angelogen. Die Arbeiten im Monolith waren zum Erliegen gekommen, die damit beauftragten Silberherren verschwunden. Auch dies war gleichgültig. Sobald Malcher durch das Portal gegangen war, würden ihm wesentlich umfangreichere Methoden zur Bedienung und Manipulation des Monolithen-Systems zur Verfügung stehen als jetzt.
    Seine Schritte hallten durch den domartigen Komplex, an dessen Peripherie der Transmitter ihn und die fünfzig von Monani Thersus und Trecht angeführten Silberherren ausgespuckt hatte. Beinahe fünfhundert Meter erhob sich der zentrale Hohlraum, das von einer riesigen Kuppel gekrönte Kernstück des Monolithen, dessen Herz wiederum der Bunkerklotz mit dreißig Meter Kantenlänge war, auf den Malcher zustrebte. Die Architektur des Kubus, in den die Lemurer vor etwa fünfzigtausend Jahren die Verteidigungssysteme nachträglich eingebaut hatten, unterschied sich gravierend von der des titanischen Artefakts der Verlorenen. Ein gewaltiger Zeitraum war seitdem vergangen, der für Malcher erst begann. Alle Zeit der Welt lag vor ihm. Er brauchte nur zuzugreifen und sich zu bedienen.
    »Wartet hier draußen«, wies er Monani Thersus an.
    »Werden Sie das Transportsystem aktivieren?«, fragte sein Vertrauter.
    »Es sind noch ein paar Vorbereitungen zu treffen, doch bald ist es soweit.«
    Thersus' Gesicht blieb ausdruckslos. Malcher konnte nicht erkennen, was in dem Glatzkopf vor sich ging, doch

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