Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
Vom Netzwerk:
auch das war gleichgültig. Er betrat den dreistöckigen Bunker durch den ebenerdigen Eingang mit schlafwandlerischer Sicherheit. Mit geschlossenen Augen hätte er von jedem der drei Zugänge in den Raum mit der Pforte gefunden.
    Sinnend betrachtete er die Steuereinrichtungen der drei Primärsysteme, die in sämtlichen Monolithen installiert und miteinander koppelbar waren. Das Verbindungssystem zwischen den Monolithen hatte er benutzt, um nach Ceres zu gelangen. Die Handhabung bereitete ihm keine Probleme. Daneben gab es ein Transportsystem, das Objekte bis zur Größe kleiner Himmelskörper versetzen konnte. Malcher grinste. Auch es hatte er sich bereits zunutze gemacht. Blieb das eigentliche Durchgangssystem, das einen Transport auf die andere Seite ermöglichte – wo immer diese andere Seite liegen mochte.
    Malcher trat vor die Schaltanlage und hob einen Arm. Er zögerte.
    Lange hatte er auf diesen Augenblick gewartet, und nun, da er gekommen war, kam Malcher schon fast beiläufig vor, was er zu tun beabsichtigte. Die ganze Galaxis hätte Zeuge seiner entscheidenden Handgriffe sein müssen, um der Einleitung des Durchgangs den würdigen Rahmen zu verleihen. Er gab sich einen Ruck und ließ die Hand auf eine Kontaktplatte sinken. Ein durchdringendes Summen drang aus dem Nebenraum herüber, wo die Anlage zur Energieversorgung für das Durchgangssystem untergebracht war, die Malcher soeben aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt hatte. Aus Erfahrung wusste er, dass es eine Weile dauerte, bis sie hochgefahren war und die für einen Durchgang erforderlichen Energiemengen lieferte.
    Ein dissonanter Ton riss Malcher aus der Faszination des Augenblicks.
    Ungläubig sah er sich nach einem anderen Schaltpult um. Eine glimmende Rotmarkierung meldete einen unvorhergesehenen Zwischenfall. Lemurische Schriftzeichen, von einem zwischengeschalteten Translator übersetzt, kündigten einen Angriff an. Malcher nahm eine hastige Schaltung vor und erhielt die Bestätigung. Das Verteidigungssystem der Ersten Menschheit sprach auf die Annäherung von etwa zwanzig kleinen Objekten an, die sich rasch als Menschen in Kampfanzügen entpuppten.
    Hatte dieser Dummkopf von Chanmeister seine Spur gefunden? Im Energiefeuer der Abwehreinrichtungen würde er sie schnell wieder verlieren.
    Malcher gab das Feuer zur Vernichtung der ungebetenen Gäste frei. Damit war das Problem für ihn erledigt, und er fuhr mit der Inbetriebnahme des Durchgangssystems fort.

 
    Kapitel 38
     
     
    Unbekannte Mitspieler
     
    Es knackte in meinem Helmempfänger, dann vernahm ich Santjuns heisere Stimme. »Den automatischen Abwehreinrichtungen können wir nicht entkommen, Atlan.«
    Wir hatten keine hundert Meter mehr vor uns. Zumindest ein Teil von uns würde durchkommen – ein schwacher Trost. Ich jagte Haken schlagend durchs Wasser, auf den leuchtenden Teppich zu, und erwartete das nächste Aufblitzen, den nächsten Todesschrei eines der meinem Kommando unterstehenden Männer.
    Die Sekunden schienen sich zu Ewigkeiten zu dehnen, bis ich gegen die Wand des Monolithen schlug. Die Pneumopolster meines Anzugs minderten den Aufprall und sorgten dafür, dass ich kaum etwas spürte.
    Ich sah heranrasende Lichter, die Helmscheinwerfer der Kampfanzüge. In meiner unmittelbaren Nähe und weiter entfernt fanden meine Kameraden Schutz an Stellen, wohin die Geschützsalven der lemurischen Waffensysteme nicht reichten. Einen Mann hatten wir verloren, alle anderen hatten den Durchbruch geschafft. Die Tatsache grenzte nicht an ein Wunder, sie kam einem gleich, und an solche glaubte ich nicht.
    »Es ist unmöglich, dass wir fast alle noch leben«, sprach Santjun aus, was mir durch den Kopf ging.
    »Sogar mit viel Glück hätte höchstens die Hälfte unserer Leute durchkommen dürfen, selbst mit Individualschirmen«, fügte Naileth Simmers hinzu. »Aber nach dem ersten Feuerschlag sind keine weiteren Schüsse gefallen.«
    Ich ahnte, was geschehen war. »Die Einrichtungen der Lemurer müssen auf die Schwingungen meines Zellaktivators reagiert und den Angriff abgebrochen haben.«
    »Das klingt zu simpel, um wahr zu sein, Lordadmiral«, fand Santjun. »Doch die Erklärung ist momentan unwichtig. Wir müssen in den Monolithen hinein.«
    »Bei meinem Standort sammeln«, gab ich durch und richtete die Ortungseinrichtungen meines Anzugs auf die silbrige Außenwand des Monolithen. »Vor uns befindet sich ein gefluteter Abschnitt.« Wir brauchten beim Eindringen also nicht auf einen

Weitere Kostenlose Bücher