Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
Vom Netzwerk:
Räume. Die Zeit, in der meine Leute nachrückten, nutzte ich dazu, mit meinen Anzugsystemen herauszufinden, in welche Richtung wir vordringen mussten. Die Taster ermittelten einen ausgedehnten Bereich, der trockengelegt und mit Atemluft geflutet war. Ich registrierte starke energetische Aktivität. Dort musste der Bunker mit dem Portal liegen, dort würden wir Malcher finden.
    Eine Anzeige der Instrumente erregte meine Aufmerksamkeit. In einem weiteren, ungleich kleineren Bereich, ein gutes Stück abseits des größeren gelegen, aber anscheinend durch eine Trockenzone mit ihm verbunden, stellte ich ebenfalls Aktivitäten fest. Malchers Trachten war ausschließlich auf den Bunker mit den Steueranlagen ausgerichtet. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er nun, wo er kurz vor Inbetriebnahme der Steuerung stand, seine Kräfte aufteilte. Ich an seiner Stelle hätte jeden verfügbaren Silberherrn im und um den Bunker zusammengezogen.
    Vielleicht ist eine weitere Gruppe in den Monolithen eingedrungen, von der du nichts ahnst , schlug der Extrasinn vor.
    Offizielle Truppen des Chanmeisters oder Angehörige der Cardmanosch? , überlegte ich.
    Die Cardmanosch scheidet aus, da Tro Schikel sie vorübergehend lahmgelegt hat , gab das Produkt der ARK SUMMIA zu bedenken. Und seine eigenen Leute würde der Chanmeister dorthin schicken, wo Malcher steckt und sich in Kürze das Schicksal des Monolithen-Systems entscheidet, und sie nicht an einem Nebenkriegsschauplatz agieren lassen.
    Also wer sonst? Unbekannte Mitspieler?
    Ich denke darüber nach , versprach der Extrasinn. Es klang nach einem Eingeständnis seiner Ratlosigkeit.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Santjun. Er hatte sich wieder unter Kontrolle.
    »Das will ich nicht hoffen.« Für ihn und mich war wie für Malcher nur der Bunker mit dem Portal ausschlaggebend. »Dort entlang«, gab ich die Richtung vor und übernahm die Führung.
    Wir kamen schnell und ungehindert voran. Dabei stand fest, dass wir entdeckt worden waren. Für Malcher gab es zwei Möglichkeiten, uns von sich fernzuhalten. Entweder schickte er uns ein Kontingent seiner Silberherren entgegen, oder sie erwarteten uns im Peripheriebereich des Bunkers. Wir drangen durch das verzweigte System aus Korridoren und durch geflutete Hallen und Galerien vor, deren charakteristische, bis zehn Meter hohe Spitzbögen archaische Züge trugen, ohne dass sie ihrem wahren Alter auch nur annähernd gerecht wurden. Ein paar Mal waren wir gezwungen, uns hintereinander durch einen Meter durchmessende Kriechgänge zu quetschen, doch meist blieb uns diese Tortur erspart.
    Meine Unruhe wuchs ständig, und an Santjuns Körpersprache las ich ab, dass es ihm ebenso ging. In diesem Moment war Malcher mit den Vorbereitungen zur Inbetriebnahme der Portalsteuerung beschäftigt. Unablässig kontrollierte ich die Anzeigen, die die Instrumente meines Anzugs mir lieferten, und hielt nach markanten Energiewerten Ausschau. Bisher hatte ich keine Auffälligkeiten angemessen.
    Wir kamen in eine Halle, die angefüllt war mit einem Konglomerat vollständig verkleideter Maschinen. Sie bestanden aus einer milchig dunklen Variante des Hüllenmaterials und wirkten wie ehemalige Einzelteile, die zu einem undurchschaubaren Wust verwachsen waren. Die Oberfläche zeigte einen lebensgroßen Verlorenen in halb stehender, halb gebückter Haltung, der aussah, als würde er sich mit dem hinteren Beinpaar auf einen Sprung vorbereiten.
    Ich gönnte der Darstellung nur einen beiläufigen Blick und wünschte, mir bliebe die Zeit, mich intensiver mit dieser untergegangenen Hochkultur zu befassen. Ich schwamm um den Aufbau herum, und nicht zum ersten Mal überholte mich Santjun. Er schien unter allen Umständen als erster am Ziel eintreffen, die Entscheidung erzwingen zu wollen. Seine Gefühle und Überlebensinstinkte schoben sich mehr und mehr in den Vordergrund und drängten seine Ratio beiseite.
    Auf der anderen Seite des verwachsenen Maschinenblocks erwartete mich eine unangenehme Überraschung. Vor uns gab es keinen Durchgang. Wir waren in eine Sackgasse geraten. Ich stellte ein paar rasche Messungen an und machte eine Entdeckung, auf die ich schon die ganze Zeit gehofft hatte.
    »Hinter dieser Wand beginnt der Bereich, den die Silberherren trockengelegt haben.«
    »Bedeutet das erneut eine halbe Stunde Zeitverlust?«, fragte Santjun.
    »Nein, die Trennwand ist nicht sehr dick.« Wir hatten unverschämtes Glück, denn die meisten tragenden Innenstrukturen des

Weitere Kostenlose Bücher