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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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Moment war er verwirrt. Sein kindlicher Verstand benötigte Zeit, um die richtigen Schlüsse zu ziehen.
    Da begann der Boden unter seinen Füßen zu vibrieren. Ein dumpfes Grollen lag in der Luft. Unwillkürlich stützte sich Edo an einer Seitenwand ab. Fast hätte er das Fahrzeug, das in den breiten Korridor einbog, zu spät bemerkt. Drei Menschen in silbern glänzenden Anzügen standen darin.
    Sofort presste sich Edo an die Wand. Sein Körper verschmolz farblich mit dem stumpfen grauen Anstrich. Ein Leuchtsymbol, das als Wegweiser fungierte und das sich in seinem Rücken befand, bildete er wirklichkeitsgetreu nach.
    Die Geräuschentwicklung um ihn herum machte ihm Angst. Das Metall in seiner Umgebung begann zu ächzen und zu knirschen. Seine wachsende Erregung beeinträchtigte seine Chamäleonfähigkeit. So würde es nicht mehr lange dauern, bis ihn einer der Menschen im Gleiter entdeckte.
    »Ich habe etwas auf der Infrarotanzeige«, hörte er eine männliche Stimme, »aber ich sehe dort nichts.«
    »Wo?«, fragten gleichzeitig ein Mann und eine Frau.
    Edo sah, wie der ältere der beiden Männer mit der ausgestreckten Hand in seine Richtung deutete. Er wusste nicht genau, ob er schon entdeckt worden war. Das Wort Infrarotanzeige hatte er noch nie gehört. Er zögerte.
    Das Dröhnen der Böden und Wände nahm zu. Langsam bewegte sich Edo auf die Tür zu, aus der er gekommen war. Auch die Wand, an der er sich entlangtastete, erbebte jetzt.
    Der Gleiter hielt wenige Schritte vor ihm an. Die drei Solaner in den glänzenden Uniformen sprangen heraus.
    »Da ist ein Monster!«, kreischte die Frau. Ihre Hand fuhr zum Gürtel und zog eine schwere Waffe heraus. »Seht euch das an. Es ist nur schemenhaft zu erkennen.«
    Rasch sprang Edo auf die gegenüberliegende Seite des Ganges. Plötzlich fühlte er sich, als hätte ihm jemand ein paar schwere Säcke auf die Schultern gelegt. Er sank ein Stück in sich zusammen, ohne sich dabei vollkommen der Umgebung anpassen zu können.
    »Da drüben!«, schrie die Frau. Sie feuerte einen Schuss ab. Der Energiestrahl schlug dicht über Edo in die Wand.
    Nur mit Mühe raffte sich der Chamäleonmensch wieder auf. Nun fühlte er sich mit einem Mal merkwürdig leicht. Auch die Menschen und der Gleiter waren anscheinend davon betroffen. Das Fahrzeug prallte gegen die Decke, und die Solaner begannen zu taumeln. Der Geräuschorkan schwoll noch einmal an.
    »Lass jetzt diesen Unsinn!«, schrie einer der Männer. »Das Monster schnappen wir uns später.« Dessen ungeachtet feuerte die Frau weiter auf Edo. Bei den ständig wechselnden Schwerkraftverhältnissen konnte sie aber keinen gezielten Schuss anbringen.
    Edo witterte seine Chance. Er stürzte auf den am nächsten stehenden Mann zu und schlug ihm die Waffe aus der Hand. Der Solaner war völlig überrascht.
    Die Flossenarme des Chamäleonmenschen umklammerten den Mann und hoben ihn mit spielerischer Leichtigkeit in die Höhe. Edo benutzte ihn als Wurfgeschoss und schleuderte ihn nach der Frau.
    Die beiden stürzten zu Boden. Während sich der ältere Mann darum bemühte, den Gleiter wieder unter Kontrolle zu bekommen, eilte Edo zur Tür. Hin und her torkelnd gelang es ihm, sie zu öffnen. Der Boden schwankte unter seinen Füßen.
    Im Innern der Halle suchte er zuerst nach einer dunklen Ecke, in der er seine Tarnung voll ausnutzen konnte. Auch hier war das Dröhnen der Schiffswände überdeutlich zu hören. Edo verbarg sich in einem geöffneten Wandschrank, in den kein direktes Licht fiel. Er klemmte sich zwischen die Seitenwände, um einen festen Halt zu haben.
    Endlich ließ das Tosen um ihn herum nach. Der Chamäleonmensch wartete, ohne sich von der Stelle zu rühren. Nach einer Weile wurde das Tor geöffnet. Die Frau und der jüngere Mann kamen mit gezogenen Waffen in die Halle und blickten sich suchend um.
    »Verdammt! Es ist entkommen«, fluchte die Frau. Sie wischte sich die strähnigen Haare aus dem Gesicht und blickte genau in Edos Richtung, aber dessen Tarnung war jetzt so perfekt, das sie ihn nicht sah.
    »Egal, Zlava«, meinte der Mann. »Das Monster wird uns nicht entkommen. Jetzt müssen wir uns um Ruhe und Ordnung in der SOL kümmern. Das Manöver des High Sideryt hat bestimmt Panik hervorgerufen.«
    Die beiden Vystiden verschwanden. Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss.
    Edo wartete noch eine Weile, dann wagte er sich aus dem Schrank. Er durchquerte den Raum und öffnete ein anderes Tor. Der kleine Raum dahinter war völlig

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