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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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Auseinandersetzung zu stürzen, aber er konnte nicht anders. In diesen Sekunden kam es ihm nur darauf an, diese unmenschliche Jagd zu beenden und Edos Leben zu retten.
    Die Wucht seines Körpers riss Zlava zu Boden. Die drahtige Vystidin ließ die Waffe fallen.
    »Freund Atlan!«, jubelte Edo laut.
    Zlavas Kopf prallte hart auf den Boden der Halle. Sie blieb reglos liegen. Atlan schnappte sich den Strahler und richtete sich auf. Aber da waren die beiden Haematen schon heran. Durch ein Seitentor eilten außerdem drei schwere Kampfroboter herein, denen Aksel von Dhrau folgte.
    »Gib auf«, rief der Chef der Vystiden. »Du hast keine Chance.« Atlan ließ seine Waffe sinken.
    »Und jetzt weg mit dem Strahler!«, befahl Aksel von Dhrau kalt. Edo stand einfach nur da. Vor Schreck versagte seine Chamäleonfähigkeit vollkommen. Atlan ließ die Waffe zu Boden fallen. Langsam hob er beide Arme. Er konnte nur hoffen, dass wenigstens Valara die Flucht geglückt war.
    In diesem Moment peitschte der Knall einer primitiven Handfeuerwaffe durch die Halle. Edos Flossenarme zuckten hoch und krallten sich in seine geschuppte Brust. Blut drang durch die lappigen Enden seiner Hände. Dann stürzte er wie ein gefällter Baum zu Boden.
    »Da!«, rief einer der Haematen. Seine Hand deutete nach oben, wo auf einem Turbinenblock zwei alte Ferraten standen. Ein Mann und eine Frau. In der Hand des Mannes blitzte eine Pistole auf. Aus der Mündung stieg ein feiner Rauchfaden.
    Atlan war mit wenigen Schritten bei Edo. Der Mutierte lebte noch, aber der Arkonide erkannte sofort, dass dem Riesen nicht mehr zu helfen war. Ungeachtet der drohenden Waffen legte er Edos Kopf in seine Armbeuge.
    »Freund Atlan«, flüsterte Edo kaum verständlich. »Ich wollte dir doch ... nur helfen ...«
    »Das hast du, Edo«, erwiderte er leise. »Ohne dich hätte ich es nie geschafft.«
    Die Haematen hatten inzwischen die beiden Ferraten von dem Turbinenblock geholt. Edo richtete sich halb auf, als er die beiden Alten sah.
    »Mama, Papa.« Ein Lächeln flog über sein schmerzverzerrtes Gesicht. »Schön, dass ihr ... gekommen seid. Das hier ... ist mein Freund ...«
    Edo sprach den Namen des Arkoniden nicht mehr aus. Sein Blick wurde starr, sein massiger Körper von einem letzten Muskelkrampf geschüttelt. Dann lag er still. Für Atlan war es nur ein schwacher Trost, dass der Ausgestoßene den Todesschützen nicht als den eigenen Vater erkannt hatte.
    »Ist es nicht besser so?«, stieß der alte Ferrate tonlos hervor. »Ist der Tod nicht besser als so ein Leben?« Dann führten die Vystiden Edos Eltern ab.
    Langsam stand Atlan auf.
    Aksel von Dhrau trat mit einem überheblichen Grinsen auf ihn zu. »Schluss mit dieser albernen Gefühlsduselei.« Der Vystiden-Chef leckte sich die Lippen. »Führt diesen Mann ab. Er hat einen dringenden Termin mit dem High Sideryt.«
    Es kostete den Arkoniden alle Selbstbeherrschung, die er in der Lage war aufzubringen, um nicht auf sein Gegenüber loszugehen und ihm die Faust ins Gesicht zu schlagen. Stattdessen sah er den Vystiden einfach nur an, doch in seinen rötlichen Augen stand ein stummes Versprechen.
    Wir sehen uns wieder, sagte sein Blick. Und dann wirst du für das bezahlen, was hier geschehen ist.

9.
     
    Die Annäherung der SOL an den riesigen Asteroiden nahm einen dramatischen Verlauf. Für mehrere Stunden änderte sich die durch den Zugstrahl vorgegebene Geschwindigkeit der SOL nicht. Dafür raste der Asteroid in schubartigen Stößen heran. Inzwischen war seine Größe exakt vermessen worden. Die breiteste Seite, die fast genau quer zur Bewegungsrichtung der SOL lag, war 3872 Kilometer lang.
    Damit war klar, dass der Zusammenstoß unvermeidlich war, denn der gewaltige Brocken war an der schmalsten Stelle immer noch 3104 Kilometer dick. Ein Umfliegen innerhalb der für das Hantelschiff verfügbaren Raumkugel von 3000 Kilometern Durchmesser war somit unmöglich.
    Chart Deccon betrachtete den unregelmäßig geformten Materiebrocken von der Zentrale aus. Seine Masse entsprach der eines kleinen Planeten. Wahrscheinlicher erschien es ihm aber, dass es sich hier um ein vagabundierendes Fragment eines ehemaligen Großplaneten handelte. Die SOL kam ihm im Vergleich wie eine Maus vor, und der Asteroid war die Katze, die mit der Maus spielte und sie dabei zappeln ließ.
    »Neue Annäherung in einem Sprung«, kam die Meldung aus der Ortungszentrale der SZ-1. »Entfernung noch 8400 Kilometer. Mit dem nächsten Stoß könnte die

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