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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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der aussieht, drücke ich ihn doch mit zwei Fingern gegen die Wand.«
    »Das wüsste ich aber«, sagte Tengor und behielt sein süffisantes Grinsen bei. Es sah beinahe so aus, als würde er die Situation genießen. Über Tshekers Gesicht legte sich ein Ausdruck hämischer Vorfreude.
    »Darf ich?«, fragte er mit einem Seitenblick auf Mekher. Der wiederum sah den Ahlnaten an.
    »Ihr seid Barbaren«, flüsterte Danyl. »Aber wenn es denn unausweichlich ist, so möget ihr tun, wonach es euch gelüstet.«
    »Das hört man gern!«, rief Tsheker. Er streifte seine Überkleidung ab. Gewaltige Muskelbündel kamen zum Vorschein, dazu etliche Narben, die von früheren Raufereien mit wilden Extras herrühren mochten. Jon Tengor legte dagegen lediglich die Neuropeitsche zur Seite. Sein Gesichtsausdruck hatte sich gewandelt, war jetzt ernst und konzentriert. Angst war in den Zügen des frischgebackenen Pyrriden allerdings nicht zu finden.
    »Nach welchen Regeln wird der Kampf geführt?«, fragte Tengor. Das laute Gelächter der Meute zeigte ihm, dass es keine Regeln gab.
    Rasch hatten die Pyrriden einen Kreis um die beiden Kämpfer gebildet. Wetten wollte niemand – dazu war der Ausgang des Kampfes für die Zuschauer zu offensichtlich. Das Einzige, was noch nicht gewiss war, war die Zahl der Knochen, die Tsheker dem schmächtigen Neuling brechen würde.
    »Los, fangt an!«, schrie Voorn Mekher. Er griff nach einem vollen Glas und stürzte den Inhalt in einem Zug hinunter. Tsheker packte zu. Erstaunt sah Wort Danyl, dass Jon Tengor keine Anstalten machte, sich zu wehren. Tsheker nahm den schmächtigen Neuling in die Arme, als wolle er ihn besonders herzlich begrüßen. Dabei grinste er boshaft.
    »Na, bekommst du noch Luft, Kleiner?«
    Man konnte es förmlich knacken hören, als der muskelbepackte Tsheker seinem Gegner die Rippen zusammenquetschte. Wort Danyl wandte den Kopf. Er wollte das Ende nicht sehen. Offenbar hatte er sich in Tengor geirrt. Im gleichen Augenblick erklang ein schmerzerfülltes Stöhnen. Die Menge schrie auf. Dann hörte der Ahlnate in die plötzlich eintretende Stille hinein das Fallen eines schweren Körpers.
    Es war totenstill. Danyl wandte sich wieder um.
    »Wie hast du das gemacht?« Voorn Mekhers Gesicht war eine Mischung aus grenzenloser Verwunderung und verzehrender Wut. Wort Danyl sah fassungslos, dass der riesenhafte Tsheker auf dem Boden lag. Jon Tengor stand hingegen ruhig da, so als ginge ihn diese ganze Sache nichts an.
    »Wie hast du das gemacht?«, stieß Mekher erneut hervor – diesmal deutlich lauter. Er riss sich die Jacke vom Leib. Seine Muskelpakete waren womöglich noch ein wenig größer und furchteinflößender als die des benommen am Boden liegenden Tsheker.
    Mit Ungestüm drang Mekher auf den Neuling ein, doch vor den Augen der erschreckten Pyrriden bezog er eine fürchterliche Tracht Prügel. Die Arme und Beine Tengors bewegten sich so schnell und geschmeidig, wie es der Ahlnate noch niemals zuvor gesehen hatte. Der massige Körper des Pyrriden wirbelte durch den Raum, als wäre die Schwerkraft ausgefallen. Dann krachte er hart auf den Untergrund. Der Aufprall trieb Mekher sämtliche Luft aus den Lungen. Besinnungslos blieb er liegen.
    Während die umstehenden Pyrriden Jon Tengor anstarrten, als wäre er soeben aus dem Nichts erschienen, spürte Wort Danyl, wie sein Herz vor Aufregung schneller und schneller schlug. Seine Ahnungen wurden zur Gewissheit: Mit diesem Solaner stimmte etwas nicht!

13.
     
    Tordya wusste, dass ihre Stunde gekommen war. Seit vier Tagen war sie nun in der Gewalt dieses Gesindels. Immerhin war ihr bisher außer ein paar Schlägen und obszönen Beschimpfungen nichts Übles widerfahren, und beschimpft zu werden, war sie ohnehin gewohnt.
    Sie machte sich in ihrer Ecke so klein wie möglich und spähte mit verschränkten Armen in den Raum. Diese Männer und Frauen waren Bestien. Massig, hässlich, roh. Sie kannten keine Gefühle außer Wut und Hass. Wahrscheinlich standen diese Pyrriden Tieren tatsächlich näher als Menschen.
    Tordya hasste jeden Einzelnen von ihnen. Sie ekelte sich vor diesen klotzigen Kerlen, vor den groben Weibern, vor ihrem Benehmen, ihren sogenannten Späßen . Was sich in den letzten Minuten abgespielt hatte, war wieder einmal typisch für den Haufen gewesen. Kämpfen konnten sie, sich gegenseitig oder ihre Gefangenen verprügeln, mehr nicht.
    Aber sie durfte sich nicht wundern. Man musste schon sehr grobschlächtig sein, um es

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