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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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rührte sich nicht.
    Im ersten Augenblick dachte Mekher, dass der Extra womöglich schon tot war, dann aber begriff er, dass seine Beute noch lebte. Um den Extra herum hockten in weitem Kreis mindestens fünfzig Menschen: Männer, Frauen und Kinder. Sie hatten einander an den Händen gefasst und waren in Meditation versunken.
    Mekher schluckte. Er hatte mit Aufregung und Gefahren gerechnet, aber nicht damit. Dieser vermaledeite Extra war offenbar nicht nur intelligent, sondern obendrein auch noch in der Lage, die geistigen Anstrengungen der Meditierenden zu unterstützen, ihre Trance zu verstärken. Mekher konnte sehen, wie der rote Ball auf dem Rücken der gelben Tonne in schnellem Rhythmus pulsierte. Obendrein änderte sich kontinuierlich seine Farbintensität.
    Und dann sah Voorn Mekher, dass jemand sich von der anderen Seite des Platzes her näherte – ein Pyrride, wie die Kleidung eindeutig bewies. Es galt, keine Zeit mehr zu verlieren. Wenn Voorn Mekher vermeiden wollte, zum ersten Mal bei einer Jagd geschlagen zu werden, dann musste er sofort handeln.
    Er rannte los, wollte den Kreis der Meditierenden durchbrechen und den entscheidenden Schlag landen. Die Neuropeitsche in Mekhers Hand war zum Zuschlagen bereit. Der andere Pyrride – woher zum Teufel war er gekommen? – sah die Bewegung von Mekhers Hand, und der Bursche war verteufelt schnell. Er schien sofort zu begreifen, was Mekher im Sinn hatte – und sprintete ebenfalls los.
    Mekher rannte, was seine Beine hergaben. Er wusste nicht, wer dieser fremde Pyrride war. Jedenfalls gehörte er nicht zu seinen eigenen Leuten, aber offenkundig hatte er vor, Mekher den Triumph zu verderben. Es war ein Wettrennen, das sich im letzten Sekundenbruchteil entschied.
    Mekher hatte den Kreis der Meditierenden durchbrochen. Einige wurden in ihrer geistigen Konzentration aufgeschreckt und stöhnten leise; offenbar war der abrupte Rücksturz in die Wirklichkeit mit Schmerzen verbunden.
    Dieser Umstand hätte Mekher warnen müssen, hätte ihn begreifen lassen müssen, dass die Meditierenden und der Extra eine geistige Einheit bildeten. Ein Schockschlag mit der Neuropeitsche gegen das Zentrum dieser Einheit konnte verheerende Folgen für die psychische Gesundheit des Extras und der Meditierenden haben. Mochte dem Pyrriden das Los des Extras auch völlig gleichgültig sein – Dutzenden von Menschen schweren Schaden zuzufügen hätte auch für ihn das Überschreiten einer Grenze bedeutet.
    Doch in diesen Sekunden sah Voorn Mekher nur die mögliche Niederlage, die er mit allen Mitteln verhindern musste. Er holte zum Schlag aus. Der andere Pyrride erreichte den Extra – seltsamerweise ohne ihn mit der eigenen Neuropeitsche zu schocken. Er hielt sie zwar in der Hand, schlug aber nicht zu.
    »Aus dem Weg!«, schrie Mekher. Er wollte den anderen nicht treffen, aber wenn der es so wollte ...
    Die Neuropeitsche schnellte nach vorn. Im Bruchteil einer Sekunde zuckte die Rechte des Fremden hoch. Während der Knall der Neuropeitsche über den Platz hallte, sah Mekher, wie sich das Ende seiner Waffe um den Griff der Waffe des Fremden wickelte. Dann spürte er einen harten Ruck. Die Peitsche wurde ihm aus der Hand gerissen. Noch bevor sich Mekher von dieser Überraschung erholt hatte, hatte der fremde Pyrride die Waffe seinerseits aufgefangen.
    Voorn Mekher stand starr. Hinter dem fremden Pyrriden war einer dieser schmierigen Ahlnaten aufgetaucht, die sich immer dort einmischten, wo sie nichts zu suchen hatten. Ohnmächtiger Zorn erfüllte den Pyrriden – und ein Versprechen, das er sich in diesem Moment selber gab:
    Ich werde diesen verfluchten Fremden töten!

12.
     
    »Schsch!«, machte Wort Danyl. Für ihn war das der Ausdruck größtmöglicher Missbilligung. Was der Ahlnate sah, gefiel ihm überhaupt nicht.
    »Freunde«, sagte er sanft. »Was soll der Zank – sind wir nicht alle Diener derselben Herren?« Voorn Mekher machte ein finsteres Gesicht.
    »Er soll mir meine Neuropeitsche zurückgeben«, knurrte er. »Und zwar schnell, sonst werde ich ihm sämtliche Knochen brechen!«
    »Verständigung«, sagte Wort Danyl sanft. »Eintracht und Harmonie. Das ist es, was der High Sideryt von den Brüdern und Schwestern der SOLAG erwartet.« Neben dem Ahlnaten stand der Pyrride namens Jon Tengor. Die beiden waren unterwegs, weil Wort Danyl seinen neuen Schützling höchstselbst der Pyrridengruppe um Voorn Mekher zuführen wollte.
    Die Bewohner der Siedlung fanden indessen langsam in die

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