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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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Mekhers Tonfall verriet, dass er im Bedarfsfall selbst für diese Angstgefühle sorgen würde. Jon Tengor lächelte.
    »Das bleibt abzuwarten«, sagte er. »Gibt es denn Hoffnung auf einen baldigen Planeteneinsatz?«
    »Mir ist diesbezüglich nichts bekannt«, sagte der Ahlnate. »Und selbst wenn ich etwas wüsste, dürfte ich vor der Zeit nichts sagen.« Mekher beäugte den neuen Kameraden mit sichtlichem Missfallen.
    »Ich glaube nicht, dass er bei uns länger als ein paar Tage überleben wird«, sagte er geringschätzig.
    »Ein Gedanke, der dich fraglos über die Maßen bedrückt«, gab Tengor zurück. »Man sieht es dir an.« Wort Danyl lächelte. Sein neuer Protegé war offenbar nicht auf den Mund gefallen. Dennoch musste er ihn im Auge behalten. Ein starker Verbündeter konnte sich schnell in einen gefährlichen Widersacher verwandeln.
    Mekher zog die Augenbrauen in die Höhe. »Eines will ich gleich von Anfang an klarstellen«, sagte er. »Damit es keine Missverständnisse gibt: In der Pyrridenhöhle gelten mein Kommando, mein Wort und meine Regeln. Ausnahmslos!«
    »Das habe ich mir bereits gedacht«, erwiderte Tengor. »Du bist der geborene Anführer.« Voorn Mekher überlegte einen Moment, wie sein Gegenüber diese Bemerkung wohl gemeint haben mochte, und grinste unsicher.
    »Wenn du bereit bist, zu parieren, soll es mir recht sein«, sagte er dann. »Dein großes Maul wird dich sicher früh genug in Schwierigkeiten bringen.« Tengor verzog das Gesicht erneut zu einem freundlichen Lächeln.
    »Vermutlich«, sagte er gelassen. Der Ahlnate sah zur Seite. Dann zog er Tengor ein wenig zu sich heran.
    »Du solltest besser auf deine Worte achten, mein Sohn«, sagte er sehr leise. »Die Sitten bei diesen Leuten sind rau genug. Ich kann nicht immer in deiner Nähe sein, um meine Hand über dich zu halten.«
    »Ich werde mir zu helfen wissen«, sagte Tengor ebenso leise. Wort Danyl sah seinen Begleiter an. Ein seltsames Gefühl beschlich den Ahlnaten, eine unbestimmte Ahnung, dass mit diesem Mann etwas nicht stimmte. Es gab da ein Geheimnis, und Wort Danyl empfand ein wenig Furcht davor, an diesem Geheimnis zu rühren.
     
    Die Hälfte der Pyrriden war zurückgekehrt, der Rest versuchte noch immer, den zur Jagd freigegebenen Extra aufzuspüren. Diejenigen, die sich wieder in der Pyrridenhöhle eingefunden hatten, hatten aus der verstrichenen Zeit gefolgert, dass die Jagd längst beendet war. Sie wussten: Hatte man einen Extra nach so vielen Stunden immer noch nicht gefasst, bekam man ihn nie mehr zu Gesicht.
    »Was denn!«, schrie Tsheker, als er Voorn Mekher eintreten sah. »Ist der Kerl neben dir etwa der Extra? Ich fürchte, da hast du aus Versehen einen von unseren eigenen Leuten erwischt.« Brüllendes Gelächter erklang, das erst verstummte, als der Ahlnate sichtbar wurde.
    Wort Danyl hob die Arme und machte eine umfassende Geste. Das Licht in der Pyrridenhöhle begann zu flackern und erlosch dann ganz. Mit schnellen Handbewegungen zauberte Wort Danyl leuchtende Zeichen in die Dunkelheit. Aus den Reihen der Pyrriden erklangen erschrockene Rufe.
    Zufrieden setzte der Ahlnate die Vorführung fort. Er lächelte. Die alten Tricks funktionierten noch immer, man musste sie nur zu nutzen wissen. Eine knappe Minute machte Wort Danyl weiter, dann ließ er die Arme wieder sinken – wenig später funktionierte auch die Beleuchtung wieder.
    Die Pyrriden saßen wie gebannt an ihren Plätzen, die Augen weit geöffnet. Sie blinzelten, als das Licht plötzlich wieder aufflammte. Die kurze Zeit der allgemeinen Verwirrung nutzte der Ahlnate, um mit dem Fuß eine kleine Rauchkapsel zu zertreten. Farbige Dämpfe wallten auf und umhüllten seine schlanke Gestalt.
    Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Die meisten Anwesenden senkten demütig die Köpfe, und einige sanken sogar auf die Knie.
    »Ich freue mich, euch zu sehen, meine Kinder«, sagte der Ahlnate liebenswürdig. Es gab nur drei Personen im Raum, die nicht von seiner Darbietung beeindruckt waren. Das war zum einen Voorn Mekher, der den Ahlnaten grimmig anstarrte. Die zweite Person war ein Ferraten-Weib, das völlig apathisch zusammengekauert in einem Winkel der Pyrridenhöhle lag. Als Dritter schließlich zeigte sich Jon Tengor eher amüsiert denn eingeschüchtert.
    »Ich bringe euch ein neues Mitglied der SOLAG«, sagte der Ahlnate. »Jon Tengor wird künftig zu euch gehören.«
    »Dieses dürre Bürschchen?«, schrie Tsheker. »So mager und ausgehungert, wie

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