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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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längere Zeit auf einem Planeten aushalten zu können – und genau das war die Aufgabe der Pyrriden. Von anderen Dingen verstand diese Kaste nichts. Immer wieder hatte sich die Ferratin gefragt, wie es möglich war, dass solchem Abschaum die vierte Wertigkeit zugeschrieben worden war – und sie hatte sich auch gefragt, wer diese Ordnung ersonnen hatte.
    Hastig sah sich die Frau um. Vielleicht hatte sie eine Chance, diesem Gesindel zu entfliehen. Was ihr bevorstand, wenn sie an diesem Ort blieb, wusste sie sehr wohl. Die Gerüchte waren da sehr eindeutig gewesen.
    Noch war die Meute damit beschäftigt, den Neuen zu bestaunen, der sich – typisch für die Pyrriden – dadurch eingeführt hatte, dass er noch kräftiger dreinschlagen konnte als die anderen. Zwei Männer hatte er besinnungslos geprügelt. Vermutlich würden diese schlichten Gemüter ihn nun zu ihrem König machen.
    Niemand beachtete Tordya. Sie schlängelte sich an der Wand entlang. Die Wand war ihre letzte Hoffnung. Tordya hatte das Loch schon vor geraumer Zeit gesehen, aber nicht gewagt hinüberzukriechen. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wohin sie ihre Flucht führen würde. Sie wusste nur eines: Sie wollte weder zurück in ihre alte Stellung als Ferratin, noch wollte sie mit den Pyrriden auf einem Planeten abgesetzt werden. Beide Vorstellungen waren gleich furchtbar.
    Sie erreichte das Loch in der Wand. Es war eine Verkleidungsplatte, die nur noch an einer Kante befestigt war. Man konnte die Platte zur Seite schieben und in den finsteren Hohlraum klettern, der dahinter lag.
    Tordya zögerte. Eine Flucht konnte sehr schnell tödlich enden. Niemand wusste, was hinter der Platte lag, welche Gefahren dort lauerten. Aber selbst der Tod schien der Frau angenehmer als die Gesellschaft dieser brutalen Bande von Pyrriden.
    Ein leichter Druck genügte, und die Platte schob sich zur Seite. Tordya schlüpfte in den Hohlraum und ließ die Verkleidung in ihre alte Stellung zurückgleiten. Es war stockfinster um sie herum, und dazu roch es alles andere als angenehm. Tordya streckte tastend die Hand aus. Der Raum war ziemlich groß und besaß einen staubbedeckten Boden aus Metall. Vorsichtig kroch Tordya weiter.
    Nur weg von den Pyrriden, das war der eine Gedanke, der die Frau beherrschte. Das Leben als Ferratin war schlimm genug, doch es wurde unerträglich, wenn man gezwungen war, die Geliebte eines bornierten Ahlnaten zu sein. Dann den Pyrriden in die gierigen Finger zu fallen bedeutete die Krönung des Unglücks – sehr viel schlimmer konnte es kaum noch kommen.
    Wenn nur Kav Wergen in der Nähe gewesen wäre. Er kannte sich in den Räumen der SOL besser aus und hätte vielleicht einen Weg in die Freiheit gewusst. Es war unter Umständen möglich, in einen Sektor der SOL zu gelangen, in dem sie niemand kannte. Dort hätte sie von Neuem anfangen können.
    Tordya war sich darüber klar, dass sie mit dieser Flucht die Troiliten auf sich aufmerksam machte. Es hieß, dass es niemanden an Bord der SOL gab, der sich dem Zugriff der Brüder und Schwestern der fünften Wertigkeit entziehen konnte – nicht einmal die Magniden.
    Tordya kroch weiter. Vorsichtig tastete sie sich vorwärts, sie probierte bei jedem Schritt erst einmal, ob der Boden auch hielt, bevor sie die entsprechende Stelle mit ihrem ganzen Gewicht belastete.
    Nach einigen Minuten war es still um sie herum. Der Lärm der Pyrridenversammlung lag hinter ihr. Zu hören waren jetzt nur noch ihre hastigen Atemzüge und die Geräusche, die sie beim Kriechen machte.
    Tordya hatte Angst. Angeblich wimmelte es in den Räumen zwischen den Wohngebieten von Monstern aller Art. Angeblich waren es Tausende, und angeblich waren sie allesamt höchst gefährlich.
    Die Frau wusste, wie Monster aussahen. Eine ihrer Freundinnen hatte eines geboren.
    Tordya hielt inne. Sie hatte etwas gehört. Ein Geräusch! Das Scharren von Krallen auf Metallboden? Nichts rührte sich. Vielleicht hatte sie sich doch getäuscht. Sie musste dieser Dunkelheit so schnell wie möglich entfliehen, sonst würde sie in dieser Finsternis früher oder später verrückt werden.
    Wenig später spürte sie etwas Hartes an ihren Knien. Sie hielt an und tastete nach dem Widerstand. Es waren Halteklammern. Offenbar gab es unter ihr einen weiteren Raum.
    Tordya löste die Klammern. Darunter war es hell. Licht war genau das, wonach sich die Frau jetzt sehnte – Licht und Wärme.
    Unter ihr knisterte es, aber darauf achtete Tordya nicht. Sie schob die

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