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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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Überlassen müsst wäre die korrekte Formulierung. E-kick wirkt Leben verlängernd. Zumindest sagt man das. Wirklich ausprobieren konnte man das bislang nicht, es ist noch niemand alt genug dafür geworden.« Sie erreichten einen Raum, in dem mehrere Buhrlos in ein Gespräch vertieft waren. Sie sahen unwillig auf, als die Ferratin und Kav Wergen den Raum betraten. Als dann auch noch die Pyrridenuniform Jon Tengors sichtbar wurde, verzogen sich die Gesichter in deutlichem Unwillen.
    »Wen bringst du da mit?«, fragte einer und gab sich dabei keine Mühe, sein Missfallen zu verbergen. »Was hat der da bei uns zu suchen?«
    »Ich komme als Freund«, sagte Jon Tengor.
    »Deiner Uniform nach zu urteilen, kommst du als Pyrride. Das reicht mir völlig. Du bist hier nicht willkommen.«
    Tengor nickte. »Das weiß ich«, entgegnete er ruhig. »Dennoch bitte ich um eure Gastfreundschaft.«
    Kav Wergen registrierte die Gelassenheit des Mannes mit großer Genugtuung. Der Buhrlo gehörte zu jener Sorte von Menschen, die in der Hauptsache ihrem Intellekt gehorchten, aber er war auch in der Lage, seinen Gefühlen zu vertrauen – ohne sie rational zu hinterfragen. Genau diese Gefühle waren es, die ihn in diesem Augenblick leiteten. Es gab keinen logischen Grund für diese Empfindungen, man konnte sie nicht erklären. Sie waren da, und Kav Wergen war stark genug, es dabei zu belassen.
    »Ich vertraue ihm«, sagte Wergen einfach. »Und wir Buhrlos weisen niemanden ab, der uns die offene Hand entgegenstreckt.«
    »Danke!«, gab Jon Tengor zurück.
     
    Damit war der Anfang gemacht. Jon Tengor blieb einige Tage bei den Buhrlos, und mit jedem Tag, der verstrich, wuchs das Vertrauen, das die Weltraumgeborenen in den seltsamen Pyrriden setzten. Sie wunderten sich zwar ab und zu über den auffällig geringen Kenntnisstand des Mannes, stellten aber keine Fragen. Besonders einer der Buhrlos suchte die Nähe des Pyrriden, wann immer es sich einrichten ließ: Kav Wergen. Er war es auch, der Tengor mit zwei sensationellen Neuigkeiten überraschte.
    »Zweierlei«, sagte der Buhrlo und lächelte dabei. »Etwas Gutes und etwas, von dem ich noch nicht weiß, ob es gut oder schlecht ist.« Jon Tengor lächelte zurück. Tordya neben ihm lächelte ebenfalls. Auch das Ferratenmädchen leistete dem Besucher auffallend häufig Gesellschaft.
    »Wenn du willst«, sagte der alte Buhrlo langsam und bedeutungsvoll, »dann gehe ich hinaus ins All für dich.«
    »Hinaus ins All? Wozu?«, zeigte sich Tengor verwundert. Tordya streichelte Kav Wergen die Wange.
    »Das ist zauberhaft«, sagte sie. Zu Jon Tengor gewandt, fuhr sie fort: »Begreifst du nicht? Er will die SOL verlassen, um für dich E-kick zu besorgen.«
    Tengor zeigte sich sichtlich gerührt von dieser Geste. Er wusste inzwischen, wie riskant es für einen alternden Buhrlo war, sich mit einer möglicherweise nicht mehr voll funktionierenden Glashaut ins All hinauszuwagen.
    »Das ist wirklich sehr freundlich von dir, aber ich brauche dergleichen nicht«, sagte er. »Was ist die andere Neuigkeit, von der du gesprochen hast?«
    »Irgendjemand schleicht um unser Quartier herum«, sagte der Buhrlo. Er hatte einen Augenblick gezögert, und wer ihn genau kannte, hätte ein wenig Unwillen aus seiner Stimme heraushören können. Ein größeres Opfer als dieses Geschenk hätte Kav Wergen nicht bringen können, und nun wurde diese Gabe – wenn auch freundlich – zurückgewiesen.
    »Wer?«
    »Das konnten wir nicht feststellen«, sagte Kav Wergen. Tordya drückte Tengors Arm.
    »Die Pyrriden«, stieß sie ängstlich hervor. »Sie suchen nach uns.«
    »Oder diese mysteriösen Troiliten«, warf Tengor ein. Der Buhrlo schüttelte den Kopf.
    »Dann hätten wir nichts bemerkt«, sagte er entschieden. »Die Troiliten sieht man erst, wenn es bereits zu spät ist.«
    »Wer dann? Und woher wisst ihr überhaupt ...«
    »Wir haben Spuren gefunden«, unterbrach ihn Kav Wergen. »Eindeutige Spuren. Jemand sucht nach uns. Er hat uns bislang noch nicht gefunden, aber er ist uns auf der Spur.« Tengor zog die Brauen in die Höhe.
    »Dann sollten wir uns diesen Jemand einmal aus der Nähe ansehen«, sagte er.
    »Bring dich nicht in Gefahr«, warf Tordya ein. »Wenn sie dich fangen, werden sie dich töten.«
    »Das ist eine Möglichkeit von vielen«, sagte Jon Tengor. »Aber ich habe gelernt, mit solchen und anderen Risiken zu leben, und ich bin dabei ziemlich alt geworden.« Kav Wergen sah Tengor verwundert an, denn alt wirkte

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