Atlan TH 0005 - Welt der Roboter
können jedoch nicht weit von der Schleuse entfernt sein. Wenn die Ferraten sie tiefer in den Quader gebracht hätten, dann hätte die Hauptpositronik sie unweigerlich angegriffen, ebenso wie sie es bei uns getan hat. Das scheint jedoch nicht der Fall gewesen zu sein.«
»Du hast recht. Die Bomben müssen in der Nähe der Schleuse sein. Aber selbst wenn sie da sind, ist die Bedrohung noch nicht beseitigt. Wir müssen die Bomben entschärfen, und wir müssen vor allem alle finden. Und das dürfte schwierig sein, da wir nicht wissen, wie viele die Ferraten versteckt haben.«
Auch Bjo Breiskoll wusste nicht, wie viele Bomben die Ferraten an Bord gebracht hatten. Seine Versuche, dies nachträglich auf telepathischem Wege zu klären, scheiterten.
»Also bleibt uns keine andere Wahl, als das Schiff so weit wie eben möglich abzusuchen und dann abzuwarten«, sagte Atlan, während Joscan Hellmut, Gavro Yaal und die sieben Buhrlos bereits damit begannen, nach den Sprengsätzen zu fahnden.
Der Kybernetiker kam schon bald darauf wieder zurück.
»Ich habe eine gefunden«, berichtete er. Atlan fiel auf, dass er ungewöhnlich bleich war. Die schwarzen Locken hingen ihm in die Stirn. »Hoffentlich können wir sie entschärfen.«
Er führte Atlan und den Katzer in einen Geräteraum, der etwa fünfzig Meter von der Schleuse entfernt war. Hier stand ein quadratischer Metallkasten, der eine Seitenlänge von etwa anderthalb Metern hatte. Er wies keinerlei Beschriftungen auf. Dennoch war für alle sofort klar, dass er von der SOL stammte, da die Art der Metallbearbeitung sich deutlich von der unterschied, die innerhalb des Quaders zu beobachten war. An einer Seite befand sich eine Scheibe, die lediglich an einer kreisförmigen Nut zu erkennen war.
»Eine SOL-Bombe«, erklärte Bjo Breiskoll. »Sie hat einen Magnetzünder.«
»Ich habe eine solche Bombe noch nie gesehen«, entgegnete der Arkonide.
»Das kannst du auch nicht«, erwiderte Joscan Hellmut. »Sie ist erst in den letzten Jahren an Bord der SOL entwickelt und gebaut worden. Bjo und ich wissen auch nur ungefähr, wie sie funktioniert.«
»Wie wird sie entschärft?«
»Chart Deccon will ganz sichergehen. Diese Bomben haben Zünder, die sowohl auf Impulse ansprechen, wie sie etwa von dem Planeten Mausefalle VII kommen, aber auch auf starke Erschütterungen. Sollten sie also nicht explodieren, wenn wir in die Atmosphäre des Planeten eindringen, so gehen sie hoch, wenn wir auf dem Planeten aufprallen – oder wenn wir versuchen, sie zu entschärfen und dabei nicht vorsichtig genug sind.«
»Wir müssen es versuchen«, sagte Atlan. »Traust du es dir zu?«
»Ich habe so etwas noch nie gemacht«, antwortete der Kybernetiker. »Ich weiß nicht, ob ich es schaffe. Aber ich muss es zumindest versuchen, nicht wahr?«
Zwei Buhrlos kamen, um ihnen mitzuteilen, dass sie drei weitere Bomben gefunden hatten.
»Fang an«, bat der Arkonide. »Wer weiß, wie viel Zeit wir noch haben.«
Joscan Hellmut fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn, um den Schweiß abzuwischen. Dann sank er auf die Knie, zögerte lange Sekunden und drückte endlich beide Hände gegen die runde Scheibe an der Bombe.
»Man muss die Scheibe herausdrehen«, erläuterte er. »Dahinter liegt das Impulswerk, das die Bombe zündet, wenn wir in die Atmosphäre von Mausefalle VII eindringen.«
Er legte die Scheibe zur Seite, nachdem er sie herausgelöst hatte, und zeigte Atlan und dem Katzer das Impulswerk, das mit vier Stiften gesichert war.
»Dieser Teil lässt sich relativ leicht entschärfen«, fuhr er fort. Seiner Stimme war anzuhören, dass er von Minute zu Minute ruhiger wurde und sich mehr und mehr in der Gewalt hatte. »Wir müssen nur den vorgegebenen Kode in den Computer geben. Das ist nicht weiter schwierig, weil die Positronik selbst helfende Hinweise gibt.«
Er drückte einige Tasten an dem Teilzünder, und eine Leuchtschrift erlosch. Danach seufzte er erleichtert.
»Damit haben wir schon mal erreicht, dass die Bombe nicht explodiert, wenn wir in den Empfangsbereich der Impulse von Mausefalle VII kommen.«
Er blickte Atlan und den Katzer kurz an.
»Jetzt könnte einer von euch weitermachen. Das Impulswerk muss herausgenommen werden. Wir müssen es mit einem Desintegratorstrahler herausschneiden.«
»Den habe ich dabei«, erwiderte Breiskoll.
Joscan Hellmut nahm ihm die Waffe ab und justierte sie neu, sodass nur ein nadelfeiner Desintegratorstrahl aus dem Projektor kam. Dann zeigte er
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