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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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müssen sie uns jetzt helfen«, erklärte Bjo Breiskoll.
    Atlan wandte sich um und blickte Kuno an. »Du bist ein Roboter, wenn auch ein Missgebauter«, sagte er. »Also hilf uns. Auch wenn du nicht weißt, wo wir diesen Y'Man finden können ...«
    »Folgt mir«, unterbrach der kleine Roboter pfeifend und watschelte auf einen Torweg zu.
    »Was soll das heißen?«, rief der Arkonide verblüfft. »Weißt du etwa doch etwas? Hast du uns angelogen?«
    »Folgt mir«, wiederholte Kuno und watschelte in den Torweg hinein.
    »Wir haben wohl keine andere Wahl«, sagte Atlan nach kurzem Überlegen.
    »Wir nehmen Gersing zwischen uns«, verkündete Bjo Breiskoll und nickte Gavro Yaal zu. Die beiden Männer hoben den Buhrlo behutsam auf, legten seine Arme auf ihre Schultern und schleppten ihn mit sich.
    Atlan ging mit besorgter Miene voraus. Er überlegte, was sie tun sollten, wenn noch mehr Buhrlos zusammenbrachen.

15.
    Kuno führte sie durch den Torweg und durch den Korridor eines halb verfallenen Hauses. Dahinter lag eine weite Fläche, die früher einmal bebaut gewesen war. Von den Bauten waren jedoch nur noch die Fundamente und die Kellerdecken übrig. Zwischen ihnen führte ein Schachbrettmuster aus gut erhaltenen Gassen hindurch.
    Im Mittelpunkt dieses öden Geländes stand ein einsames zweistöckiges Haus mit flachem Dach und leeren Fensterhöhlen. Der kleine Roboter watschelte zielstrebig auf das würfelförmige Gebäude zu.
    »Dort soll sich dieser Y'Man verstecken?«, rief Gavro Yaal. »Ein ziemlich offensichtlicher Schlupfwinkel, findet ihr nicht?«
    Atlan zuckte nur die Schultern. Auch er vermochte sich nicht vorzustellen, dass sich Y'Man ausgerechnet in diesem Haus aufhalten sollte, aber da Kuno unbeirrt darauf zuging, blieb ihnen vorerst nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    Als der Roboter sich dicht vor der geschlossenen Tür des Hauses befand, öffnete sie sich, und er watschelte hinein.
    Atlan beeilte sich, ihm zu folgen. Er hatte plötzlich das Gefühl, als dürfe er Kuno nicht allzu lange aus den Augen verlieren.
    Auch für ihn öffnete sich die Tür anstandslos. Er drang in einen beleuchteten Korridor vor und bemerkte mit einiger Verwunderung den Staub, der den Boden bedeckte. Das war insofern ungewöhnlich, als dass die Robothäuser der Stadt sich selbst normalerweise in tadellosem Zustand hielten. Noch befremdlicher aber war es, dass außer den Spuren Kunos noch zahlreiche andere Abdrücke im Staub zu sehen waren.
    Nach wenigen Schritten blieb der Arkonide stehen und ging in die Hocke. Aufmerksam musterte er die Spuren.
    »Kannst du etwas herauslesen?«, erkundigte sich Joscan Hellmut, der das Haus unmittelbar nach Atlan betreten hatte.
    Der Arkonide nickte. »Die Abdrücke sind alle von vierfüßigen Robotern hinterlassen worden – bis auf einen. Dieser wurde von einem zweibeinigen Roboter erzeugt.«
    »Vielleicht war es kein Roboter, sondern ein Lebewesen«, meinte der Kybernetiker.
    »Vielleicht«, erwiderte Atlan. »Auszuschließen ist es nicht.«
    Er richtete sich wieder auf. »Kuno?«
    Als keine Antwort erfolgte, wurde Atlan abermals unruhig. Er folgte der frischen Spur, die der kleine Roboter hinterlassen hatte. Sie führte ihn durch eine offene Tür zu einer Kellertreppe und in einen großen Kellerraum hinein.
    Ratlos ließ Atlan den Blick schweifen, denn im Keller lag kein Staub auf dem Boden.
    »Kuno?«, rief der Arkonide abermals und diesmal ernsthaft besorgt, denn der Roboter hätte zu sehen sein müssen, wenn er sich im Keller befand.
    Joscan Hellmut kam ebenfalls die Treppe herunter und sah sich um. »Hier ist er nicht, Atlan«, sagte er.
    »Aber seine Spuren führen die Treppe hinab und nicht wieder hinauf«, erwiderte der Arkonide. Er ging zu einer der vier glatten Wände aus grauem Metallplastik, fuhr mit den Fingern darüber und schlug mit der Faust dagegen.
    »Keine Fugen, kein Hohlraum«, murmelte er, während er die ganze Fläche absuchte und abklopfte. Die gleiche Prozedur wiederholte er an den anderen Kellerwänden. Sein Gesicht wurde dabei immer besorgter.
    »Nichts, Jos«, erklärte er schließlich. »Ich fürchte, Kuno hat uns an der Nase herumgeführt.«
    »Warum sollte er das tun?«, entgegnete der Kybernetiker. »Er hat uns aus freien Stücken begleitet, weil er versessen darauf ist, alles Grüne zu pflegen. Außerdem habe ich ihn ausreichend lange beobachtet, um mir ein Bild über die Muster machen zu können, die sein Verhalten bestimmen. Darin ist kein Platz für

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