Atlan TH 0008 Die Basiskaempfer
besser verwischen.«
Poll reckte unruhig den Kopf und sah sich um, als erwarte er, die Jäger jeden Augenblick auftauchen zu sehen.
»So nahe sind sie uns noch nicht«, versuchte Sternfeuer ihn zu beruhigen. »Führe uns zu den Solanern, Poll.«
»Schlecht«, sagte Poll bekümmert. »Solaner jagen.«
»Nein, sie werden dich in Ruhe lassen. Wir sind doch bei dir, und wir werden dich beschützen.«
Werden wir das können?, dachte Federspiel.
Wir müssen es schaffen. Wir haben gar keine andere Wahl.
Poll stand schwerfällig auf. »Solaner jagen«, wiederholte er. Er trottete zu einem Schott und öffnete es. »Dort.«
»Mach dir keine Sorgen, Poll«, sagte Federspiel leise. »Wir werden gut auf dich aufpassen.«
4.
Sie hatten Glück im Unglück und gerieten in einen eher sauberen, ruhigen Sektor, in dem offensichtlich nur eine relativ kleine Gruppe von Solanern hauste. Einem dieser Solaner begegneten sie kurz hinter der Grenze.
Es war ein Mann mittleren Alters. Seine Kleidung war alt und abgetragen, aber dennoch sauber und ordentlich. Er blieb stehen und blickte den Ankömmlingen selbstsicher entgegen.
Poll versuchte, sich eiligst hinter den Zwillingen zu verstecken. Der Fremde bemerkte es und lächelte traurig. »Du brauchst vor mir keine Angst zu haben«, sagte er ruhig. »Hier bei uns leben keine Jäger. Wer seid ihr, und woher kommt ihr?«
»Wir sind nur auf der Durchreise«, erklärte Sternfeuer.
Der Fremde nickte. »Die Jäger sind hinter eurem Freund her, nicht wahr? Das ist dumm. Seid ihr mit ihm verwandt?«
»Nein.«
»Dann ist es umso erstaunlicher, dass ihr ihm helft.«
»Er ist ein Mensch«, erklärte Sternfeuer steif. »Sollen wir zusehen, wie man ihn hetzt, als wäre er ein Tier?«
Der Solaner lachte. »Mir musst du das nicht sagen«, meinte er gutmütig. »Ich teile deine Meinung. Aber ich hätte nicht geglaubt, dass es auch woanders Leute wie euch gibt.«
»Wir haben nicht viel Zeit«, bemerkte Federspiel unruhig. »Vielleicht kannst du uns sagen, wo wir ein sicheres Versteck finden.«
»Wir werden sehen«, murmelte der Fremde. Er betrachtete die Gruppe nachdenklich. Es lag etwas Abschätzendes in seinem Blick, aber die Zwillinge spürten deutlich, dass er es gut mit ihnen meinte.
»Kommt«, sagte der Solaner schließlich. »Ich werde euch führen.«
Sie folgten ihm, und selbst Poll schien sich allmählich zu beruhigen.
»Hier hinein«, rief der Solaner nach einiger Zeit und öffnete einladend eine Tür.
Für einen Augenblick flammte wieder das Misstrauen in den Zwillingen auf, aber gleich darauf schämten sie sich dieses Gefühls. Der Fremde war so offenkundig vertrauenswürdig, dass es fast wie eine Beleidigung schien, ihm misstrauische Fragen zu stellen.
»Was ist das für ein Raum?«, fragte Federspiel trotzdem.
»Meine Kabine.«
»Und wie heißt du?«
»Ich bin Doc Fahrendei.«
»Ein Arzt?«, fragte Sternfeuer überrascht.
Doc Fahrendei verzog beinahe schmerzlich das Gesicht. »Es gibt fast keine richtigen Ärzte mehr an Bord«, erklärte er schroff. »Von dem alten Wissen ist zu viel verloren gegangen, und das, was noch in den Maschinen steckt, steht fast ausschließlich den Ahlnaten und ihren Günstlingen zur Verfügung. Aber selbst wenn wir genug lernen könnten, hätten wir zu wenig Medikamente und Geräte zur Verfügung, um unser Wissen anwenden zu können. Ich bin nur ein Heiler.«
»Warum hilfst du uns?«, wollte Federspiel wissen. »Du bringst dich damit selbst in Gefahr.«
Doc Fahrendei lächelte schwach. »Ich habe nicht die Absicht, euch in meiner Kabine versteckt zu halten, bis die Jäger kommen«, bekannte er freimütig. »Ich möchte euch nur fürs Erste vom Gang wegschaffen. Bis die Jäger vor meiner Tür stehen, werdet ihr euch längst an einem anderen Ort befinden.«
»Und an was für eine Art von Ort denkst du dabei?«, fragte Federspiel nüchtern.
»An eine Farm. Sie liegt nicht weit von hier, und ich kenne dort ein paar Leute, die mir verpflichtet sind. Dort werdet ihr euch einige Tage verbergen können.«
Federspiel sah zu Sternfeuer hinüber, und sie nickte kaum merklich. Auch wenn sie kaum noch etwas mit ihren Fähigkeiten anfangen konnte, war sie doch sicher, dass Fahrendei die Wahrheit sagte. Dennoch ging Federspiel zunächst allein in die Kabine und sah sich darin um. Fahrendei nickte ihm anerkennend zu.
»Ich hoffe, dass die Spürhunde von der SOLAG sich an euch noch lange die Zähne ausbeißen werden«, erklärte er. »Macht es euch
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