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Atlan TH 0008 Die Basiskaempfer

Atlan TH 0008 Die Basiskaempfer

Titel: Atlan TH 0008 Die Basiskaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Autorenteam
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Männer, Frauen und Kinder.«
    »Und ihr folgt ... einer Art Kodex?«
    Doc Fahrendei lächelte schwach. »Wir folgen den Regeln der Menschlichkeit«, erklärte er. »Und das kann die SOLAG offenbar nicht verstehen. Sie lässt uns weitgehend in Ruhe. Wir sind friedliche Leute. Wir haben nie um die Erweiterung unseres Reviers gekämpft, aber wenn man uns angreift, schlagen wir unsere Feinde zurück. Wir sind auch dabei vorsichtig. Wir wollen nicht verletzen oder gar töten, sondern nur unser Gebiet verteidigen. Der SOLAG muss längst klar sein, dass wir, wenn wir es darauf anlegten, mühelos einige der Nachbarsektoren unter unsere Kontrolle bringen könnten, und der High Sideryt und seine Schergen begreifen nicht, warum wir das nicht tun.«
    »Sie würden beim ersten Versuch über euch herfallen«, stellte Federspiel fest.
    »Ja. Deshalb riskieren wir nichts.«
    »Und wer hat euch beigebracht, so zurückhaltend zu sein?«
    Fahrendei wurde rot. Er strich sich das graue Haar aus der Stirn und lächelte verlegen. »Das war wohl ich ... Zuerst einige, dann wurden es immer mehr. Nun sind ein paar von uns schon gezwungen, diesen Sektor zu verlassen. Wenn wir zu viele werden, wird man uns angreifen und auslöschen. Bis jetzt hat es funktioniert. Aber diese Kenntnisse stammen nicht von mir. Ich verdanke sie meinem Lehrer. Er erzählte mir auch von den Schläfern. Ist es wirklich wahr? Gehört ihr dazu?«
    »Wir sind zwei von ihnen. Es gibt noch drei andere. Sie haben sich Atlan angeschlossen.«
    »Atlan?«, rief Doc Fahrendei überrascht.
    »Ja. Er befindet – oder befand – sich an Bord. Wir haben ihn vor wenigen Tagen gesehen. Er war dabei, als man uns weckte.«
    »Ihr sagt, ihr habt Atlan gesehen? Kennt ihr ihn gut genug, um ihn zu identifizieren? Wie sieht er aus?«
    »Er wird vermutlich gesucht«, sagte Federspiel nüchtern.
    Sternfeuer schüttelte verweisend den Kopf. »Der Doc will nur eine Bestätigung haben«, erklärte sie, und sie beschrieb Atlan so, wie sie ihn in Erinnerung hatte.
    Fahrendei nickte und lachte plötzlich laut auf. »Das ist er«, rief er. »So hat mein Lehrer ihn beschrieben, und er hat ihn als Kind noch selbst gesehen. Jetzt weiß ich, dass ihr die Wahrheit sagt.« Er wandte sich strahlend zur Seite. Im gleichen Augenblick blieb Poll stehen und brummte unwillig.
    »Verzeih«, sagte Fahrendei. »Dieses Schott führt zur Farm. Ich helfe dir.« Er trat zu Poll heran und ließ die Schotthälften aufgleiten.
    Poll ging an ihm vorbei, sichernd und misstrauisch. Die Zwillinge lächelten, als sie den Luftstrom spürten. Eine hydroponische Farm – und sie schien nicht mit allen nur denkbaren Katastrophen zu kämpfen. Die Luft war erfüllt vom Duft der Blüten, Blätter und Früchte und vom Geruch nach Feuchtigkeit und frischer Erde.
    Doc Fahrendei stand am Schott und winkte sie lächelnd an sich vorbei. Sie sahen ein Meer von Pflanzen vor sich, grün und fruchtbar. Und dann hörten sie ein hässliches Fauchen, und ein Blitz erhellte die Landschaft. Rechts von ihnen fielen einige Pflanzen in sich zusammen und wurden zu grauer Asche.
    Sie wirbelten herum. Das Schott schloss sich. Davor lag ein wimmerndes Bündel Mensch. Sie rannten hin und halfen Doc Fahrendei auf. Dann folgten sie Poll, der bereits auf den schmalen Wegen zwischen den Feldern weiterhastete.
    Über ihnen brannten Sonnenlampen. Die Luft war warm und feucht, und die Zwillinge waren umgeben von Pflanzen, die sich sanft in einem kaum spürbaren Luftzug wiegten. Es waren Gewächse, die den Mutanten bekannt waren. Jahr für Jahr trieben sie Blätter, Blüten und Früchte, ihre Wurzelstöcke blieben von der Ernte unberührt – sie waren, indem sie sich teilten und dadurch immer wieder verjüngten, fast unsterblich.
    Erst als sie die Wege verlassen hatten und tief zwischen den Pflanzen steckten, kam ihnen zum Bewusstsein, dass sie sich von der versprochenen Sicherheit hatten einlullen lassen. Doc Fahrendei hatte das Bewusstsein verloren. Sternfeuer spürte über ihm Schatten, die sich bestenfalls noch mit modernen medizinischen Mitteln hätten vertreiben lassen, wie man sie früher einmal in der SOL besessen hatte. Sie standen nicht mehr zur Verfügung.
    Doc Fahrendei starb inmitten eines hydroponischen Feldes. Die Zwillinge saßen bei ihm, bis es vorüber war. Dann erhoben sie sich. Mit ihnen richtete sich auch Poll auf. Er war größer als Sternfeuer und Federspiel. Sein Kopf ragte über die Blätter hinaus – und sofort fauchte ein Schuss

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