Atlan TH 0008 Die Basiskaempfer

weißt nicht zufällig, wie diese Bestimmung aussieht?«
    »Tut mir leid, aber so lange dauerte der Kontakt zu Atlan nicht. Außerdem ist er mentalstabilisiert.«
    »Und trotzdem sollen wir für ihn kämpfen?«, fragte Federspiel.
    »Ja.«
    »Und womit?«
    Sternfeuer lachte leise auf. »Du meinst, mit wem! Mit der einzigen Waffe, die es gegen das starre System der SOLAG gibt: mit denen, die unzufrieden und aktiv sind. Ich spüre, dass es ganz in der Nähe Wesen gibt, die ihre eigenen Wege zu gehen versuchen. Mit ihnen sollten wir uns beschäftigen.«

    Sie verließen das Gewirr der Schächte. Von ihren Jägern sahen und hörten sie nichts mehr. Vielleicht hatten sie die Jagd tatsächlich aufgegeben – oder sie waren zurückgerufen worden. Angesichts der Erschütterungen, die die SOL nun immer häufiger durchliefen, war es auch sicher angebracht, wenn sich die Mitglieder der SOLAG ihren eigentlichen Aufgaben widmeten.
    Wenn ihr Orientierungssinn ihnen keinen Streich spielte, dann befanden sie sich inzwischen in einem Sektor, der nicht weit von der SZ-2 und etwa auf halbem Weg zwischen der Mittelachse und der Außenhülle lag. Früher hatte es hier zahlreiche Laboratorien gegeben, außerdem eine Reihe von mittelgroßen Lagerräumen, Werkstätten und eine gut ausgestattete Medostation. Breite Gänge hatten zu einigen großen Schleusen geführt. Bandstraßen hatten Hunderte von Solanern zu ihren Arbeitsplätzen getragen, und zu jeder Tages-und Nachtzeit waren unzählige Roboter unterwegs gewesen, um ihre vielfältigen Arbeiten zu erledigen. Sobald die SOL in die Nähe eines Planeten gelangt war, hatte es hier unendlich viel zu tun und zu sehen gegeben – Proben aller Art, die in die Labors gebracht wurden, oft auch fremdartige Wesen, die sich häufig nur mithilfe der Translatoren verständlich machen konnten und – je nachdem – mit Misstrauen oder mit freudiger Erwartung ihre Umgebung musterten.
    Nun waren die breiten Gänge verwahrlost, häufig sogar versperrt. Die Bandstraßen standen still, und die wenigen Roboter, die sich in offenen Nischen aufhielten, hatten nicht mehr genug Energie, um sich zu bewegen. Auf dem Boden lagen hier und da Haufen von schillerndem Staub, und krustige Ablagerungen bildeten wahre Wälle, zwischen denen schmale, verschlungene Pfade hindurchführten.
    »Schon wieder so ein verbotenes Gebiet, wie mir scheint«, murmelte Federspiel misstrauisch.
    Sternfeuer schwieg und wandte sich nach links. Zwischen den Ablagerungen hindurch tasteten sie sich in ein wenig vertrauenerweckendes Labyrinth hinein.
    Deutlich sahen sie die Spuren auf dem staubigen Boden. Da waren Fußabdrücke, solche von Solanern, aber auch etliche, die von fremdartig aussehenden Wesen stammen mussten.
    »Wir brauchen zuerst ein sicheres Versteck«, stellte Sternfeuer fest.
    Federspiel blieb plötzlich stehen und deutete überrascht auf einen sehr langen, schnurförmigen Abdruck. »Was soll das sein?«, wunderte er sich. »Ist hier ein Wurm herumgekrochen?«
    Sie folgten der seltsamen Spur bis zu einem Staubhaufen, auf dem einige weißliche, kristalline Brocken lagen. Allmählich ging ihnen auf, dass die Fußabdrücke eines Solaners nicht ganz zufällig auf und neben der bandförmigen Fährte zu finden waren.
    »Jemand hat hier einen Karren geschoben«, murmelte Federspiel. »Es muss ein reichlich primitives Gefährt gewesen sein. Er ist hierhergekommen, hat die Brocken abgeladen und ist dann wieder umgekehrt. Weißt du, was ich glaube? Dieser Jemand war hier, um den Giftberg zu vergrößern.«
    »Das würde bedeuten, dass man sich in den angrenzenden Gebieten immer noch vor dem fürchtet, was damals passiert ist«, sagte Sternfeuer nachdenklich.
    »Wir sollten umkehren!«
    »Sei nicht albern. Da drin wohnen Menschen. Es kann also nicht so gefährlich sein.«
    Vorsichtig gingen sie weiter, zwischen den Gifthalden hindurch. Die Luft roch unangenehm, bald stechend, bald süßlich. Die Ventilationssysteme waren lahmgelegt. Einige der Schächte waren mit aufgeschweißten Platten verschlossen worden, andere hatte man provisorisch mit irgendeiner grauen Masse verstopft. Zum Glück arbeitete wenigstens die Notbeleuchtung.
    Der schmale Pfad, dem sie bisher gefolgt waren, verlor sich in einem Gewirr von kristallinen Brocken, die den Boden bedeckten.
    »Wenn das alles Gift ist, haben wir keine Chance«, stellte Federspiel fest. »Lass es uns an einer anderen Stelle versuchen.«
    Aber Sternfeuer schüttelte energisch den Kopf.
    »An