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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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tiefer in die SZ-1 vordrangen. Mehrere Vystiden stellten sich den Maschinen entgegen. Es kam zu einem kurzen Feuergefecht, bei dem jedoch lediglich die Männer der SOLAG schossen. Vorübergehend flackerte die Übertragung.
    Chart Deccon hielt den Atem an. Obwohl er genau wusste, was kommen würde, gab er sich der Hoffnung hin, die Brüder der zweiten Wertigkeit mochten diesmal die Oberhand behalten. Er wurde enttäuscht.
    Als das Bild sich nach wenigen Sekunden wieder stabilisierte, waren die Roboter unbeschädigt. Die Waffen der Solaner hatten ihnen nichts anhaben können.
    »Ich will es nicht mehr sehen«, stieß Deccon hervor. Dann drehte er sich wütend zu Gallatan Herts um. »Schick ein paar Ferraten hin, die diese Schwachköpfe da wegholen!«, befahl er. »Ich hatte strikte Order gegeben, dass nicht mehr gekämpft wird.«
    Herts nickte nur müde.
    »Da«, rief Lyta Kunduran erschrocken aus.
    Zwei der Roboter schienen die Kameras entdeckt zu haben, denn sie setzten sich in Bewegung und wurden auf dem Bildschirm schnell größer. Gleich darauf erlosch die Wiedergabe.
    Cunzo 1936 trat an Deccon heran. »Jede der drei Einheiten deines Schiffs ist selbstständig fernflugfähig, richtig?«, wollte er wissen. »Bedeutet das, dass sowohl die Kugelzellen, als auch das Mutterschiff über einen beschränkten Aktionsradius verfügen?«
    »Ich habe dir bis jetzt keine einzige deiner Fragen beantwortet«, sagte der High Sideryt. »Was bringt dich zu der Annahme, dass sich daran etwas geändert hat?«
    »Wenn du mir die Antwort verweigerst«, beharrte der Roboter, »werde ich sie mir von SENECA holen.«
    »Scher dich zum Teufel«, brummte Deccon.
    »Wer ist dieser Teufel?«, fragte Cunzo 1936 interessiert. »Wo kann ich ihn finden?«
    Offenbar übersetzte der Translator nicht richtig oder zumindest nicht sinngemäß. Erschöpft fuhr sich Deccon mit beiden Händen übers Gesicht und ließ sich auf die nächstbeste Sitzgelegenheit fallen.
    Cunzo 1936 wiederholte seine Frage. Es hatte sich schon herausgestellt, dass er äußerst hartnäckig sein konnte. »Du selbst hast mich dazu aufgefordert, mich an den Teufel zu wenden«, sagte er. »Es ist unlogisch, mir nun seinen Aufenthaltsort vorzuenthalten.«
    Dem High Sideryt blieb der Mund offen stehen. Er kam nicht mehr dazu zu antworten, denn unvermittelt wandte Cunzo 1936 sich ab. Die anderen Roboter hielten ebenfalls in ihren Tätigkeiten inne. Von einer Sekunde zur anderen erstarrten sie. Einige hüllten sich zuvor noch in ihre typischen kugelförmigen Schutzschirme.
    »Was hat das jetzt wieder zu bedeuten?«, platzte Arjana Joester heraus. Niemand antwortete ihr.
    Chart Deccon bemühte sich, die Hoffnung, die sich in seine Gedanken stahl, zu ignorieren. Er war in den letzten Tagen zu oft enttäuscht worden. Dennoch hatte er das Gefühl, dass sich soeben etwas Entscheidendes ereignet hatte.
    »Na gut«, sagte er deshalb zu Cunzo 1936. »Ich sage dir, wo der Teufel ist.«
    Nichts. Keine Reaktion. Für den Roboter schien der High Sideryt nicht mehr zu existieren.
    »Das ist irgendwie unheimlich«, murmelte Brooklyn verhalten. »Ob die Blecheimer von ihrem Herrn, von dem sie sprachen, neue Befehle erhalten haben?«
    »Mag sein.« Der zur Fettleibigkeit neigende Palo Bow zuckte die Achseln. Einige schnelle Schritte brachten ihn zu den Kontrollen. Er erkannte sofort, dass der Vorgang der Abkoppelung bereits weit fortgeschritten war. Soeben wurden sämtliche Schotten hermetisch verriegelt und die energetischen Sperren zwischen den einzelnen Schiffsrümpfen gelöst.
    Palo Bow schaltete mit fliegenden Fingern. Es dauerte kaum mehr als zwanzig Sekunden, dann hatte er das rückgängig gemacht, was die Roboter in tagelangen Bemühungen eingeleitet hatten.
    Niemand hinderte ihn daran.
    Cunzo 1936 sah nur kurz in seine Richtung, dann schickte er sich an, die Zentrale zu verlassen.
    »Wohin wollt ihr?«, platzte Curie van Herling heraus.
    Chart Deccon hob beschwichtigend beide Arme. »Bei allen Raumgeistern«, rief er, »halt deine große Klappe und lass sie gehen!«
    Der Abzug der Demonteure wirkte beinahe wie eine Flucht.
    »Die wären wir los«, sagte Nurmer, kaum dass sich das Schott hinter den Maschinen geschlossen hatte. »Ihr wisst gar nicht, wie sehr ich mich nach einer Zusatzration E-kick und einigen Stunden Schlaf sehne. Wehe dem, der mich dabei stört.«
    »Glaubst du etwa, dass schon alles vorbei ist?«, riet Ursula Grown. »Noch haben die Roboter die SOL nicht verlassen. Sie

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