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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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gaben. Selbst ihnen konnte es nicht um die Zerstörung des Hantelraumers gehen.
    Urplötzlich wirbelte Wajsto Kolsch herum, schlug seinen Thermostrahler gegen den Rumpf eines Roboters, entging einem zupackenden Greifarm durch eine blitzschnelle Drehung und stand vor dem Schaltpult. Aber bevor er für eine Korrektur sorgen konnte, wurde er zurückgezerrt.
    Cunzo 1936 drückte an seiner Stelle die betreffenden Sensortasten. Das nervtötende Heulen verstummte.
    Chart Deccon stand nur da und holte tief Luft. Die Erleichterung dauerte nur wenige Atemzüge an, dann spürte er wieder die Last der Verantwortung, die wie ein Mühlstein auf seinen Schultern lastete. Er hatte sich nie vor ihr gescheut; nur manchmal gab es Augenblicke, in denen er lieber ein normaler Solaner gewesen wäre, denn seine Vorgänger hatten ihm ungezählte Probleme hinterlassen.
    »Ihr müsst verstehen, dass wir herauszufinden versuchen, bis zu welcher Grenze dieses Schiff belastbar ist«, sagte Cunzo 1936. Es klang beinahe wie eine Entschuldigung.
    »Nein!«, rief Deccon wütend. »Wir verstehen gar nichts. Lasst uns endlich in Ruhe und verschwindet!«
    Die Linsen zur optischen Wahrnehmung, die oberhalb der Armansätze über den Robotkörper von Cunzo 1936 verteilt waren, leuchteten auf. Die Maschine hielt eine Antwort offenbar nicht für erforderlich, denn sie wandte sich wieder der Konsole zu.
    »Wir haben endgültig genug von euch«, brauste nun auch Curie van Herling auf. Ihr rundes Gesicht war seltsam blass und stand in starkem Kontrast zu den schwarzen Haaren. In ihren Augen lag ein fiebriger Glanz. Tiefe Falten hatten sich unter ihnen eingegraben. Die Sechsundfünfzigjährige hatte schon länger keine Zeit mehr gefunden, ihr gewohntes Make-up aufzutragen.
    »Keine Sorge«, beruhigte Cunzo 1936. »Sobald die Separierung der beiden SOL-Zellen abgeschlossen ist, werdet ihr nach Osath gebracht. Dann habt ihr nichts mehr mit uns zu tun.«
    Dieser Zeitpunkt lag bereits in bedrohlicher Nähe. Wenn nicht ein Wunder geschah, würde nichts mehr verhindern können, dass sich die SOL in Kürze entkoppelte. Den Robotern bot sich damit eine wesentlich größere Angriffsfläche; die Demontagearbeiten würden an Tempo zulegen.
    Selbst SENECA zeigte sich zu Chart Deccons Verbitterung weit weniger stur, als er es für gewöhnlich tat. Er unternahm nichts, um das drohende Unheil zu verhindern, das er trotz seines Zustands erkennen musste. Im Gegenteil. Cunzo 1936 hatte vom Bordrechner der SOL wiederholt Hinweise erhalten, ohne die sich die Roboter nicht mit solcher Leichtigkeit zurechtgefunden hätten.
    »Etwa hundert Roboter haben begonnen, die SZ-1 unmittelbar unterhalb der Korvettenhangars aufzubrechen«, rief Lyta Kunduran. »Ich bekomme vereinzelte Aufnahmen einiger Kameras herein. Soll ich überspielen?«
    Chart Deccon seufzte. Ohne dass er den Befehl dazu gegeben hätte, flammte plötzlich einer der großen Panoramabildschirme auf. Aus allernächster Nähe zeigte er den Blick auf die untere Hälfte der SZ-1.
    Große Teile der Außenhülle fehlten bereits. An ihrer Stelle spannten sich Energieschirme. Das charakteristische helle Erikarot mit dem zarten, bläulich gläsernen Schimmer des Ynkelonium-Terkonit-Verbundstahls war nur noch in wenigen Sektoren erhalten. Ansonsten zeigte sich das Schiffsinnere mit bloßliegenden Trägern und Verstrebungen, mit ausgefahrenen, aber nutzlosen Waffenkuppeln und frei endenden Decks, deren Fortsetzungen bereits der Demontage zum Opfer gefallen waren.
    Einige Buhrlos wagten sich nahe an die arbeitenden Roboter heran, die von ihnen jedoch keine Notiz nahmen. Es war wie ein gegenseitiges Belauern, bei dem die eine Seite allerdings genau wusste, dass sie praktisch unverwundbar war.
    Auch die Gläsernen bangen um ihre Heimat, schoss es Chart Deccon durch den Kopf.
    Er hatte nie viel von den Buhrlos gehalten, sie insgeheim stets zu den Monstern gezählt und nur deshalb geduldet und vor der Verfolgung durch die SOLAG geschützt, weil sie als Lieferanten von E-kick unentbehrlich waren. Sicher hatte es Bestrebungen gegeben, sie durch Technik und speziell konstruierte Akkumulatoren zu ersetzen, doch alle diesbezüglichen Versuche waren kläglich gescheitert. Allem Anschein nach lag es ausschließlich an der besonderen Biologie der Gläsernen, dass sie imstande waren, E-kick zu speichern und innerhalb einer bestimmten Frist wieder abzugeben.
    Das Bild wechselte, zeigte in Vergrößerung einen Trupp kastenförmiger Roboter, die

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