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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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können jederzeit zurückkehren, und wir haben ihnen absolut nichts entgegenzusetzen.«
    »Wir sollten den Planeten angreifen!«, brauste Arjana Joester auf. »Sofort und mit allem, was wir haben! Wir sollten noch genug intakte Geschütze besitzen. Das ist unsere Chance.«
    »Worauf willst du schießen?«, zischte Brooklyn. »Wir haben keine Ahnung, was sich unter der Wolkendecke von Mausefalle VII verbirgt. Wenn die Roboter die Insassen sämtlicher demontierten Schiffe auf den Planeten bringen, töten wir womöglich Tausende Unschuldige.«
    »Das ist doch nur leeres Gerede. Niemand kann das eine oder andere behaupten, ohne wirklich den Versuch gemacht zu haben.«
    »Wir kommen nicht einmal gegen die Roboter an«, warf Palo Bow ein. »Glaubt ihr wirklich, die Heimatwelt der Maschinen ist schlechter geschützt als diese selbst?«
    »Schluss mit diesem sinnlosen Gewäsch«, warf Chart Deccon ein. »Wir werden auf gar keinen Fall blindwütig um uns schießen.«
    »Was tun wir dann?«, fragte Arjana Joester angriffslustig.
    Für einen Moment kehrte Schweigen in der Zentrale ein. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. In die entstandene Stille hinein klangen Lyta Kundurans aufgeregte Worte doppelt laut.
    »Wir bekommen Besuch«, rief sie.
    Auf einem der Bildschirme erschien ein auffallend kleines Raumschiff, das sich der SOL näherte. Es war ein Typ, wie die Magniden es bislang noch nicht gesehen hatten – ein Mittelding zwischen Diskus und Würfel, kaum mehr als zwölf Meter durchmessend.
    Es verzögerte, schwenkte in eine Kreisbahn längs der SOL ein und durchdrang schließlich einen der Energieschirme.
    »Es befindet sich im toten Winkel der noch aktiven Optiken«, stellte Lyta fest. »Meiner Meinung nach erfolgte die Landung irgendwo im Bereich der Korvettenhangars oder der Paratronschirmprojektoren im Mittelsektor der SOL.«
    »Ich will wissen, wer oder was uns da auf die Pelle rückt!«, rief Chart Deccon. »Macht euch an die Arbeit!«
    Die Anwesenden entwickelten hektische Betriebsamkeit. Vorübergehend schien die Erschöpfung von den Magniden abzufallen. Schließlich erschien das gesuchte Objekt auf einem der Schirme. Im Hintergrund zeichneten sich der planetennahe Raum und ein Ausschnitt des wolkenverhangenen Planeten Mausefalle VII ab.
    Nichts rührte sich.
    »Wer immer mit diesem mickrigen Ding gekommen ist, wird sich hoffentlich bald zeigen«, sagte Wajsto Kolsch mürrisch. Seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt.
    Zunächst trafen aus allen möglichen Bereichen der SOL Interkomanrufe ein, die im Grunde genommen alle dasselbe besagten: Die Demontageroboter hatten sämtliche Arbeiten eingestellt, blieben aber vorerst, wo sie waren, fast so, als warteten sie auf neue Befehle. Sie anzugreifen war trotzdem unmöglich, denn die Maschinen hatten sich ausnahmslos in ihre Schutzschirme gehüllt.
    Die Magniden standen dieser Entwicklung in einer Mischung aus Unglauben und Euphorie gegenüber. Das war etwas, auf das sie nicht mehr zu hoffen gewagt hatten.
    Ihre Überraschung steigerte sich allerdings noch einmal, als sie schließlich sahen, wer das gerade eingetroffene Fahrzeug verließ.

3.
     
    Er spürte, dass etwas Ungewöhnliches vor sich ging. Die Korridore, durch die er kam, waren fast menschenleer. Nur hin und wieder begegnete er Solanern, die ihn mit scheuen, geradezu furchtsamen Blicken musterten.
    Horm Brast hatte keine Erklärung dafür. Er war es gewohnt, sich zu dieser Tageszeit durch überfüllte Gänge zu quälen und das Lärmen der fliegenden Händler zu hören. Stattdessen herrschte eine geradezu bedrückende Stille, je näher er der Verteilerstelle kam.
    Horm befand sich inzwischen auf dem richtigen Deck, ohne dass es unterwegs zu weiteren Zwischenfällen gekommen war. Er hatte es eilig. Wie leicht konnten Lothar und dessen Männer auf den Gedanken verfallen, Mira und die Kinder ...
    Nein! An so etwas durfte er gar nicht erst denken. Seine ehemaligen Freunde waren zwar manchmal ein bisschen wild und aufbrausend, doch an Kindern würden sie sich nicht vergreifen.
    Was war vorgefallen, von dem er nichts wusste? Hatte es einen Aufstand gegeben?
    Vielleicht waren Monster und Extras endlich zum Generalangriff übergegangen, nachdem sie sich Jahrzehnte der Unterdrückung und Verfolgung hatten gefallen lassen. Vielleicht hatten aber auch die Terra-Idealisten zum endgültigen Schlag gegen den High Sideryt und die SOLAG ausgeholt.
    Horm Brast wusste es nicht, und er besaß im Augenblick auch keine

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