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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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Herr früher mit Anweisungen versorgt worden war, bildeten einen rechteckigen Abschnitt im Zentrum des Bauwerks, der durch spezielle Sicherheitseinrichtungen vor Zerstörungen oder Anschlägen geschützt war. Um diese Zentrale zog sich ein breiter Korridor, dem sich die Aufenthaltsräume anschlossen. Jedes der geräumigen Zimmer bildete eine selbstständige robotische Einheit.
    Weicos hatte es sich auf einem Liegeplatz bequem gemacht und sich eine einfache Mahlzeit kommen lassen. Vom Geschmack her entsprach sie zwar nicht ganz seinen Vorstellungen, sie schien jedoch sehr bekömmlich und sättigend zu sein.
    »Wie lange wird es noch dauern, bis ich die Zentrale betreten darf?«, fragte das Robbenwesen, während es den letzten Bissen hinunterschluckte und mit Wasser nachspülte.
    »Du musst dich gedulden.« Die Antwort drang aus verborgenen Lautsprechern und wurde von den positronischen Bestandteilen des Raums formuliert. Im Grunde genommen war es das Zimmer selbst, das zu ihm sprach. »Es ist noch nicht so weit.«
    »Was heißt das?« Weicos wälzte sich von der Liegestatt herunter. Er wusste von Y'Man, dass die Demontageroboter auf der SOL ihr zerstörerisches Werk mittlerweile eingestellt hatten. Diesen ersten Erfolg führte er darauf zurück, dass es ihm gelungen war, eine große Zahl von Menschen zur Aussiedlung nach Osath zu überreden. Die Solaner hatten ihren guten Willen bewiesen, und dafür hatte sich der Herr in den Kuppeln erkenntlich gezeigt.
    Damit waren jedoch noch längst nicht alle Probleme beseitigt. Der Zugstrahl, der die SOL festhielt, existierte nach wie vor – der Herr in den Kuppeln wartete – auf was auch immer.
    »Die alten Anlagen wurden zwar gewartet und sorgfältig instand gehalten«, erklärte das Zimmer, »sie sind jedoch außer Betrieb und müssen in einem komplizierten Verfahren reaktiviert werden, bevor man sie benutzen kann.«
    »Dann verlieren wir also noch mehr Zeit«, brummte Weicos ärgerlich.
    »Einige Stunden wird es wohl dauern, vielleicht auch einen Tag.«
    Weicos nickte nachdenklich. »Und beschleunigen lässt sich dieser Vorgang nicht?«
    »Nein.«
    »Na dann«, sagte das Robbenwesen und fügte sich in das Unvermeidliche. Auf Zuruf öffnete sich die Tür. Weicos trat auf den Korridor hinaus, der das eigentliche Zentrum der Anlage umschloss. Der Gang war gut zehn Meter breit, und vor der gegenüberliegenden Wand mit ihren schweren und massiven Schotten flimmerte ein grünlicher Energieschirm.
    Zunächst kümmerte er sich nicht darum. Er war sicher, dass ihm beizeiten Einlass gewährt werden würde.
    Weicos wandte sich nach links und betätigte den Türmelder des nächstliegenden Raums.
    »Was?«, drang es unfreundlich aus der Sprechanlage.
    »Weicos hier. Ich will einen kleinen Rundgang durch die Stadt machen. Kommst du mit?«
    »Moment. Warte.«
    Es folgte lautes Rumoren, vermischt mit tappenden Schritten – gerade so, als wollte der Bewohner der Kabine noch schnell einige Schränke verschieben und eine Sitzgruppe umstellen, bevor er sich auf den Weg machte. Nach einer Weile verstummten die Geräusche. Ein rasselnder Atemzug war zu hören. Dann öffnete sich der Eingang.
    »Da bin ich. Wohin gehen wir?«
    Das Wesen, das aus dem Raum trat, mutete – wie die meisten Monster – ausgesprochen skurril an. Es war etwa einen Meter hoch und mindestens ebenso breit. Kurze dünne Beinchen wirkten auf den ersten Blick so, als könnten sie die Körpermasse kaum tragen. Die gleichfalls schmalen Arme wuchsen seitlich aus der Mitte des Rumpfs und endeten in feingliedrigen Händen. Der Kopf war oval und saß auf einem sehr beweglichen, muskulösen Hals.
    Weicos musterte das Wesen von oben bis unten. Wie immer hatte sich Frakell ein weites, farbenfrohes Gewand übergezogen. Der kahle Schädel wurde von einer Art Wollmütze bedeckt.
    »Du überraschst mich immer wieder«, sagte das Robbenwesen. »Hast du auf der SOL ein Lager ausgeräumt, bevor du abgereist bist?«
    »So ungefähr«, bestätigte Frakell mit tiefer, knurrender Stimme, die nicht recht zu seinem Körperumfang passen wollte.
    Seit ihrer Landung auf Osath war der dicke Solaner fast ständig in Weicos' Nähe geblieben. In der kurzen Zeit hatte sich ein gutes kameradschaftliches Verhältnis zwischen den beiden so unterschiedlichen Wesen entwickelt. Es mutete schon fast selbstverständlich an, dass sie Rundgänge wie den geplanten gemeinsam unternahmen.
    Nebeneinander schritten sie den Korridor entlang. Durch einen Tunnel, der

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