Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer
unmissverständlich geäußerten ...«
»Ich wünsche es«, unterbrach Weicos, während er verzweifelt die Augen verdrehte. »Ausdrücklich!«
»Dann lautet die Antwort ja«, erklärte die Stimme. »Du kannst mit dem Herrn in den Kuppeln reden.«
Weicos nickte zufrieden. Jetzt war er wieder ganz bei der Sache. Er verließ die Kabine und trat auf den Korridor hinaus. Gegenüber flimmerte unverändert der Schutzschirm. Er hielt auf das nächstliegende Schott zu und blieb davor stehen. »Ich bitte um Einlass.«
Nichts geschah.
Es ist überall das Gleiche!, dachte Weicos mit wachsendem Unmut. Diese verdammten Roboter machen nichts als Scherereien!
Während er resignierend vor dem geschlossenen Schott wartete, kam ein Phano herbeigeeilt und hielt neben ihm an. »Du willst dort hinein?«, erkundigte er sich.
»Ich muss mit dem Herrn in den Kuppeln sprechen«, nickte Weicos. Unwillkürlich schöpfte er neue Zuversicht. »Kannst du mir helfen?«
»Der Befehl zum Öffnen des Zentralschotts wird nicht akustisch, sondern durch eine kodierte Impulskette übermittelt«, erklärte der Phano. »Das bedeutet, dass nur ein Roboter das entsprechende Signal geben kann.«
Weicos hob eine seiner Flossen. »Das wusste ich nicht«, sagte er.
»Natürlich nicht, sonst hättest du dich nicht so töricht angestellt. Aber nun ist der Sachverhalt geklärt, und du bist ausreichend informiert.«
Weicos hatte kein Interesse, sich abermals in eine wortreiche und im Endeffekt fruchtlose Diskussion einzulassen. »Öffne das Schott!«, befahl er scharf.
Er rechnete mit neuen Hindernissen und wollte sich schon abwenden, als sich zeigte, dass der Phano seiner Anordnung tatsächlich kommentarlos nachkam. Langsam schoben sich die beiden Hälften des schweren Tors in die Wand. Zugleich bildete sich in dem grünlichen Energieschirm eine Strukturlücke.
»Du kannst eintreten«, sagte der Roboter überflüssigerweise.
Weicos beeilte sich, dem Angebot nachzukommen, bevor irgendein gestörtes Schaltelement auf die Idee verfiel, die Maßnahme rückgängig zu machen. Durch die Öffnung schob er sich in den angrenzenden Raum. Der Phano folgte ihm unaufgefordert. Hinter ihnen schloss sich das Schott wieder.
Die Kommunikationszentrale war, dem Grundriss des gesamten Gebäudes entsprechend, ein rechteckiges Areal von schätzungsweise dreißig mal fünfzig Metern. Dort, wo sie nicht von Ein- oder Ausgängen unterbrochen wurden, waren die Wände mit Schalttafeln, Kontrollanzeigen und Bildschirmen übersät. Aus dem Boden ragten mehrere hüfthohe, runde Konsolen, vor denen je ein Sitzelement verankert war.
Der Anblick wirkte auf Weicos verwirrend. Unsicher blieb er stehen und sah sich um. Insgeheim beglückwünschte er sich dazu, dass der Phano ihn in die Zentrale begleitet hatte. Allein wäre er vermutlich nicht zurechtgekommen. Es fehlte ihm die nötige Kenntnis über den gesamten Aufbau der Anlage, um sie ohne Unterstützung sachgerecht bedienen zu können.
»Was muss ich tun, damit ich mit dem Herrn in den Kuppeln reden kann?«, fragte er.
Bereitwillig gab ihm der Phano Auskunft. »Die Verbindung ist von jeder der Kontaktkonsolen aus möglich. Sie sind auch für dich einfach zu bedienen. Du findest dort drei verschiedenfarbige Sensoren. Der silberne schaltet die Verbindung aktiv, der rote beendet sie. Du brauchst nur zu warten, bis der Herr in den Kuppeln sich meldet. Sollte eine Verbindung wider Erwarten nicht zustande kommen, betätigst du den schwarzen Sensor. Er löst einen Kommunikationsimpuls aus, dem sich der Herr auch bei einer schweren Funktionsstörung nicht entziehen kann.«
Weicos wiegte den Kopf. »Das klingt ungewöhnlich schlicht ...«
»Warum sollten die Erbauer ihre Anlagen komplizierter gestaltet haben, als es unbedingt nötig ist?«
»Wer waren die Erbauer?«, fragte das Robbenwesen.
»Die, die uns geschaffen haben«, lautete die Antwort.
»Ich meine: Wie sahen sie aus? Welchem Volk gehörten sie an?«
»Diese Informationen liegen mir nicht vor.«
»Warum bin ich nicht überrascht?«, murmelte Weicos und wandte sich ab.
Die Anlagen waren vermutlich auf die körperlichen Eigenheiten der mysteriösen Erbauer ausgerichtet und für Weicos vom Boden aus nicht zu bedienen. Auch die Sessel waren für ihn ohne Unterstützung nicht zu erklimmen. Er musste seinen Begleiter um Hilfe bitten. Der Phano packte ihn mit kräftigem Griff und hob ihn kurzerhand auf einen der Sitze.
Wenn Weicos sich aufrichtete, konnte er die Konsole
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