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Atlantis in London

Atlantis in London

Titel: Atlantis in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stimme.
    »Wer sind Sie?«
    »Ein Mensch.«
    »Dass Sie kein Hahn sind, sehe ich.«
    »Moment, Mr. Polydor, lassen Sie mich ausreden. Es ist das Bild, das mich fasziniert. Ein reiner Wahnsinn, muss ich Ihnen sagen. Eine Landschaft, die ich kenne.«
    »Woher?«
    »Atlantis. Sie erinnern sich?«
    Er ballte seine rechte Hand zur Faust. »Woher haben Sie das gewusst?«
    »Ganz einfach, Sir. Weil ich diesem Kontinent schon des öfteren einen Besuch abgestattet habe. Möglicherweise fließt in meinen Adern das Blut einer sehr alten Rasse. Damit müssten Sie sich ja auskennen, nicht wahr? Denken Sie an Ihre Kindergärtnerinnen. Auch in ihnen floss das Blut der alten Rasse.«
    »Hören Sie auf!« flüsterte er. »Hören Sie auf.«
    »Warum?«
    Er beugte sich vor. Sein Gesicht war rot angelaufen, die Augen funkelten stärker. In den Pupillen zeichnete sich jetzt der grüne Glanz überdeutlich ab. Sie erinnerten mich an die eines Raubtieres. Ich gab ihm eine Gelegenheit zur Kooperation. »Wir sollten zusammenarbeiten, Mr. Polydor.«
    »Später vielleicht. Gehen Sie jetzt!«
    »Natürlich.« Im Umdrehen sagte ich: »Falls Sie Ihr Kindermädchen sehen wollen, lassen Sie mich es wissen.«
    Mit drei Schritten hatte ich die Tür erreicht und betrat das Vorzimmer. Er rief etwas hinter mir her. Ich kümmerte mich nicht um seine Worte, denn ich wollte ihn schmoren lassen.
    Der Assistent oder Sekretär wandte mir den Rücken zu, als ich die Tür geschlossen hatte. Er tat völlig uninteressiert, was ich ihm jedoch nicht abnahm. Als er das Schließen der Tür vernahm, drehte er sich scharf um, schaute mich an, ich sah ihm ins Gesicht und starrte in zwei schockgrüne Augen…
    ***
    Betty Hazelwood starrte auf ihre blutverschmierten Hände. Ihr Gesichtsausdruck sagte genug. Sie ekelte sich davor, denn sie konnte überhaupt kein Blut sehen. Dass sie noch nicht ohnmächtig geworden war, glich schon fast einem Wunder.
    Neben ihr lag der Teddy, und Mike hielt sie in Höhe der Beine umklammert. Auch er war blutbefleckt. Nicht nur sein Schlafanzug, auch das Gesicht und die Hände, denn er hatte seinen Brummi überall angefasst.
    Die Schreie hatten auch das Kindermädchen alarmiert. Äußerlich fassungslos stand Thelma daneben und starrte ins Leere. Sie konnte es ebenfalls nicht fassen. Ihr Gesicht sah noch bleicher aus als sonst. Wer jedoch in die Augen schaute, musste erkennen, dass sie schauspielerte. Sie zeigten keinen ängstlichen Ausdruck, sondern blickten hart, beinahe schon triumphierend.
    Betty bewegte nur ihre Hände, als wollte sie das Blut abschütteln. »Was… was mache ich denn jetzt?«
    Thelma behielt die Ruhe. »Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte, Madam.«
    »Ja, reden Sie.«
    »Der Junge ist nicht verletzt.«
    »Wie? Was…?«
    »Er hat keine Verletzungen abbekommen.«
    Betty Hazelwood musste einfach lachen. »Und woher stammt dieses verdammte Blut?«
    »Nicht von ihm.« Thelma hob den Teddy an. »Da schauen Sie, es quoll aus seinen Augen.«
    »Nein, nein!« kreischte die Frau fast. »Ich will es nicht sehen, ich will nicht hinschauen.«
    »Haben Sie einen Vorschlag?«
    »Bitte, Thelma, seien Sie so gut und bringen Sie Mike ins Bad. Waschen Sie ihn dort.«
    »Gern, Madam.«
    Mike wollte seine Mutter zunächst nicht loslassen. Das Kindermädchen musste schon heftiger werden und beruhigend auf ihn einreden, damit er mit ihr ging. Sie nahm ihn an der Hand und schaute nicht einmal zu seiner Mutter zurück. »Wir werden es schon schaffen, Mike. Du wirst sehen, es geht alles glatt. Vor so einem bisschen Blut brauchst du dich doch nicht zu fürchten.«
    »Aber mein Teddy ist krank.«
    »Das wird jeder einmal. Wir werden dafür sorgen, dass er bald wieder gesund ist.«
    »Meinst du?«
    »Aber sicher, mein Kleiner.«
    Sie hatten eines der Bäder mittlerweile erreicht, und die Frau öffnete die Tür. Sie schob Mike über die Schwelle, ließ wohltemperiertes Wasser in die Wanne einlaufen, als der Junge den Kopf schüttelte.
    »Ich will aber unter die Dusche.«
    »Warum?«
    »Bitte ja!« Er trat mit dem Fuß auf. »Sonst ziehe ich mich nicht aus, Thelma.«
    »Ach so?« Sie sprach leise und bückte sich dann dem Jungen entgegen.
    »Du willst dich nicht ausziehen.«
    »Richtig!«
    »Ich will es aber!«
    »Du bist nicht meine Mutter.« Er verzog das Gesicht und sah aus, als wollte er jeden Moment anfangen zu weinen.
    Sie legte beide Hände auf seine Schultern. »Schau mich mal an, Mike! Schau mich an!« Sie drehte ihn herum, damit er ihr

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