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Atlantis in London

Atlantis in London

Titel: Atlantis in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich nicht, als sie Kens Nummer eintippte. Sie hoffte, dass ihr Mann nicht an seinem Arbeitsplatz saß.
    »Oh, ich gebe Ihnen den Chef sofort«, flötete die Sekretärin. »Er ist gerade zurück gekommen, Mrs. Hazelwood.«
    »Das ist nett, Sally.«
    Wenig später hörte sie Kens Stimme und das Knarren des Leders. Sie wusste, dass er es sich im Sessel bequem gemacht und die Beine ausgestreckt hatte.
    »Alles okay, Darling?«
    »Ken, ich muss dir…«
    »Also gibt es Probleme?«
    »Nein, die sind schon vorüber. Ich muss dir das erklären. Versprich mir, dass du mich ausreden lässt.«
    »Bitte, rede schon.«
    Ken Hazelwood ließ seine Gattin tatsächlich ausreden, was bei ihm selten vorkam. Betty konnte zwar nicht durch die Leitung schauen, sie ahnte jedoch, wie es bei Ken aussah. Dass er seinen so bequemen Sitz aufgegeben hatte.
    »So, jetzt habe ich alles gesagt.«
    »Das… das darf doch nicht wahr sein, Betty. Unser Junge hat geblutet?«
    »Nein, sein Teddy!«
    »Das ist ein Stofftier, verdammt. Woher soll das so plötzlich bluten?«
    »Schrei mich nicht so an, Ken! Ich weiß es doch auch nicht! Ich weiß es nicht…«
    »Ja, Betty, schon gut. Verstehe auch mich. Es war ein Schock, dies zu hören.« Er holte lange Atem. »Ich kann mir nicht erklären, wie das Blut an das Stofftier kam.«
    »Ich auch nicht, Ken.«
    »Und Mike war wirklich nicht verletzt?«
    »Nein, Ken, das war er nicht. Er war nur blutbeschmiert. Ich habe keine Wunde gesehen. Thelma hat ihn gewaschen…«
    »Thelma, immer wieder Thelma. Hättest du das nicht übernehmen können? Es ist schließlich dein Sohn!«
    »Ken, du weißt selbst, wie ich durchdrehe, wenn ich Blut sehe. Das stammt schon aus meinen Kindertagen. Ich habe eben eine Phobie gegen Blut.«
    »Gut, lassen wir das. Wir müssen nur überlegen, was wir jetzt unternehmen. Oder hast du dir bereits eine Lösung einfallen lassen?«
    »Nein«, erwiderte Betty erstaunt und drehte sich etwas zur Seite, weil sie nicht in das helle Märzlicht schauen wollte. »Da bin ich echt überfragt.«
    »Das ist nicht gut.«
    »Ich weiß.«
    Wieder knarrte das Leder, als der Mann seine Sitzhaltung veränderte.
    »Ich hätte da schon eine Lösung. Es wird am besten sein, wenn wir den Geburtstag absagen.«
    Betty hatte mit einem ähnlichen Vorschlag gerechnet, tat aber trotzdem so, als wäre sie davon überrascht worden und hakte noch einmal nach.
    »Was hast du da gesagt, Ken?«
    »Absagen!«
    »Jetzt - um diese Zeit?«
    »Klar!«
    »Nein, das ist unmöglich. Das geht nicht.« Sie lachte schrill auf. »Das kann ich nicht. Wie denkst du dir das überhaupt? Soll ich jetzt bei den Müttern anrufen und ihnen erklären, dass sie ihre Kinder nicht schicken können, weil ein Teddy geblutet hat? Die halten mich doch für geisteskrank!«
    »Dann sage Ihnen etwas anderes.«
    »Nein, Ken, ich werde nichts dergleichen tun. Es bleibt dabei. Ich ziehe den Geburtstag durch. Außerdem hat sich Mike darauf gefreut. Es wäre für ihn eine zusätzliche Bestrafung. Ich werde zu Thelma gehen und ihr sagen, dass sie ihn nicht aus den Augen lässt.«
    »Immer wieder Thelma.«
    »Sie ist nun einmal unser Kindermädchen.«
    Ken Hazelwood senkte seine Stimme, als hätte er Angst davor, dass jemand mithören könnte. »Ich mag sie nicht, Betty, von ihr geht etwas aus, das mir suspekt erscheint. Da kannst du hundertmal anderer Ansicht sein, aber es ist so.«
    »Ich kann sie doch nicht hinauswerfen. Sie hat mir keinen Grund gegeben.«
    »Ja, schon gut, Betty. Tu, was du für richtig hältst. Ich werde mich bemühen, die Firma so früh wie möglich zu verlassen. Dann versuche ich auch, dem blutenden Teddy auf die Spur zu kommen. Das ist ja irre, wenn ich so etwas höre.«
    »Ja, ich weiß es auch nicht. Kann ich dich denn erreichen, falls irgendwelche Probleme auftauchen?«
    »Ich bleibe in der Nähe.«
    »Gut, Ken, bis dann.«
    »Und gib gut auf den jungen acht, Betty.«
    »Mach ich.« Als sie auflegte, atmete sie tief durch und stellte fest, dass sie während des Telefonats ins Schwitzen gekommen war. Die Reaktion ihres Mannes war verständlich. Sie an seiner Stelle hätte ähnlich gehandelt.
    Langsam drückte sie hoch und schritt auf das Fenster zu. Von hier aus schaute sie in den Garten. In der Zwischenzeit waren die ersten Lieferanten eingetroffen. Man war dabei, auf der Wiese das kleine Karussell aufzubauen. Thelma stand dabei und gab einige Anordnungen. Sie bewegte sich wie ein Sergeant vor den Rekruten. Betty bewunderte die

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