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Atmen – ein lebendiges Geschehen (Gralsverlag Ratgeber)

Atmen – ein lebendiges Geschehen (Gralsverlag Ratgeber)

Titel: Atmen – ein lebendiges Geschehen (Gralsverlag Ratgeber) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Barknowitz
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versorgen, werden gestärkt und belebt. Die Übung kann mehrfach wiederholt werden, es empfiehlt sich allerdings, sie nicht gleich nach dem Aufstehen zu machen.

Innere und äußere Bewegung
    Wir wollen noch einmal nachvollziehen, daß Atem Bewegung ist. Dies wurde bereits in dem Kapitel über die physiologischen Zusammenhänge aufgezeigt. Was aber ist Bewegung? Wir glauben es zu wissen, ihre eigentliche, umfassende Bedeutung aber zeigt die Gralsbotschaft auf:
    „Bewegung ist ein Grundgesetz in dieser ganzen Schöpfung, so auch auf der Erde. Bewegung in der rechten Art . (…)
Durch Bewegung konnte sich erst alles formen, und Bewegung, unaufhörliche Bewegung ist deshalb auch die Erhaltung, die Gesundung alles in der Schöpfung Befindlichen.“
    Und weiter:
    „Andauernde Entwickelung in der Bewegung ist Gesetz im Willen Gottes, und das ist deshalb auch niemals ohne Schaden zu umgehen.“ (Vortrag „Schöpfungsgesetz „Bewegung“)
    Im Atemgeschehen vollzieht sich Bewegung durch den Wechsel zwischen Geben und Nehmen, dem Wechsel zwischen Ausatem und Einatem; ist diese Bewegung rechter Art, das heißt, steht sie im Einklang mit dem Schöpfungsschwingen, hält sie auch den Körper in rechter Art in Bewegung und damit gesund. Die Harmonie in unseren körperlichen Bewegungen, ihre Leichtigkeit und Schönheit hängt mit der Beherrschung des Körpers durch den Geist zusammen.
    Dazu ist in der Gralsbotschaft nachzulesen:
    „Wo reine Geisteskraft den grobstofflichen Körper ganz durchdringt und ihn beherrscht, dort müssen die Bewegungen auch Schönheit zeigen, da es anders darin nicht sein kann.“ (Vortrag „Der Erdenkörper“)
    Ein Beispiel zur Veranschaulichung geben uns Menschen, die ihren Körper durch übermäßige Belastungen trainieren, seien es Leistungssportler, Body-Builder, auch im klassischen Bühnentanz finden wir solche Belastungen. Derart übertrainierte Körper lassen eine wirklich natürliche Bewegung kaum mehr zu, Sportler und Tänzer leiden oft frühzeitig an degenerativen Erkrankungen von Gelenken und Muskulatur. Sobald der Körper dann nicht mehr trainiert wird, fällt er in sich zusammen, ähnlich einer Treibhauspflanze, der plötzlich künstliche Wärme und Dünger entzogen werden.
    Ich behandelte einmal einen Leistungssportler in der Einzeltherapie. Während einer gemeinsamen Übungsstunde, in der wir u.a. die Haltung im Sitzen erarbeiteten, legte ich ihm etwa zehn Minuten lang meine Hand auf die Lendenwirbelsäule. Seine Muskulatur war stahlhart, der ganze Körper durch diese extrem harte Muskelschicht von außen gehalten. Ich spürte, wie er sich vorsichtig von innen einen Weg zu meiner Hand suchte, an der zunehmenden Belebung der Lendenwirbelsäule. Plötzlich fing er an zu weinen, es hatte sich unendlich viel zu lösen. Anschließend sagte er. „Nun kann ich wirklich sitzen.“
    Doch zurück zum Atem. Zwischen äußerer Körperbewegung und innerer Atembewegung besteht ein Zusammenhang. Äußere Bewegung wirkt auf den Atem, dort, wo ich mich bewege, fließt Atembewegung hin. Hebe ich zum Beispiel meinen Arm, um aus der Höhe etwas zu greifen, etwa aus einem Regal, so kommt der Atem mit – sofern ich ihn lasse und nicht willentlich zurückhalte – und bewegt sich in der betreffenden oberen Körperseite. Grundsätzlich: Dehne ich mich in eine Körperwand hinein, zum Beispiel in den Rücken, so fließt der Einatem dorthin, während des Zurückschwingens in die Ausgangslage erfolgt der Ausatem.
    Eine weitere Übung mag zur Veranschaulichung dienen: Langsam und mit innerer Beteiligung werden nacheinander die einzelnen Gelenke erst des einen Beines bewegt: Fuß-, Knie- und Hüftgelenk. Beim sogenannten Nachspüren, also der Nachwirkung, ist wahrzunehmen, daß das betreffende Bein räumlicher und durchlässiger wahrzunehmen ist und der Atem in feiner Bewegung hineinfließt im Unterschied zum anderen, noch nicht bearbeiteten, noch unbewußten Bein.
    Entscheidend für das Zusammenspiel zwischen innerer und äußerer Bewegung ist es, die äußere Bewegung nicht mechanisch auszuführen, in diesem Fall die Bewegung der Gelenke, sondern zu sein , was ich gerade tue. Damit findet sich wieder der Zusammenhang zu der anfangs erwähnten natürlichen Beherrschung des Körpers, die von innen kommen muß.
    Es ist im übrigen auch sinnvoll, bei anstrengenderen Bewegungen, etwa beim Laufen, Werfen, Heben, einen einheitlichen Rhythmus zu finden zwischen Atem und äußerer Bewegung, und zwar unter

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