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Atomgewicht 500

Atomgewicht 500

Titel: Atomgewicht 500 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Unterfangen. Lassen Sie sich an der Tatsache genügen, daß meine Informationen zutreffend sind.”
    Dr. Wandel gab das fruchtlose Grübeln auf.
    „Gut, Mr. Slawter”, erwiderte er kurz, „ich habe einen solchen Stoff hergestellt. Was nun weiter?”
    „Das hängt von Ihnen ab. Ich will Ihnen einen Vorschlag machen, Herr Doktor Wandel, doch vorher möchte ich noch etwas vorausschicken.”
    „Meinetwegen, Mr. Slawter. Schießen Sie in Gottes Namen los!”
    Der Doktor legte sich weit in seinen Sessel zurück und ließ die Lider halb über die Augen sinken. Er bemühte sich, äußerlich gelassen zu erscheinen, doch es wurde ihm immer schwerer, seine innere Erregung zu verbergen, als Mr. Slawter nun weitersprach.
    „Sie sind in Detroit nicht am richtigen Platz, Herr Doktor. Sie haben es hier mit unwissenden und böswilligen Vorgesetzten zu tun, die Ihre Arbeiten systematisch sabotieren... ”
    Der Doktor öffnete den Mund und schloß ihn wieder, ohne zu sprechen.
    Fast wörtlich brachte der Fremde dasselbe vor, was er selbst vor kurzem Direktor Clayton gegenüber geäußert hatte. Slawter sah seine Bewegung und fuhr fort:
    „Versuchen Sie nicht zu widersprechen, es wäre zwecklos, denn ich bin genau unterrichtet. Die Dinge sind bereits so weit gediehen, daß Sie Ihre Arbeiten heimlich zur Nachtzeit ausführen mußten...”
    Der Doktor richtete sich jäh auf. „Sind Sie des Teufels, Herr!” brach es von seinen Lippen. „Wie können Sie das wissen?”
    „Ich weiß noch mehr, Herr Doktor. Ihr famoser Professor Melton” — während Slawter den Namen aussprach, spielte ein ironisches Lächeln um seine Lippen — „dürfte den neuen Autoklav, der auf Ihre Veranlassung beschafft wurde, in den nächsten Tagen in Grund und Boden verderben.”
    Wieder wollte der Doktor etwas sagen, und wiederum verschlug es ihm die Stimme. Slawter fuhr ruhig fort:
    „Sie haben das vorausgesehen, Herr Doktor Wandel, aber Sie waren außerstande, diese Torheit zu verhindern. Deshalb haben Sie noch schnell in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch einen Versuch gemacht, der Ihnen einen großen Erfolg brachte.”
    Dr. Wandel fand die Sprache wieder.
    „Gestatten Sie, Mr. Slawter”, sagte er, „daß ich mich etwas wundere.” Er sprach mit gekünstelter Ruhe, aber je weiter er kam, um so mehr brach seine starke Erregung durch. Es hielt ihn nicht länger an seinem Platz, er sprang auf und lief im Raum hin und her, während er weitersprach.
    „Was soll das alles? Wozu erzählen Sie mir diese Dinge, die Sie — der Himmel mag wissen, wie — erfahren haben?”
    „Ich muß sie Ihnen mitteilen, Herr Doktor, um Sie auf meinen Vorschlag vorzubereiten. Werfen Sie der United den ganzen Krempel vor die Füße und kommen Sie zu uns. Man wird Sie mit offenen Armen empfangen.”
    Der Doktor blieb stehen und sah Slawter groß an.
    „Zu uns? Sie reden plötzlich in der Mehrzahl — für wen sprechen Sie?”
    „Oh, Verzeihung, Doktor Wandel! Gestatten Sie, daß ich das Versäumnis nachhole. Ich gehöre zum Stab der Dupont Company und spreche im Auftrage der Company zu Ihnen.”
    Der Doktor pfiff durch die Zähne.
    „Ach, so ist das, Mr. Slawter! Daher stammen Ihre fast unheimlichen Kenntnisse über Geheimvorgänge bei der United. Alle Achtung vor dem Nachrichtendienst der Company! Nach den Proben, die Sie mir gaben, muß er bewundernswert sein.”
    „Besser jedenfalls als der der United, Herr Doktor. Auch sonst werden Sie bei der Company alles besser antreffen. Wie denken Sie über meinen Vorschlag?”
    „Ich bedauere, ihn ablehnen zu müssen, Mr. Slawter. Ich habe mich der United für die Durchführung bestimmter Arbeiten verpflichtet und nicht die Absicht, vertragsbrüchig zu werden.”
    Slawter wiegte den Kopf leicht hin und her.
    „Das brauchen Sie auch nicht, Doktor Wandel. Die United wird Ihnen gegenüber vertragsbrüchig werden. Sie ist es, genaugenommen, schon geworden.”
    „Darüber müssen Sie mir die Entscheidung überlassen”, wehrte der Doktor ab. Slawter nickte.
    „Deutsche Gewissenhaftigkeit. Ich konnte es mir fast denken. Aber trotz aller Gewissenhaftigkeit werden Sie doch sehr bald gezwungen sein, Ihre Entscheidung zu treffen. Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, wie die Dinge weitergehen werden. Professor Melton — um diese Akquisition ist die United wirklich nicht zu beneiden — wird den Autoklav verderben, und Monate werden vergehen, bevor ein anderer beschafft wird — falls er überhaupt noch beschafft wird. Legen Sie

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