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Atomgewicht 500

Atomgewicht 500

Titel: Atomgewicht 500 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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ihn Slawter, „ich werde ,mehr' oder weniger' sagen, je nachdem Sie vorbeigeschätzt haben.”
    Ungefähr erinnerte sich Mr. Dowd noch, daß in den Vorbesprechungen mit Slawter und Dr. Wandel sehr große Zahlen genannt worden waren. Er versuchte es aufs Geratewohl, aber er gebrauchte die Vorsicht, seine Schätzung in eine Frage zu kleiden.
    „Sollte etwa eine Million Kilowattstunden in der kleinen Kugel stecken?” fragte er zögernd.
    Über die Züge Dr. Wandels ging ein Lächeln. Slawter platzte los:
    „Sie unterschätzen den Stoff gewaltig, Mr. Dowd!”
    Dowd merkte, daß er sich bedeutend verschätzt haben mußte. „Tausend Millionen!” sagte er, um etwas zu sagen.
    „Mehr, viel mehr, Mr. Dowd!” rief Slawter.
    „Noch mehr als eine Milliarde Kilowattstunden? Herrgott im Himmel, dann gebe ich's auf! Sagen Sie mir schon, Doktor, wieviel Energie in dem verteufelten Brocken steckt.”
    „Etwas mehr als eine Billion Kilowattstunden, Mr. Dowd. Sagen wir rund eine Billion. Die gibt das Stück her, wenn wir es mit Wasser zusammenbringen.”
    Dowd sah den Brocken mit einem scheuen Blick an. „Tausend Millarden Kilowattstunden? Kaum glaublich, Doktor. Es wäre ja schauderhaft, wenn diese Riesenenergie auf einmal frei würde...”
    Dr. Wandel nickte. „Sie haben sehr recht, Mr. Dowd. Es empfiehlt sich dringend, den Stoff trocken aufzubewahren, wenn man nicht unliebsame Überraschungen erleben will. Mit dem Stück hier könnten Sie die Stadt Salisbury ohne Schwierigkeiten in einen Aschenhaufen verwandeln.”
    „Hm, hm! Doktor, ein verdammt gefährliches Zeug! Aber”, Mr. Dowd kam auf seine anfängliche Frage zurück, „wozu kann man es gebrauchen?”
    „Das möchte ich Ihnen praktisch vorführen, Mr. Dowd”, entgegnete ihm Dr. Wandel. „Würden Sie die Güte haben, uns zum Kesselhaus zu begleiten.”
    „Mit Vergnügen, Herr Doktor.” Dowd stand auf, griff nach seinem Hut und blieb zögernd stehen, als er sah, daß der Doktor die Kugel wieder in seine Aktentasche schob.
    „Es wird Ihnen zu schwer werden, Herr Doktor”, meinte er und wollte nach dem Klingelknopf greifen, „ich werde jemand kommen lassen, der Ihnen die Tasche ins Kesselhaus trägt.”
    „Ist nicht nötig, Mr. Dowd, wir brauchen sie vorläufig nicht. Am liebsten wäre mir's, wenn Sie sie in Ihren Safe schlössen. Dann sind wir sicher, daß nichts damit passiert.”
    „Wie Sie wünschen, Herr Doktor!” Dowd zog einen Schlüsselbund aus der Tasche. Die schwere Stahltür eines in die Wand eingebauten Tresors öffnete sich und schnappte hinter der Tasche wieder ins Schloß.
    „Gehen wir, meine Herren”, sagte der Chief Manager.
    An der Südwestecke des ausgedehnten Werkgeländes lag das Kraftwerk, welches die Energie für die verschiedenen Abteilungen der Dupont Company lieferte. Ungefähr dreihunderttausend Pferdestärken wurden hier in mächtigen Turbo-Aggregaten erzeugt und in Form hochgespannter Elektrizität den Verbrauchsstellen zugeleitet.
    „Es trifft sich günstig, Mr. Dowd”, sagte Dr. Wandel, als sie das Kesselhaus betraten, „daß gerade ein Großleistungskessel für zehntausend Pferdestärken außer Betrieb ist. Er wurde vor drei Tagen entleert. Man hat ihn inzwischen gereinigt und wieder mit Wasser gefüllt. An ihm sollen Sie sehen, was unser Stoff leisten kann.”
    Sie waren inzwischen weitergegangen und standen vor einem Riesenkessel, der sich wohl an die dreißig Meter in die Höhe reckte.
    „Überzeugen Sie sich bitte, Mr. Dowd”, sagte Slawter und riß mehrere Feuertüren auf, „die Roste sind leer. Es ist kein Feuer unter dem Kessel. Fassen Sie auch an die Wandung, der Kessel ist völlig kalt.”
    „All right, Slawter”, nickte Dowd, „geht in Ordnung. Bin verdammt neugierig, was jetzt kommen soll; den Stoff haben Sie doch in meinem Safe gelassen?”
    „Nicht alles, Mr. Dowd. Etwas davon ist hier in der Tube.”
    Dr. Wandel zog eine Glastube aus der Westentasche, ein winziges, kaum strohhalmdickes Röhrchen. Es war eine Tube des kleinsten Typs, in dem die Company Arzneimittel in Tablettenform auf den Markt brachte. Er hielt dem Chief Manager das Röhrchen hin. Der kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können, und nickte.
    „Eine dunkle Pille steckt in dem Röhrchen. Wenn's Ihr Stoff ist, möchte ich sie nicht schlucken.”
    Der Doktor konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Möchte ich Ihnen auch nicht empfehlen, Mr. Dowd. Die Kalorienmenge verträgt der beste Magen nicht. Aber unserm Kessel hier

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