Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atomgewicht 500

Atomgewicht 500

Titel: Atomgewicht 500 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
Vom Netzwerk:
Doktors und Mr. Spinners.
    „Herr Professor Melton ist wohl mit seiner Kunst zu Ende?” fragte Dr. Wandel. Der Nachrichtenchef schüttelte den Kopf.
    „Diesmal dreht es sich um einen andern guten Bekannten von Ihnen, um einen gewissen McGan.”
    „McGan?” Der Doktor konnte sein Erstaunen nicht verbergen. „McGan — ein ganz tüchtiger Kerl, aber schließlich doch nur ein Laboratoriumsdiener. Was soll sich um den in Detroit drehen?”
    „Vieles, im Augenblick fast alles. Gewiß, es klingt unglaublich”, fuhr er fort, als er das Befremden in den Zügen Dr. Wandels bemerkte, „aber wir haben unsere Informationen von einer unbedingt zuverlässigen Stelle. Was sagen Sie dazu, Herr Doktor? Der Laboratoriumsdiener ist der Nachfolger von Professor Melton geworden.”
    „Unmöglich, Mr. Spinner! Das ist doch ein Scherz von Ihnen”, fuhr Slawter dazwischen.
    „Ich habe keinen Grund zu scherzen, Mr. Slawter. Es ist mein voller Ernst.”
    „Dann gibt's nur noch eine Erklärung”, warf Dr. Wandel ein, „Chelmesford und Clayton müssen alle beide verrückt geworden sein.”
    Wieder schüttelte Spinner den Kopf. „Sie irren sich, Herr Doktor. Chelmesford und Clayton handeln ganz logisch. Es ist ihr letzter, allerdings verzweifelter Versuch, das Spiel ohne Sie zu gewinnen. Direktor Clayton hat auf eine uns noch unbekannte Weise herausbekommen, daß der Laboratoriumsdiener Ihnen bei einem erfolgreichen Versuch assistiert hat. Er hat ihn daraufhin ins Gebet genommen und ihm Versprechungen gemacht. McGan hat sich bereit erklärt, Ihren Versuch mit dem Autoklav zu wiederholen.”
    „Und Professor Melton?” entfuhr es dem Doktor.
    „Vor drei Tagen hat es eine fürchterliche Szene zwischen Clayton und Melton gegeben. Danach hat der Professor das Feld geräumt und sich krank gemeldet. Unsere Stelle berichtet, daß er sogar wirklich krank ist. Durch die Erregung bei der Aussprache mit Direktor Clayton soll sein altes Gallenleiden wieder aufgetreten sein.”
    Dr. Wandel blickte nachdenklich vor sich hin. Leise, als spräche er zu sich selber, kamen die Worte von seinen Lippen.
    „Ein altes Gallenleiden — das erklärt mir vieles. Es war nicht leicht, mit ihm auszukommen. Trotzdem, es tut mir leid um ihn. Ich kann es ihm nachfühlen, wie hart diese Wendung der Dinge ihn getroffen haben muß.”
    „Melton ist vorläufig ausgeschaltet”, fuhr Mr. Spinner fort. „McGan ist vor eine Aufgabe gestellt, de er nach menschlicher Voraussicht kaum lösen kann. Etwas Erfolg muß er aber haben. Ich bin zu Ihnen gekommen, Herr Doktor, um Sie um Rat zu fragen.”
    Der Doktor zuckte die Schultern. „Ja, du lieber Gott, Mr. Spinner, ich kann doch nicht von hier aus einen Brief schreiben: ,Mein lieber McGan, machen Sie das so und so, dann wird die Sache klappen, und Sie werden das und das in dem Autoklav finden.'”
    „Natürlich nicht, verehrter Herr Doktor. Es genügt, wenn Sie es mir sagen, ich werde es schon an die geeignete Stelle weitergeben.”
    „Ich glaube, Mr. Spinner, Sie stellen sich das einfacher vor, als es in Wirklichkeit ist. Wenn es tatsächlich Zweck haben soll, müßte man jemand, der mit dem ganzen Drum und Dran dieser neuen Technik gut Bescheid weiß, genaue Instruktionen geben.”
    „Die Person, an die ich Ihre Anweisungen weiterleiten will, entspricht diesen Bedingungen, Herr Doktor Wandel.”
    Der Doktor stützte den Kopf in die Hände.
    „Es ist und bleibt eine heikle Sache, Mr. Spinner. Ein Mißverständnis, ein einziger falsch verstandener Wert könnte zu einer Katastrophe führen. Ich scheue mich, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Ich hatte das richtige Gefühl, als ich gleich an McGan dachte. Solche Anweisungen darf man nur demjenigen geben, der den Versuch selber macht.”
    Der Nachrichtenchef strich sich nachdenklich das Kinn. Erst nach einigem Oberlegen antwortete er.
    „Ich will Ihre Bedenken zerstreuen, obwohl ich zu diesem Zweck mehr sagen muß, als mir lieb ist. Die Person, der ich Ihre Anweisungen übermitteln will, wird McGan bei seinem Versuch assistieren.”
    Der Doktor blickte interessiert auf. „Ah, Mr. Spinner, das ist etwas anderes. Dann könnte man's zur Not wagen. Ein tüchtiger Kerl müßte es aber sein... Wenn es etwa Mr. Wilkin wäre, hätte ich noch immer Bedenken.”
    Spinner machte eine abwehrende Bewegung.
    „Verlangen Sie nicht von mir, daß ich Ihnen Namen nenne. Es würde gegen die Grundregeln meiner Abteilung verstoßen. Zu Ihrer Beruhigung will ich Ihnen nur

Weitere Kostenlose Bücher